Architekt, Generalunternehmer, Bauträger oder doch ein Fertighausanbieter? Viele Bauherren stehen vor dem ersten Spatenstich vor der Frage, von wem sie ihr Haus bauen lassen. Lesen Sie hier, welcher Baupartner sich wofür eignet und welche Tätigkeiten Sie auf der Baustelle selbst erledigen können.
Bauträger: Alles aus einer Hand
Ein Haus von einem Bauträger zu kaufen, ist das Rundum-Sorglos-Paket beim Hausbau. Der Bauträger kauft das Grundstück, plant Ihr neues Zuhause und errichtet es. Anschließend verkauft er Ihnen das Grundstück zusammen mit dem Haus. Er kümmert sich darum, die richtigen Handwerker für die einzelnen Bauschritte zu finden, und ist bis zur Übergabe des Hauses für dieses verantwortlich. Oft übergibt der Bauträger das Objekt schlüssel- oder bezugsfertig. Da diese Begriffe nicht einheitlich definiert sind, werden sie unterschiedlich ausgelegt. Lesen Sie den Bauträgervertrag genau durch, denn nicht immer bedeutet „schlüsselfertig“, dass Sie sofort einziehen können. Manchmal ist der Innenausbau noch nicht fertig oder die Außenanlagen wie der Garten oder die Garage fehlen.
Die Bequemlichkeit beim Bauträgerhaus erkaufen Sie sich mit weniger Gestaltungsmöglichkeiten. Die Häuser sind oft standardisiert und erlauben nur wenige Sonderwünsche. Dafür können Sie vorab Musterhäuser besichtigen und bekommen so eine Vorstellung von Ihrem zukünftigen Heim. Bauträgerprojekte sind oft günstiger als individuell gestaltete Architektenhäuser. Einige Bauträger bieten sogar eine Festpreisgarantie an. Allerdings sollten Sie auch hier im Vertrag nachlesen, für welche Bauschritte die Garantie gilt, denn manchmal sind Nebenleistungen wie die Kosten für die Baugenehmigung nicht abgedeckt.
Wenn Sie bereits ein Grundstück haben
Haben Sie bereits ein Grundstück, brauchen Sie keinen Bauträger, um Ihr Haus zu bauen. Auf sich alleine gestellt sind Sie trotzdem nicht. Sie können beispielsweise ein Haus bei einem Fertighausanbieter kaufen. Ein Fertighaus ist normalerweise sehr schnell errichtet. Um das Fundament, sprich Keller oder Bodenplatte, müssen Sie sich vorher oft selbst kümmern. Auch der Innenausbau nimmt etwas Zeit in Anspruch.
Möchten Sie individuell bauen, beauftragen Sie einen Architekten mit der Planung Ihrer vier Wände. Wenn Sie dies wünschen, hilft Ihnen der Architekt, die geeigneten Handwerker zu finden, und überwacht den Bau. Alternativ beauftragen Sie einen Generalunternehmer mit dem Hausbau, bleiben aber der Bauherr. Der Unternehmer sorgt dafür, dass Ihr Haus nach den Plänen des Architekten gebaut wird. Er übernimmt alle oder einen Teil der Bauarbeiten und beauftragt, falls notwendig, Subunternehmer. Er koordiniert die Errichtung des Hauses und ist währenddessen Ihr Ansprechpartner, wenn Sie beispielsweise Mängel auf der Baustelle entdecken.
Neben dem Generalunternehmer haben Sie auch die Möglichkeit, mit einem Generalübernehmer zu bauen. Dieser übernimmt zusätzlich die anfängliche Planung und beauftragt den Architekten. Oft übernimmt der Generalübernehmer selbst keine Bauarbeiten, sondern vergibt alle Leistungen an Subunternehmer. Auch in diesem Fall haben Sie einen dezidierten Ansprechpartner bei Fragen und Problemen.
Eigenleistungen: Wenn der Bauherr selbst anpackt
Für viele Bauherren ist es Ehrensache, auf der Baustelle mitanzupacken. Wer möchte nicht später sagen können, mit seinen eigenen Händen am Traumhaus gebaut zu haben? Übernehmen Sie selbst kleinere Arbeiten auf der Baustelle, sparen Sie sich die Kosten für den einen oder anderen Handwerker. Allerdings sollten Sie den zeitlichen Aufwand für Eigenleistungen nicht unterschätzen. Sind Sie berufstätig, bleibt meist nur wenig Zeit, um selbst zu werkeln. Bedenken Sie auch, dass Sie als Laie normalerweise länger brauchen als ein Profi. Für einige Leistungen, zum Beispiel das Verlegen von Rohren oder elektrische Leitungen, sollten Sie aus Sicherheitsgründen einen Handwerker beauftragen – es sei denn, Sie haben entsprechende Vorkenntnisse. Beachten Sie auch, dass Sie bei Eigenleistungen keine Gewährleistung in Anspruch nehmen können. Arbeiten Sie fehlerhaft, zahlen Sie selbst für die Ausbesserung des Schadens.
Zu den Dingen, die Sie mit etwas handwerklichem Geschick auch selbst anpacken können, gehören:
- Malern
- Tapezieren
- Bodenbeläge verlegen
- Fliesen verlegen
- Garten anlegen