Wer ein neues Auto kaufen möchte, hat die Qual der Wahl. Neben der Frage nach dem Fahrzeugtypen und der Marke ist es auch eine Überlegung wert, ob Sie lieber einen Neu- oder einen Gebrauchtwagen haben wollen. Dabei spielt nicht nur der Preis eine Rolle.
Alles neu: Das sind die Vor- und Nachteile eines Neuwagens
Bei einem Neuwagen müssen Sie kaum Kompromisse eingehen. Sie können genau das Auto kaufen, das Sie haben wollen – vorausgesetzt natürlich, es passt in Ihr Budget. Sie können das Fahrzeug nach Ihren Wünschen konfigurieren und das Gefühl genießen, der erste Fahrer in dem Wagen zu sein. Doch nicht nur der Neuwagenduft und die Möglichkeit, das Auto Ihrer Träume zusammenzustellen sprechen für den Neuwagenkauf. Es gibt auch handfeste Gründe.
Wer neu kauft, kauft auch die aktuellste Motor- und Fahrzeugtechnik. Sie können sich sicher sein, dass Ihr Auto auf dem neusten Stand ist. Außerdem gibt es noch keinen Verschleiß. Das Risiko, dass in absehbarer wichtige Teile ausgetauscht werden müssen, ist gering. Und selbst wenn etwas kaputtgeht: In vielen Fällen greift die Herstellergarantie. Neu bedeutet auch, dass aktuelle oder zukünftige Abgasnormen in den nächsten Jahren kein Problem für Sie darstellen – vor allem, wenn Sie sich für ein E-Auto entscheiden.
Mit einem Neuwagen sind Sie nicht nur bei der Fahrzeugtechnik auf dem neusten Stand. Das Gleiche gilt für die Kommunikationstechnik. Wenn es Ihnen wichtig ist, Ihr Handy mit dem Auto zu verbinden, um es als Freisprechanlage zu nutzen, damit zu navigieren oder Musik zu hören, achten Sie beim Autokauf darauf, dass entsprechende Schnittstellen vorhanden sind, zum Beispiel Apple CarPlay oder Android Auto. Bei einem neuen Fahrzeug können Sie sich sicher sein, dass Sie diese Möglichkeiten haben. Bei Gebrauchtwagen ist das oft nicht der Fall, gerade bei älteren Modellen. Sie lassen sich auch meist nur schwer nachrüsten.
Bei der Frage, ob Neuwagen oder gebrauchtes Fahrzeug, ist der Preis ein wichtiges Kriterium. Neuwagen sind im Vergleich teurer und verlieren innerhalb der ersten zwei bis drei Jahre oft erheblich an Wert. Hinzu kommt, dass Sie bei einem neuen Auto eine Lieferfrist haben, manchmal sogar mehrere Wochen. Benötigen Sie sofort ein neues Fahrzeug, zum Beispiel weil Ihr alter Pkw nicht mehr fahrtauglich ist, kann das schwierig sein.
Gebraucht ist nicht gleich gebraucht
Anders als bei Neuwagen gibt es bei Gebrauchtwagen verschiedene Varianten. Sie unterscheiden sich vor allem darin, wie lange die Erstzulassung zurückliegt und wie sie vor dem Kauf genutzt wurden.
- Als klassischer Gebrauchtwagen wird ein Auto bezeichnet, das bereits auf mindestens einen Endnutzer zugelassen war.
- Junge Gebrauchte sind gebrauchte Fahrzeuge, die noch vergleichsweise jung sind, etwa bis vier Jahre alt.
- Jahreswagen sind Modelle, bei denen zwischen Herstellung und Erstzulassung höchstens 12 Monate liegen und die maximal 12 Monate erstzugelassen waren.
- Vorführwagen sind Pkw, die auf den Händler zugelassen waren und von ihm für Probefahrten und Präsentation benutzt wurden.
- Tageszulassungen sind Fahrzeuge, die vom Händler für einen sehr kurzen Zeitraum zugelassen wurden. Dadurch kann er das Fahrzeug anschließend mit Rabatt verkaufen, da es nicht mehr als neu gilt. Es wurde normalerweise nicht gefahren und ist so gut wie neu.
- Leasingrückläufer sind ehemalige Leasingfahrzeuge, die am Ende der Leasingzeit zurück an den Anbieter gingen. Sie sind meist bis zu drei Jahre alt, haben aber, je nach Nutzung, oft schon einen hohen Kilometerstand. Analog dazu gibt es Gebrauchtwagen, die vorher zu einer Mietwagen- oder Car-Sharing-Flotte gehörten.
