Finanzen in der Partnerschaft

Finanzen in der Partnerschaft

Wenn man zusammenzieht, wird es ernst mit der Beziehung. Dann gilt es eine Menge Dinge zu erledigen – und damit ist nicht nur der Umzug gemeint. Wenn Sie gemeinsam Ihren Alltag bestreiten, sollten Sie sich auch rechtzeitig überlegen, wie Sie als Paar Ihre Finanzen regeln. Wer trägt wie viel zur Miete bei? Wie werden die Lebensmittelkosten aufgeteilt? Welches Girokonto ist das richtige für Paare?

In der Partnerschaft über Geld sprechen

Bevor Sie anfangen, Kosten aufzuteilen und über ein gemeinsames Konto nachzudenken, sollten Sie überhaupt erstmal über Geld in Ihrer Partnerschaft sprechen. Es ist für alle Beteiligten wichtig, über die finanzielle Situation ihres Gegenübers Bescheid zu wissen. Nehmen Sie sich für die Besprechung Ihrer Finanzen daher genügend Zeit und gehen Sie lösungsorientiert und pragmatisch an die Sache heran.

Unsere Tipps für die Finanzplanung in Partnerschaften:

  • Machen Sie einen festen Termin aus, um als Paar über Ihre Finanzen zu sprechen. So geht das Thema nicht im Alltag unter.
  • Wählen Sie den richtigen Ort für das Gespräch. Das kann bei einem Spaziergang in der Natur oder gemütlich zuhause auf dem Sofa sein.
  • Sprechen Sie über verschiedene Möglichkeiten, Ihre Finanzen zu organisieren. Überlegen Sie, ob Sie ein gemeinsames Konto führen möchten und wie Sie Fixausgaben wie Miete, Strom und Gas aufteilen.
  • Reden Sie nicht nur über Ihre Ausgaben, sondern auch über gemeinsame finanzielle Ziele. Gibt es etwas, auf das Sie gemeinsam sparen möchten? Ein neues Auto, den nächsten Urlaub oder gar ein Eigenheim? Überlegen Sie, wie viel jeder monatlich dazu beiträgt und wie Sie das Geld sparen möchten, zum Beispiel auf einem gemeinsamen Tagesgeldkonto.
Wussten Sie, dass …
… Finanzen zu den fünf häufigsten Streitgründen in Beziehungen gehören? 20 Prozent der Deutschen diskutieren häufig mit ihrem Partner über das liebe Geld.“
(Quelle: ElitePartner-Studie 2020)

Finanzen in einer Beziehung verwalten: Wer zahlt wie viel?

Die wichtigste Frage für Sie als Paar ist, wer wie viel Geld zum gemeinsamen Haushalt beiträgt. Verdienen Sie beide ähnlich viel, ist die Antwort auf diese Frage einfach. Sie können die gemeinsamen Kosten einfach 50/50 aufteilen. Verdient eine Person weniger als die andere, ist es schon kniffliger. In diesem Fall kann es gerechter sein, wenn sich jeder anteilig an den gemeinsamen Kosten beteiligt. Der besserverdienende Partner zahlt dann etwas mehr, der andere etwas weniger.

Wichtig ist auch die Entscheidung, welches Kontensystem Sie verwenden wollen. Dafür gibt es drei Möglichkeiten:

  • Ein Konto: Sie benutzen zusammen ein Gemeinschaftskonto, auf dem Ihre Gehälter eingehen und von dem Sie alle Ausgaben bezahlen. Jeder Partner hat eine eigene Sparkassen-Card, kann also selbstständig Geld abheben oder mit Karte bezahlen. Die Ein-Konto-Lösung ist simpel, kann aber für Konflikte sorgen, wenn beispielsweise ein Partner mehr Geld für persönliche Ausgaben verwendet als der andere.
  • Zwei Konten: Sie haben kein gemeinsames Konto, sondern jeder behält das eigene Girokonto. Das bedeutet im Alltag allerdings einen größeren Aufwand: Wer übernimmt Miete, wer den Strom? Bezahlt immer die gleiche Person die Einkäufe? Oder versuchen Sie, die Ausgaben gleichmäßig aufzuteilen? Möglicherweise bedeutet das, dass Sie dem anderen ab und zu etwas überweisen müssen. Kommen Kinder ins Spiel, wird es noch komplizierter.
  • Drei Konten: Das Drei-Konten-System gilt als Königsweg für Paare. Dafür richten Sie ein Gemeinschaftskonto für Ihre gemeinsamen Ausgaben ein, jeder hat aber auch noch ein eigenes Girokonto für persönliche Ausgaben. Dadurch trennen Sie gemeinsame oder individuelle Kosten, was Streit verhindern kann. Sie können Ihre Gehälter auf das gemeinsame Konto überweisen lassen und sich dann jeden Monat ein „Taschengeld“ auf Ihr persönliches Konto überweisen. Alternativ können Sie Ihre Gehälter auf Ihre persönlichen Konten einzahlen lassen und dann monatlich einen bestimmten Betrag auf das Gemeinschaftskonto überweisen.

Egal, für welche Aufteilung Ihrer Einnahmen und Ausgaben und welches Konten-System Sie sich entscheiden: Wichtig ist vor allem, dass Sie über Ihre gemeinsamen Finanzen reden. Sprechen Sie Dinge an, die Sie bei Ihrem Partner stören, und finden Sie Kompromisse, mit denen beide Seiten leben können. Dabei ist es nicht nur wichtig, negative Sachen anzusprechen. Die Finanzen gemeinsam zu verwalten, kann auch Spaß machen. Setzen Sie sich zum Beispiel gemeinsame Sparziele wie den nächsten Wochenendtrip.

Bild: S-Com