Schrebergarten pachten: Der Traum vom grünen Gartenglück

Schrebergarten pachten: Der Traum vom grünen Gartenglück

Nach einem dieser langen Tage im Büro sehnen sich viele Menschen nach einer kleinen grünen Oase, wo sie ihre Tomaten gießen, Äpfel frisch vom Baum pflücken oder einfach den Rasen mähen können. Der Traum: ein eigenes Fleckchen Glück, in dem man etwas mit den Händen tun, sich erholen, mit Freunden grillen und den Sommer genießen kann. Wer fröhlich gärtnern möchte, aber keinen eigenen Garten oder eine Terrasse hat, kann als Alternative einen Klein- bzw. Schrebergarten pachten.

Schrebergärten in Frankfurt und Umgebung

Wenn Sie einen Kleingarten pachten, haben Sie ein Nutzungsrecht. Bedeutet: Sie dürfen Obst und Gemüse für den Eigenbedarf anbauen, aber nicht verkaufen. Laut Bundesverband Deutscher Gartenfreunde, in dem die rund 13.500 Kleingarten-Vereine organisiert sind, gibt es in Deutschland über 900.000 Schrebergärten, die regelmäßig fünf Millionen Menschen Freude und Entspannung bieten. Dazu kommen mindestens genauso viele Freizeitgärten sowie eine Unmenge privat genutzter oder vermieteter Gärten, deren Zahl aber niemand kennt. In Frankfurt a. M. kann man rund 16.000 Kleingärten finden, in Wiesbaden sind es weniger als 3.000. Viele Anlagen befinden sich am Stadtrand, doch manchmal gibt es auch Kleingärten mit relativ zentraler Lage, zum Beispiel am Frankfurter Festplatz.

Schreber- oder Kleingarten pachten: Gibt’s einen Unterschied?

Kleingarten und Schrebergarten sind dasselbe. Der Name leitet sich ab von Daniel Gottlob Moritz Schreber, einem Arzt und Pädagogen, der von 1808 bis 1861 in Leipzig gelebt hat. Dieser hatte zwar mit Gartenarbeit nichts am Hut, wollte aber Spielplätze für Kinder errichten, damit diese sich mehr an der frischen Luft bewegen. Die ersten Kleingärten wurden Mitte des 19. Jahrhunderts in den schnell wachsenden Städten, zum Beispiel in Berlin und Kiel, angelegt. Dort sollten sich sozial schwache Familien, die in den neu gegründeten Fabriken arbeiteten, besser versorgen können.

In Leipzig trafen beide Ideen aufeinander: Nach dem Tod Schrebers legte dessen Schwiegersohn eine Spielwiese an und nannte sie „Schreberplatz“. Später wurden dort Beete für Kinder angelegt. Doch diese hatten nicht viel Spaß am Hacken, Säen und Gießen, woraufhin die Erwachsenen den Anbau übernahmen. Nach und nach wurde aus dem Spielplatz eine richtige Kleingartenanlage mit 100 Parzellen, die bald im Volksmund „Schrebergärten“ hießen. Der Name verbreitete sich in ganz Deutschland und hat sich bis heute gehalten.

So pachten Sie einen Klein- bzw. Schrebergarten

Sie sollten als erstes Kontakt zum ortsansässigen Kleingarten-Verein bzw. in Städten zum Kleingarten-Verband suchen. Diese verpachten die Schrebergärten – ein Kauf ist nicht möglich. Sie können auch durch eine Anlage spazieren, die Ihnen besonders gut gefällt, und sich erkundigen, ob demnächst eine Parzelle frei wird. Doch Achtung: Die Nachfrage ist weitaus größer als das Angebot. In Frankfurt a. M. oder Wiesbaden warten Sie unter Umständen drei bis fünf Jahre oder länger, bis ein Kleingarten verfügbar ist. In Limburg oder Montabaur sind die Wartezeiten meist etwas kürzer, im ländlichen Raum ebenso.

