Lastenrad: Alles zur staatlichen Förderung in Hessen und Rheinland-Pfalz

Lastenrad: Alles zur staatlichen Förderung in Hessen und Rheinland-Pfalz

Das Lastenrad ist ein echter Allrounder im Alltag: Sie können damit bequem den Großeinkauf fürs Wochenende transportieren, Ihre Kinder zur Kita fahren oder mit dem Hund zum Tierarzt radeln. Das Lastenrad ist stabiler als normale Fahrräder, im Vergleich aber auch deutlich länger und breiter. Gerade bei Menschen, die in der Stadt leben und auf kurzen Strecken auf ein Auto verzichten möchten, wird das Lastenrad immer beliebter – ob mit zwei oder drei Rädern, mit oder ohne elektrische Unterstützung.

Ein Lastenrad bietet zahlreiche Vorteile

Ob Wiesbaden, Frankfurt oder Montabaur – je schwieriger sich für Autos die Verkehrs- und Parkplatzsituation gestaltet, desto stärker können Lastenräder ihre Vorteile ausspielen: Sie bringen Sie schnell, zuverlässig und ohne Umweg ans Ziel, fördern die Fitness und tragen zum Schutz der Umwelt bei. Wie herkömmliche Fahrräder produzieren sie während des Betriebs keine schädlichen Treibhausgase. Werden sie mit einem Elektromotor angetrieben, sind nicht nur Staus kein Problem mehr, sondern auch Berge und Anstiege. Daher eignen sich Lastenräder sowohl für urbane wie für ländliche Räume.

Aber aufgepasst: Sie sollten sich bewusst sein, dass Lastenräder groß und schwer sind. Das Rad mit in den Urlaub nehmen? Das wird schwierig. Achten Sie auch darauf, dass Sie einen gut zugänglichen Stellplatz haben. In den Keller tragen ist nämlich keine Option mit den schweren und sperrigen Rädern.

Was kosten Lastenräder?

Wenn Sie sich ein Lastenrad kaufen möchten, müssen Sie mit mindestens 1.000 bis 1.500 Euro rechnen – und zwar für ganz einfache Modelle, die nur ein geringes Zuladungsgewicht haben. Hochwertigere (und robustere) Ausführungen, die auch eine Ladung von 200 kg vertragen, kosten ab 2.500 Euro. Wer sich von einem Elektroantrieb unterstützen lassen möchte, muss mit mindestens 3.000 Euro rechnen. Extras wie eine größere Transportbox (z. B. für zwei Kinder oder einen Hund), ein Regenverdeck oder Sicherheitsgurte gibt es meist nur gegen Aufschlag. Für solche Modelle zahlt man häufig 6.000 Euro und mehr.

mehr Klimaschutz im Alltag leisten können, kann man in Hessen und Rheinland-Pfalz Fördermittel für den Kauf in Anspruch nehmen. Achtung: Während in beiden Bundesländern die gewerbliche Nutzung gleichermaßen gefördert wird, gibt es nur in Hessen ein landesweites Förderprogramm für Privatleute.

Tipp: Sie sind sich nicht sicher, ob ein Lastenrad wirklich etwas für Ihren Alltag ist? Probieren Sie es einfach aus! In Wiesbaden können Sie bei Lilja – Lastenrad für Wiesbaden Lastenräder ausleihen und selbst ausprobieren, ob ein solches Gefährt für Sie in Frage kommt.

Förderung für gewerblich genutzte Lastenräder in Hessen und Rheinland-Pfalz

Die bundesweite Förderung läuft über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und ist auf gewerbliche Nutzungen beschränkt. Das BAFA fördert dabei ausschließlich E-Lastenräder bzw. E-Lastenanhänger, aber keine Modelle ohne Elektroantrieb. Der Zuschuss umfasst 25 Prozent des Kaufpreises, maximal sind 2.500 Euro möglich. Mietkauf ist ebenfalls möglich, Leasing nicht. Die Förderung kann unter Umständen mit anderen Zuschüssen kombiniert werden. Weitere Infos gibt’s beim BAFA.

Wie hoch ist die Lastenradförderung in Hessen für privat genutzte Räder?

Das Bundesland Hessen fördert seit 2022 wieder den Kauf von (E-)Lastenrädern und (E-)Anhängern. Die Unterstützung gliedert sich wie folgt auf:

  • Lasten- und Kinderanhänger: 100 Euro
  • Elektro-Lasten- und Kinderanhänger: 200 Euro
  • Lastenräder: 500 Euro
  • Lastenräder mit Elektroantrieb: 1.000 Euro

Um die Förderung des Bundeslands Hessen zu erhalten, muss das (E-)Lastenrad für eine Mindestzuladung von 40 kg zugelassen sein und einen verlängerten Radstand bzw. eine fest installierte Transportmöglichkeit aufweisen. Heißt: Modelle, die lediglich über einen übergroßen Gepäckträger verfügen, werden nicht gefördert. Kein Geld gibt es auch für gebrauchte Modelle, selbstgebaute Anhänger bzw. Lastenräder und Modelle, die nachträglich umgebaut wurden. S-Pedelecs, E-Bikes, Fahrradrikschas, Segways etc. sind in Hessen ebenfalls von der (E-)Lastenradförderung ausgeschlossen.

