Sie wollten sich schon immer als Balletttänzerin versuchen oder Kickboxen lernen? Golfen interessiert Sie, aber Ihr Studentenbudget reichte bislang für die teure Sportart nicht aus? Hochschulsport gibt Studenten die Möglichkeit, in ihrer Freizeit neue Sportarten auszuprobieren oder ihre Lieblingsdisziplinen zu trainieren.
Sport treiben ohne teure Mitgliedsbeiträge
Wer das ganze Semester über Lehrveranstaltungen besucht, für Klausuren paukt und Hausarbeiten schreibt, braucht einen Ausgleich. Die deutschen Hochschulen bieten ihren Studenten daher die Möglichkeit, an speziellen Sportkursen an der Uni teilzunehmen. Das Besondere: Die Kursgebühren sind vergleichsweise gering. So können Sie sich die Kurse auch mit kleinem Budget leisten. Das gilt nicht nur für die Tennis-Stunden und den Yoga-Unterricht, sondern auch für teure Sportarten wie Segeln oder Golf.
Das Angebot ist von der jeweiligen Hochschule abhängig. Es gibt in jedem Semester ein neues Kursprogramm. Am Zentrum für Hochschulsport der Frankfurter Universität können Sie zum Beispiel aus über 300 Kursen in etwa 50 Sportarten (Stand: Wintersemester 2016/2017) wählen. Neben Kursen für blutige Anfänger gibt es auch Angebote für Fortgeschrittene oder freies Training ohne Anleitung – wenn Sie sich zum Beispiel mit anderen Fußballern zu einem Freizeitkick treffen möchten.
Das Angebot im Hochschulsport gilt für Studenten und Bedienstete der Universität. Manchmal können auch Gäste teilnehmen, die nicht an der Universität oder Fachhochschule studieren. Sie zahlen dafür normalerweise etwas mehr. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, sollten Sie sich rechtzeitig für die Kurse anmelden, damit Sie noch einen Platz kriegen. Die Angebote finden häufig im universitätseigenen Sportzentrum statt.
Von klassisch bis ausgefallen: Diese Kurse werden angeboten
Die Hochschulsportangebote sind mitunter sehr vielfältig. Jede Hochschule entscheidet selbst, welche Sportarten sie anbietet. Bei klassischen Mannschaftssportarten wie Volleyball, Fußball oder Basketball powern Sie sich aus und lernen schnell neue Kommilitonen aus anderen Fachrichtungen kennen. Rugby, Flag Football oder Wasserball werden ebenfalls angeboten. In Kampfsportkursen wie Karate, Judo oder Jiu Jitsu lernen Sie, sich zu verteidigen. Auch Schwimmkurse und Wassersportarten können Sie an der Hochschule belegen. Ballett, Flamenco, Hip-Hop-Dance oder Cheerleading laden dazu ein, das Tanzbein zu schwingen. Wenn Sie an Ihrer Kondition oder Figur arbeiten möchten, gibt es auch zahlreiche Fitnesskurse. Neben Aerobic, Bauch-Beine-Po-Programm und Pilates finden sich in den Kursprogrammen auch Trendsportarten wie HIIT (High Intensity Interval Training) oder Zumba.
Wer etwas für seine Gesundheit tun will, belegt entsprechende Gesundheitsangebote. Dazu gehören zum Beispiel Rückentraining, Yoga oder Meditation. Daneben veranstalten die Hochschulen häufig auch Turniere oder bieten Exkursionen an, zum Beispiel für Wintersportarten. Und auch Ausgefallenes können Sie an der Uni lernen: An der Hochschule RheinMain ist es Ihnen möglich, sich neben Klettern und Unterwasserrugby auch am Bogenschießen zu versuchen (Stand: Wintersemester 2016/2017). Mit der Akaflieg Frankfurt hat die Frankfurter Goethe-Universität sogar eine eigene Akademische Segelfliegergruppe.
Leistungssport an der Hochschule
Sie sind aktiv und ehrgeizig? Viele Universitäten bieten nicht nur Breitensportkurse an, sondern auch ein Programm für Leistungssportler. Als Teil des Hochschulteams nehmen Sie beispielsweise an Hochschulmeisterschaften teil. Diese werden unter anderem vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband ADH veranstaltet. Wettkämpfe gibt es auch auf internationaler Ebene. Die Fédération Internationale du Sport Universitaire (FISU) organisiert alle zwei Jahre die Universiade – eine sprachliche Zusammensetzung aus „Universität“ und „Olympiade“. Bei dieser Multisportveranstaltung treten Hochschulteams aus aller Welt gegeneinander an. Gemessen an der Teilnehmerzahl ist die Studentenolympiade nach den Olympischen Spielen die zweitgrößte Multisportveranstaltung der Welt. Wie beim großen Vorbild gibt es auch bei der Universiade eine Sommer- und eine Winter-Universiade.