So funktioniert die duale Ausbildung

So funktioniert die duale Ausbildung

Das duale Ausbildungssystem – auch betriebliche Ausbildung genannt – ist die am häufigsten gewählte und angebotene Ausbildungsform in Deutschland: Über die Hälfte der deutschen Jugendlichen mit einem Haupt- oder Realschulabschluss entscheiden sich für eine duale Ausbildung. Das Angebot ist groß: Aktuell gibt es etwa 350 Ausbildungsberufe, die nach dem dualen System aufgebaut sind.

Was ist eine duale Ausbildung?

Eine duale Ausbildung beinhaltet zwei Ausbildungsschwerpunkte: einem schulischen und einem betrieblichen. Während Sie den praktischen Teil innerhalb eines Betriebes erlernen, werden Ihnen in der Berufsschule die theoretischen Grundlagen dazu vermittelt. Normalerweise haben Sie ein bis zwei Mal pro Woche Berufsschulunterricht; die restlichen Tage der Woche arbeiten Sie in Ihrem Ausbildungsbetrieb. In manchen dualen Ausbildungen wird dies jedoch anders gehandhabt: Es kann also sein, dass der Schulunterricht in Blöcken gehalten wird: Das bedeutet, dass Sie für einige Wochen durchgängig an der Berufsschule lernen und im Anschluss einige Wochen nur im Betrieb arbeiten. Wie sich die Ausbildung in Schule und Betrieb aufteilt, ist von Ausbildung zu Ausbildung verschieden.

Duale Ausbildung: Welche Berufsgruppen gibt es?

In Deutschland lassen sich Ausbildungen mit dualem System in der Regel 5 Bereichen zuordnen:

  • Industrie und Handel (zum Beispiel Bankkauffrau, Fachinformatiker, Verkäufer)
  • Landwirtschaft (zum Beispiel Gärtner oder Landwirtin)
  • Handwerk (zum Beispiel Friseurin, Maler und Lackierer oder Augenoptiker)
  • Öffentlicher Dienst (zum Beispiel Medizinische Fachangestellte oder Straßenwärter)
  • Freie Berufe (zum Beispiel Steuerfachangestellte oder Notarfachangestellter)

Welche Voraussetzungen gelten für das duale Ausbildungssystem?

Rechtlich gesehen gibt es keine speziellen Voraussetzungen, die Sie erfüllen müssen, wenn Sie eine duale Ausbildung beginnen wollen – unabhängig von Geschlecht, Alter und Schulabschluss kann jeder eine solche absolvieren. Viele Betriebe legen allerdings gewisse Mindestanforderungen für Ihre Auszubildenden fest: Meist handelt es sich dabei um gute Noten in einzelnen Fächern, die entscheidend für den Erfolg im Betrieb sein können.

Dauer und Vergütung einer dualen Ausbildung

Meist dauert eine duale Ausbildung drei Jahre. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass Sie mit Ihren Leistungen Einfluss auf die Dauer Ihrer Ausbildung haben. Sind Ihre Leistungen zum Beispiel durchweg positiv und oberhalb der Erwartungen, kann es sein, dass Ihre Ausbildung verkürzt wird – in manchen Fällen sogar um ein ganzes Jahr. Sind Ihre Leistungen dagegen nicht so gut wie erhofft, kann dies zu einer Verlängerung der Ausbildungszeit führen.

Laut § 17 BBiG hat jeder Auszubildende in Deutschland ein Recht auf eine angemessene Vergütung – diese variiert jedoch je nach Branche, Beruf und Betrieb stark. Deutschen Auszubildenden werden zwischen 250 und 950 Euro gezahlt.

Prüfungen im dualen Ausbildungssystem

Als Azubi in einer dualen Ausbildung stehen Ihnen zwei wichtige Prüfungen bevor: Die Zwischenprüfung und die Abschlussprüfung. Die Zwischenprüfung dient dazu zu belegen, dass Sie gute Fortschritte machen und die Lerninhalte verstanden und verinnerlicht haben. Bestehen Sie die Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung, haben Sie Ihre Ausbildung erfolgreich absolviert. Sollten Sie eine Prüfung nicht bestehen, können Sie einen Antrag auf Verlängerung der Ausbildung bis zum nächsten Wiederholungstermin stellen.