Bewerbungsschreiben: Muster richtig nutzen

Bewerbungsschreiben: Muster richtig nutzen

Sie sitzen vor dem Anschreiben und wollen natürlich alles richtig machen. Schließlich soll die Bewerbung ein voller Erfolg werden. Der einfachste Weg: Sie laden sich eine Mustervorlage für Anschreiben und Lebenslauf aus dem Internet herunter, füllen diese mit den eigenen Daten auf und schicken die Bewerbung an den Personaler. Der Haken an der Sache: Solche Schreiben hat der Personaler schon hundertfach gelesen – warum sollte er also gerade Sie einstellen?

Mit der Mustervorlage bekommt die Bewerbung den richtigen Aufbau

Natürlich haben Musterbewerbungen aus dem Internet ihre Berechtigung. Man findet darin Anregungen für das eigene Anschreiben und kann auf vorformulierte Sätze zurückgreifen, statt auf ein weißes Blatt zu starren. Neben solchen Inspirationen und Hilfestellungen bieten die Bewerbungsmuster aber auch einen weiteren Vorteil: Man sieht eindeutig, welche Punkte man berücksichtigen muss – und welche Elemente man auf keinen Fall vergessen darf.

Eine vollständige Bewerbung enthält:

  • Anschreiben: Der Aufbau des Anschreibens ist klar strukturiert – Adressen des Absenders und Empfängers, Datum, eine eindeutige Betreffzeile (ohne „Betreff“). Im Fließtext werden die wichtigsten Fragen beantwortet: Warum bewerbe ich mich für diese Stelle, bei diesem Unternehmen? Welche Qualifikationen bringe ich mit? Weitere wichtige Informationen sind die Gehaltsvorstellungen, das Studienende und das frühestmögliche Einstiegsdatum. Maximale Länge: 2 Seiten, besser ist 1 Seite!
  • Lebenslauf: Der Lebenslauf beginnt mit den persönlichen Daten (Geburtsname und Geburtsort). Dann folgen die Angaben zur Ausbildung (Schule, berufliche Ausbildung, Studium), danach die beruflichen Stationen (Jobs und Praktika). Zum Schluss werden EDV-Kenntnisse, Fremdsprachen und gegebenenfalls Referenzen aufgeführt.
  • Bewerbungsfoto: Ein Foto ist zwar nicht mehr Pflicht, wird aber von vielen Personalern nach wie vor geschätzt. Mit einer professionellen Aufnahme kommt Ihre Persönlichkeit am besten zur Geltung. Ob man ein Foto in Schwarz-Weiß oder Farbe nimmt, ist letztendlich eine Frage des Geschmacks.
  • Zeugnisse: Bei einer Kurzbewerbung müssen Zeugnisse nicht mitgeschickt werden, bei einer ausführlichen Bewerbung schon. Es zählen: Schulabschluss, Zeugnis der Berufsausbildung, Bachelor- und Master-Zeugnis, Praktikums-Zeugnisse, Arbeitszeugnisse früherer Arbeitgeber, Fortbildungs- und Qualifizierungs-Bescheinigungen.
  • Eventuell Motivationsschreiben: Das Schreiben, manchmal auch „Dritte Seite“ genannt, ähnelt dem Bewerbungsschreiben. Es ist persönlicher und vertieft wichtige Aspekte. Verfassen Sie das Motivationsschreiben aber nur, wenn es ausdrücklich gefordert wird, und zeigen Sie, was das Unternehmen von Ihrer Arbeit zu erwarten hat. Maximale Länge: 1 Seite!

Alles was zählt: Erfahrungen, Qualifikationen – und die Sprache

Eine Gefahr bei Bewerbungsmustern ist, dass die eigene Bewerbung in der Masse der Briefbögen und E-Mail-Ausdrucke untergeht. Der häufigste Grund: Weil man es nicht besser weiß (oder kann), greift man auf Formulierungen zurück, die sich so uninspiriert lesen, wie sie geschrieben wurden. Doch genau solche hölzernen oder steifen Ausführungen blendet der Empfänger Ihrer Bewerbung sofort aus. Und wenn er nicht findet, was er sucht, wird Ihr Schreiben schlichtweg aussortiert.

Personaler empfehlen Bewerbern daher meistens zwei Dinge:

  • Konzentrieren Sie sich auf die Fakten. Der Personaler möchte wissen, warum jemand denkt, dass er für die Stelle geeignet ist. Und zwar ziemlich schnell. Lange Ausführungen über die eigene Motivation sind fehl am Platz. Was zählt, sind Qualifikationen und Erfahrungen. Also: Wissen und Können: Was haben Sie gelernt? Was haben Sie bisher gemacht? Welche Schwerpunkte haben Sie gesetzt?
  • Vermeiden Sie Floskeln. Allgemeinplätze und Binsenweisheiten sind tabu. Das gilt ebenso für einen auftrumpfenden oder affektierten Ton. Statt langatmiger Umschreibungen benennen Sie die Fakten konkret; statt ungelenker Schachtelsätze im Passiv schreiben Sie aussagekräftige Hauptsätze im Aktiv. Vertrauen Sie Ihrem Sprachgefühl und lassen Sie die Bewerbung auf jeden Fall noch einmal Korrektur lesen.