Das Wunschauto kann ein kostentreibender Faktor bei der Autoversicherung sein. Denn in die Beitragsberechnung fließt immer auch die sogenannte Typklasse eines Wagens ein. Für die rund 29.000 Fahrzeugmodelle, die in Deutschland angemeldet sind, wird ein einheitliches Typklassensystem geführt. Auf Basis der Schadensstatistik ordnet der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) jedes Automodell einer Typklasse zu.
Wie das Typklassensystem funktioniert
Das Typklassensystem spiegelt die Schaden- und Unfallbilanz der Automodelle wider. Für jedes Fahrzeugmodell werden die durch die Fahrzeughalter gemeldeten Schäden erfasst. Auf dieser Datengrundlage ordnet der GDV Fahrzeugmodelle in Typklassen für die Haftpflicht, Teil- und Vollkaskoversicherung jedes Jahr neu ein. Die Zahl der Typklassen unterscheidet sich je nach Versicherung:
- Haftpflicht: Typklassen von 10-25
- Teilkasko: Typklassen von 10-33
- Vollkasko: Typklassen von 10-34
Wenn Schadensmeldungen für ein Auto im Vergleich zum Vorjahr zugenommen haben, kann das zu einer Höherstufung in der Typklasse und damit auch höheren Beiträgen führen. Der umgekehrte Fall ist ebenso möglich. Laut GDV hat sich 2018 für rund 11 Millionen Autofahrer die Typklasse in der Kfz-Haftpflicht geändert. Etwa 5,4 Millionen Autofahrer wurden in eine bessere Typklasse eingestuft, rund 5,7 Millionen in eine schlechtere. Weil bei neu eingeführten Modellen eine Datengrundlage fehlt, orientiert sich der GDV an einem vergleichbaren Modell. Mithilfe der Schlüsselzahl des Herstellers und der Schlüsselzahl für den Fahrzeugtyp lassen sich die Typklassen beim GDV online für alle Fahrzeuge abfragen.
Im Falle einer Höherstufung ergibt sich für den Versicherungsnehmer ein Sonderkündigungsrecht: Er kann innerhalb eines Monats die Versicherung kündigen.
Einsteigerautos bedeuten höhere Beiträge
Fahranfänger sind häufiger in Unfälle verwickelt als erfahrene Autofahrer. Deswegen schneiden typische Einsteigerfahrzeuge tendenziell schlechter in der Unfallstatistik ab und werden in höhere Typklassen eingeordnet. Vermeintlich niedrige Anschaffungskosten können also durch hohe Prämien zunichtegemacht werden. Dies sind Beispiele für Modelle, die bei Fahranfängern beliebt sind:
- Fiat Punto
- VW Polo
- Ford Fiesta
- Opel Corsa
Fazit: Der Blick auf die Typklasse lohnt sich
Die Typklasse ist ein wichtiger Faktor bei der Beitragsberechnung. Deswegen lohnt der Vergleich zwischen Fahrzeugen. Innerhalb einer Fahrzeugklasse können sich durchaus große Unterschiede ergeben. Sobald die jährliche Typklasseneinordnung des GDV zu einer Beitragserhöhung führt, besteht ein Sonderkündigungsrecht für den Versicherungsnehmer. Neben der Typklasse nehmen auch die Regional- und die Schadenfreiheitsklasse Einfluss auf die Versicherungsprämie. Weil die Regionalklasse wohnortabhängig ist, lässt sie sich nur durch einen Umzug beeinflussen. Bei der Schadenfreiheitsklasse bestehen dagegen verschiedene Möglichkeiten, von einem Rabatt zu profitieren. In unserem Beitrag zur Autoversicherung für Fahranfänger erfahren Sie mehr. Eine leistungsstarke, zuverlässige und günstige Kfz-Versicherung können Sie über die Naspa abschließen.