Kommunale Förderung von (E-)Lastenrädern

In mehreren hessischen Kommunen wird der Kauf von Lastenrädern ebenfalls gefördert. Im Detail unterscheiden sich die Anforderungen und Fördersummen:

  • Frankfurt am Main: 500 Euro für private und gewerbliche Lastenräder ohne E-Antrieb, 1.000 Euro mit E-Antrieb. Die gewerbliche Förderung ist auf kleine Unternehmen beschränkt. Für 2022 ist keine Förderung von Lastenrädern mehr möglich, das Programm soll aber 2023 wieder aufgelegt werden. Weitere Infos gibt es beim Radfahrportal der Stadt Frankfurt am Main.
  • Lahnau: bis 1.000 Euro für private E-Lastenräder. Die Förderung läuft seit 2022. Weitere Infos finden Sie auf der Website der Stadt Lahnau.
  • Limburg: 600 Euro für private und gewerbliche E-Lastenräder. Zusätzlich gibt’s eine Abwrackprämie, wenn das Auto abgemeldet wird. Weitere Infos gibt es auf der Seite der Stadt Limburg.
  • Wiesbaden: bis zu 1.000 Euro für private und gewerbliche Lastenräder ohne E-Antrieb, bis zu 1.500 Euro für E-Lastenräder. Ausgeschlossen von der Förderung sind größere Unternehmen. 2022 liegt das Budget bei maximal 100.000 Euro. Weitere Infos finden Sie auf der Website der Stadt Wiesbaden.

So läuft in Hessen die Förderung von Lastenrädern ab

Wenn Sie 2022 in Hessen die landesweite Förderung für einprivat genutztes Lastenrad beantragen möchten, müssen Sie in dem Bundesland Ihren Hauptwohnsitz haben. Unternehmen werden nicht berücksichtigt. Ausgeschlossen sind auch alle, die bereits in der ersten Runde 2020 Fördermittel für ein Lastenrad bzw. einen Lastenanhänger erhalten haben.

Um die Förderung zu erhalten, müssen Sie sich zunächst vom Händler Ihrer Wahl einen Kostenvoranschlag über das gewünschte Lastenrad bzw. einen Lastenanhänger einholen und können nun den Antrag über die Förderplattform stellen. Erst wenn der positive Bescheid vorliegt, dürfen Sie das Rad oder den Anhänger kaufen, verbindlich bestellen oder anzahlen. Ansonsten wird Ihr Antrag von vornherein abgelehnt.

Wussten Sie, dass …
… Lastenräder im Trend sind? Für das Jahr 2021 haben die Lastenradhersteller mit 65,9 Prozent Absatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr gerechnet.“
(Quelle: City Changer Cargo Bike, 2021)

Wie hoch ist die Förderung von Lastenrädern in Rheinland-Pfalz?

Rheinland-Pfalz hat im Moment kein landesweites Förderprogramm für Lastenräder, das Privatpersonen nutzen können. Stattdessen können nur Unternehmen die bundesweiten Zuschüsse für ein E-Lastenrad bzw. einen E-Lastenanhänger erhalten.

Kommunale Förderung von Lastenrädern in Rheinland-Pfalz

Zumindest zwei Kommunen unterstützen neben gewerblichen Nutzern auch Privatleute beim Kauf eines (E-)Lastenrads. In Ingelheim gibt’s einen Zuschuss von höchstens 1.000 Euro für Lastenräder mit oder ohne E-Antrieb, maximal 1.500 Euro sind für sogenannte „Schwerlasträder“ drin (Zuladung bis 300 kg). Ausgeschlossen von der Förderung sind nur Großunternehmen. Die Mainzer Stadtwerke fördern private und gewerbliche E-Lastenräder mit einem Bonus von 600 Euro. Voraussetzung ist aber, dass man bei dem Unternehmen einen Ökostrom-Tarif abschließt.

Neben der Förderung weitere Finanzierungsmöglichkeiten prüfen

Auch wenn Ihnen angesichts von Preisen zwischen 3.000 und 6.000 Euro ein Lastenrad trotz Fördermittel unerschwinglich zu sein scheint: Sie müssen nicht auf die leise, saubere und umweltschonende Alternative zum Auto verzichten. Ergänzen Sie die Förderung einfach mit dem günstigen Privatkredit der Naspa und erfüllen Sie sich so Ihren Traum vom (E-)Lastenrad.

Bild: S-Com