Der Erdaushub kostet, die zusätzlichen Versicherungszahlungen während der Bauphase fallen ebenfalls ins Gewicht und das Maklerhonorar wäre da auch noch. Es sind also nicht allein die Kosten für Grundstück und Hausbau, die die Gesamtkosten für einen Neubau in die Höhe treiben. Ein Bauherr sollte daher für eine durchdachte Finanzierung alle wichtigen Prozesse und Bauvorgänge kennen und in seine Kalkulation einbeziehen. Das gilt besonders dann, wenn der Bauherr die Organisation und Beauftragung von Baufirmen und Handwerkern selbst übernimmt.
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Die Kosten vor dem Baustart
Noch bevor der Mutterboden abgetragen ist, fallen bereits Kosten an. Da ist zunächst vor allem der Kaufpreis des Grundstücks zu nennen. Zum Kaufpreis kommt die Grunderwerbssteuer des jeweiligen Bundeslandes hinzu. In Hessen beträgt diese 6 Prozent und in Rheinland-Pfalz 5 Prozent des Kaufbetrags. Bei der sogenannten „Beurkundung“ des Kaufvertrags und dem Grundbucheintrag fallen außerdem noch Kosten für den Notar an.
Die Erschließungskosten hat der Bauherr zumindest teilweise zu tragen. Ihre Höhe hängt vom jeweiligen Einzelfall ab. Dabei ist maßgeblich, ob bzw. welche Leitungen, Kanäle und Zugänge zu verlegen sind und welchen Anteil die Kommune übernimmt. Am Ende der Planungsphase steht der Bauantrag, und auch dieser kostet Geld. Oft beträgt er etwa 0,5 Prozent der Gesamtsumme des Bauvorhabens. Auch Bauherren, die die Bauleitung an ein Unternehmen abgeben, sollten die Nebenkosten während der Planung im Auge behalten. Denn Bauunternehmen übernehmen diese in der Regel nicht.
Die Architektenkosten
Kein Bauprojekt ohne verantwortlichen Architekten. Er ist nicht nur für die Entwurfszeichnungen und die Planung des Gebäudes verantwortlich, sondern auch für die Antragsstellung zur Baugenehmigung. Architekten haben außerdem wichtige Funktionen bei der Durchführung des Bauvorhabens und der Überwachung des Bauprojekts. Die Höchst- und Mindestsätze für Architekten-Honorare sind in der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) festgelegt. In der Regel betragen die Kosten für den Architekten 10 bis 15 Prozent der gesamten Bausumme.
Die Bauphase – Jeder Stein kostet
Die Kosten für den Bau hängen maßgeblich von der Wohn- und Nutzfläche des Hauses, der Ausstattung und der Umsetzung eventueller architektonischer Besonderheiten ab. Beispiele für solche Besonderheiten sind großflächige Fensterfronten, Balkone und Erker. Auch die Ausstattung beim Innenausbau kann große Kostenunterschiede bedingen. Als Richtwert gilt, dass sich die Kosten für den Hausbau bei einfacher Ausstattung auf etwa 1.200 Euro pro Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche belaufen. Bei hochwertiger Ausstattung kann der Preis auf 1.800 Euro und mehr steigen. Diese Richtwerte enthalten allein die Kosten der Bauphase und nicht den Grundstückspreis und die Nebenkosten. Dies sind die wichtigsten Kostenfaktoren während der Bauphase im Überblick:
- Fundament und ggf. Keller
- Rohbau
- Dachstuhl und Dachdeckung
- Dämmarbeiten
- Fußböden
- Einbau von Türen und Fenstern
- Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallation
- Versicherungen
Was im Außenbereich anfällt
Bei der Gestaltung von Garten, Terrasse und Einfahrt entstehen weitere Kosten. Wie auch in der Bauphase entscheiden Fläche und Ausstattung über die Höhe der Kosten. Dazu gehören beispielsweise das Pflastern der Einfahrt, die Gestaltung der Terrasse und die Umzäunung des Gartens. Häufig kümmern sich Bauherren um den Garten und andere Außenbereiche allerdings erst in der Zeit nach dem Einzug.
Fazit: Kostenfaktoren in der Übersicht
- Planungsphase
- Grundstückspreis inklusive der Grunderwerbssteuer, Erschließungskosten, Kosten für das Baugenehmigungsverfahren, Kosten für Notar und Grundbucheintrag
- Die Bauphase
- Fundament und Keller, Rohbau, Dach, Dämmarbeiten, Bodengestaltung, Türen und Fenster, Heizungs-, Sanitär- und Elektroinstallation, Versicherungsbeiträge
- Die Außengestaltung
- Pflasterung von Einfahrt und Terrasse, Umzäunung, Beete und Hecken, Sichtschutz