Was spricht für einen Gebrauchtwagen und was dagegen?
Eines haben Gebrauchtwagen, egal wie lange und auf welche Art sie genutzt wurden, gemeinsam: Sie sind günstiger als vergleichbare Neuwagen. Dabei sind sie nicht unbedingt schlechter. Junge Gebrauchte, Jahreswagen oder Tageszulassungen sind aktuelle Modelle, die relativ günstig zu haben sind. Günstig bedeutet dabei auch, dass Ihr Budget möglicherweise einen Gebrauchtwagen erlaubt, der hochwertiger ist als ein preislich ähnlicher Neuwagen. Ebenfalls praktisch: Anders als bei einem Neuwagen haben Sie bei einem Gebrauchten nur minimale Wartezeiten oder können ihn sogar gleich mitnehmen.
… es 2020 7,2 Milllionen Halterwechsel und 2,9 Millionen Neuwagenzulassunge bei Pkw gab?“
(Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt, 2021)
Je älter der Gebrauchtwagen, umso wahrscheinlicher, dass Sie einen Wagen mit veralteter Technik und/oder einem höheren Verbrauch kaufen. Dann können später auch Abgasnormen ein Problem darstellen. Was Sie beim Preis miteinberechnen sollten: Die Verschleißteile des Autos wie Bremsbeläge oder Stoßdämpfer sind bereits benutzt und müssen irgendwann ausgetauscht werden. Zudem können Sie Ihr Auto nicht nach Ihren Wünschen konfigurieren. Vielleicht wollen Sie unbedingt ein Schiebedach haben, finden aber kein passendes Modell, das Ihnen zusagt. Im Gegenzug hat Ihr Gebrauchter vielleicht am Ende Ausstattungsmerkmale, die Sie gar nicht benötigen. Bei Gebrauchtwagen ist ein bisschen Flexibilität gefragt.
Gebrauchte können Sie von Privatpersonen, aber auch von einem Händler kaufen. Der Kauf beim Händler hat den Vorteil, dass dieser die Gewährleistung nicht ausschließen kann, wie ein Privatverkäufer das darf. Der Händler kann die Gewährleistung bei gebrauchten Pkw allerdings von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzen. Der Gebrauchtwagenkauf ist eben immer auch Vertrauenssache. Schließlich wissen Sie nicht, wie der Vorbesitzer mit dem Fahrzeug umgegangen ist. Wichtige Anhaltspunkte, ob der Wagen gepflegt wurde, liefern zum Beispiel das Serviceheft bzw. Scheckheft, in dem Wartungen und Inspektionen festgehalten sind.
Tipp: Egal, ob Sie sich für einen Neu- oder einen Gebrauchtwagen entscheiden: Achten Sie auf die Typklasse des Autos. Davon hängt nämlich die Höhe des Jahresbeitrags zur Kfz-Versicherung ab. Junge Autobesitzer zahlen generell höhere Versicherungsbeiträge. Kommt dann noch ein Fahrzeug mit einer ungünstigen Typklasse hinzu, kann das ganz schön ins Geld gehen. Ein gebrauchtes oder neues Auto mit einer günstigen Versicherung ist eine Überlegung wert.
Fazit: Neu oder gebraucht beim Autokauf?
Die Frage, ob ein Neuwagen oder ein Gebrauchtwagen für Sie das Richtige ist, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Es kommt auch immer drauf an, was Sie suchen und wie viel Geld Sie zur Verfügung haben. Folgende Punkte helfen Ihnen bei Ihrer Entscheidung:
- Wie hoch ist Ihr Budget? Wieviel Auto möchten Sie dafür haben? Einen neuen Mittelklassewagen oder vielleicht einen gebrauchten Oberklasse-Pkw?
- Wollen Sie das Auto selbst konfigurieren oder sind Sie bereit, Kompromisse einzugehen?
- Ist es in Ordnung für Sie, wenn Ihr Pkw nicht die neuste Technik hat?
- Können Sie auf Ihr Auto warten oder benötigen Sie es sofort?
Tipp: Egal, ob Neu- oder Gebrauchtwagen: Nicht immer reichen die finanziellen Mittel aus, um das Fahrzeug zu bezahlen. Mit dem Naspa-Privatkredit hilft Ihnen die Naspa dabei, Ihre Autoträume zu erfüllen.