Wenn Sie eine freie Parzelle finden, müssen Sie zunächst Mitglied im Kleingarten-Verein werden. Dafür wird eine Aufnahmegebühr von 50 bis 100 Euro fällig. Erst dann können Sie die Pacht beantragen. Alles rund um den Pachtvertrag regelt der Vorstand mit Ihnen. Er geht mit Ihnen auch die Vorschriften durch, die Sie einhalten müssen. Neben den Vorgaben des Bundeskleingartengesetzes ist für Sie auch die Satzung des Kleingarten-Vereins bindend. Dazu gehören beispielsweise:

  • Ein Kleingarten darf bis zu 400 Quadratmeter groß sein, das Gartenhaus (Laube) hat eine Größe von max. 24 Quadratmetern.
  • Mindestens ein Drittel der Fläche muss gärtnerisch genutzt werden. Das heißt: Sie müssen Obst, Gemüse oder Kräuter anbauen.
  • Das Mitbringen kleiner Haustiere wie Katzen und Hunde ist erlaubt, Kaninchen- oder Hühnerzucht ist dagegen meist verboten.
  • Sie dürfen ein Schwimmbecken aufstellen, aber keinen Pool in den Boden einlassen.
  • Erlaubt ist es, in der Gartenlaube am Wochenende, in den Ferien oder der Urlaubszeit zu übernachten. Ganzjährig wohnen dürfen Sie dort aber nicht.
  • Sie müssen die Mittagspause von 13 bis 15 Uhr und die Nachtruhe von 22 bis 7 Uhr einhalten.

Diese Regeln gelten aber nur für Schreber- bzw. Kleingärten, die in einem Verein organisiert sind. Wenn Sie einen Freizeitgarten außerhalb einer Anlage besitzen, treffen diese Vorgaben nicht zu.

Wussten Sie, dass …
… 52,5 Prozent der deutschen Haushalte 2021 einen Garten hatten?“
(Quelle: VuMa, 2022)

Schrebergarten pachten: Diese Kosten kommen auf Sie zu

Zu den jährlichen Kosten zählen die Pacht, der Mitgliedsbeitrag für den Kleingarten-Verein und die Nebenkosten. Die Höhe der Pacht wird von der Kommune festgelegt und liegt durchschnittlich bei 18 Cent pro Quadratmeter. Die Nebenkosten umfassen zum Beispiel die Grundsteuer, Versicherungen, Müllentsorgung, Strom und Wasser. Rechnen Sie mit rund 45 Cent pro Quadratmeter und Jahr. Das macht bei einem Kleingarten mit einer Größe von 400 Quadratmetern eine Pacht von 72 Euro pro Jahr sowie 180 Euro für die Nebenkosten. Der Jahresbeitrag für den Gartenverein beträgt ungefähr 40 bis 80 Euro. Pro Jahr kostet Sie der Schrebergarten 200 bis 400 Euro, die genaue Höhe variiert nach Verein sowie Größe und Lage des Gartens.

Deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen Sie für die sogenannte Ablöse. Dabei handelt es sich um Geld, das Sie an den Vorpächter zahlen, um die Laube, Obstbäume, Sträucher und andere Pflanzen zu übernehmen. Diese Dinge werden nicht verpachtet, sondern gehören dem Pächter. Die genaue Summe wird vom Schätzer des Vereins auf Grundlage amtlicher Bewertungsmaßstäbe ermittelt, in die zum Beispiel der Zustand des Gartenhäuschens und der Wert von Gehölzen einfließen. Im Schnitt liegen die Kosten für die Ablöse bei 1.900 Euro, in Großstädten verdoppelt sich der Wert meist. Steht auf der Parzelle eine Luxus-Laube, zahlen Sie für die Übernahme auch schnell 10.000 Euro und mehr. Küchen- und Gartenmöbel oder alte Gartengeräte brauchen Sie aber nicht zu übernehmen.

So können Sie Ihr Gartenglück finanzieren

Mit einer guten und gründlichen Planung stellen Sie sicher, dass Ihr Traum vom eigenen Garten bald Wirklichkeit wird. Dabei sollten Sie auch den finanziellen Aspekt nicht unterschätzen, denn Übernahme, laufende Kosten und vielleicht der Neubau einer Gartenlaube, die Anschaffung neuer Gartengeräte und der Kauf neuer Pflanzen und Gehölze können teuer werden. Benötigen Sie finanzielle Unterstützung, kann ein günstiger Privatkredit schnelle Abhilfe schaffen. So steht Ihrem Gartenglück nichts mehr im Wege.

Bild: S-Com