Die Familienversicherung ist die in der Regel beitragsfreie Mitversicherung direkter Familienangehöriger (Ehe- oder eingetragene Lebenspartner, Kinder) beim Pflicht- oder freiwillig Versicherten einer gesetzlichen Krankenkasse. Ein Ehe- oder eingetragener Lebenspartner kann allerdings nur dann mitversichert werden, wenn er nicht über der Einkommensgrenze von 450 Euro bei einem Minijob liegt. Kinder können bis zu ihrem 23. Lebensjahr beziehungsweise als Schüler, Studenten oder Auszubildende bis zu ihrem 25. Lebensjahr familienversichert sein, sofern sie noch kein eigenes Einkommen haben. Ausnahme: Ist ein Elternteil privat versichert, ist eine Familienversicherung bei einer Einkommensgrenze von 5.062,50 Euro im Monat (Stand 2019) ausgeschlossen.
Weitere nützliche Versicherungen für Kinder
Neben der Familienkrankenversicherung gibt es zahlreiche mehr oder weniger sinnvolle Versicherungen für Familien und Kinder. Im Prinzip gilt hier wie bei jeder Versicherungspolice: Genau hinschauen und den tatsächlichen Nutzen überprüfen. Denn häufig werden scheinbar kindgerechte Versicherungspakete angeboten, die leider nicht halten, was sie versprechen. Doch was ist wirklich wichtig?
Die Familienhaftpflicht
Eine Haftpflichtversicherung ist sicher die wichtigste Versicherung neben der Familienversicherung bei der Krankenkasse. Sie sichert durch Fahrlässigkeit entstandene Personen- oder Sachschäden ab. Die Familienhaftpflicht bietet umfassenden Schutz für die ganze Familie, sodass nicht jedes Familienmitglied einzeln versichert sein muss. In der Regel können sich Ehe- oder eingetragene Lebenspartner mit ihren Kindern gemeinsam versichern. Achtung: Die Versicherung sollte explizit auch deliktunfähige Kinder mitversichern, also Kinder unter 7 Jahren.
Unfallversicherung für das Kind
Sie sichert die Familie im Falle eines gravierenden Unfalls des Kindes mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen ab. Zwar ist das Kind in Kita und Schule sowie auf dem Weg dorthin und wieder nach Hause automatisch per Gesetz versichert, doch das reicht oft nicht aus. Besseren Schutz und höhere Invaliditätssummen bieten private Unfallversicherungen. Wichtig: Das Kind muss explizit als Versicherungsnehmer benannt sein, damit die Versicherung greift. Noch umfassender ist die Familie mit einer Kinderinvaliditätsversicherung abgesichert.
Krankenzusatzversicherung für das Kind
Die gesetzlichen Krankenkassen decken viele wichtige Leistungen nicht ab. Eine Krankenzusatzversicherung für das Kind übernimmt je nach Tarif Leistungen wie Zahnersatz, Kieferorthopädie, Chefarztbehandlung im Krankenhaus, Heilpraktiker und vieles mehr, die durch die gesetzliche Familienversicherung nicht abgedeckt sind. Je jünger das Kind versichert wird, umso geringer sind die Beiträge.
Auslandskrankenversicherung
Eine Auslandskrankenversicherung ist sinnvoll für Familien, die gerne reisen. Denn nicht immer werden die Kosten im Ausland von der gesetzlichen Familienversicherung vollständig abgedeckt. Hier sollte darauf geachtet werden, dass alle Familienmitglieder mitversichert sind.
Berufsunfähigkeitsversicherung:
Sich gegen Berufsunfähigkeit abzusichern ist bereits vor dem Berufsstart möglich. Der Vorteil liegt zum einen in den günstigen Versicherungsbeiträgen, die ein jüngerer Versicherungsnehmer für eine private Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt. Zum anderen zahlt die gesetzliche Rentenversicherung nur dann eine Rente für Erwerbsminderung, wenn der Betroffene mindestens fünf Jahre in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert war. Mit einer privaten Versicherung ist man sofort und mit einer wesentlich höheren Versicherungssumme abgesichert.
Vorsicht vor bunten Päckchen
Viele Versicherer bieten scheinbar kindgerechte Versicherungspakete an, die eine bunte Mischung aus Versicherungen und Geldanlagen beinhalten. Hier ist Vorsicht geboten, denn oftmals hält der tatsächliche Versicherungsschutz nicht, was er verspricht, und die Geldanlagen bringen nicht die gewünschte Rendite. Ein prüfender Blick auf die Art der Versicherungen und Geldanlagen ist daher sinnvoll. Sind die Konditionen undurchsichtig oder fehlen wichtige Leistungen, sollte man lieber die Finger davon lassen.