In Heimatnähe oder lieber weit weg vom alten Zuhause? Ab in die Großstadt oder doch lieber in die beschauliche Studentenstadt? Universität oder Fachhochschule? Für die Wahl des Studienorts und Hochschultyps können sowohl persönliche als auch fachliche Gründe ausschlaggebend sein. Manchmal nehmen einem aber auch die Zulassungsbeschränkungen diese Entscheidung ab.
Wahl des Studienortes
Persönliche Faktoren spielen eine Rolle, wenn das eigene Budget begrenzt ist oder man weiterhin die Nähe zur gewohnten Heimat, zu Familie und zu Freunden sucht. Wer bei den Eltern wohnen bleibt, spart sich schließlich die Miete. Die Kosten für eine eigene Wohnung oder ein WG-Zimmer fallen immerhin stark ins Gewicht. Generell sind in Metropolen wie Frankfurt am Main, Köln oder München die Mietpreise besonders hoch. In kleineren Städten sieht die Lage auf dem Wohnungsmarkt zumeist entspannter aus.
Großstädte bieten ein vielfältiges Spektrum an Hochschultypen und Studienfächern. Auch sonst ist das Angebot für Freizeitgestaltung, Nebenjobs und Praktika groß. Wem dies zu unübersichtlich ist, der fühlt sich womöglich in einer Kleinstadt besser aufgehoben. Schließlich sind auch Offenbach am Main, Gießen und Wiesbaden attraktive Hochschulstandorte.
Da Sie nicht in jeder Stadt Ihr Wunschfach studieren können, schränkt dies die Auswahl an Studienorten ebenfalls ein. Erkundigen Sie sich vorher über das Studienangebot. Im Übrigen muss dies keine Entscheidung für immer sein. Die meisten Studienfächer erlauben einen Hochschulwechsel und auch ein Auslandssemester ist häufig im Rahmen des Möglichen.
Wahl der Hochschule
Auch Ihre akademische Heimat sollten Sie sich gut aussuchen. Bei den Hochschultypen gibt es mitunter große Unterschiede. Die einen sind stärker praxisorientiert, bei anderen steht weniger der Bezug zu einem bestimmten Beruf im Vordergrund als vielmehr die Forschung. Gelegentlich finden Sie die gleiche Studienfachbezeichnung bei verschiedenen Hochschularten. Dabei kann sich das Studium jeweils ganz anders gestalten. Ob Sie beispielsweise Medienwissenschaften an einer Uni, einer technischen Fachhochschule oder einer Filmhochschule studieren, ist ein großer Unterschied.
Hinzu kommt, dass jede Hochschule ihr eigenes Profil hat. Dies betrifft sowohl das Fächerspektrum als auch die Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungsinstituten und Unternehmen. Wer eine wissenschaftliche Karriere anstrebt, sollte sich vorher über die Forschungsschwerpunkte seiner Wunschuniversität informieren.
Massenuni oder kleiner Campus? Beides hat seine Vor- und Nachteile. Eine große Universität bietet Ihnen zahlreiche Optionen zur Fächerkombination sowie ein umfangreiches Vorlesungsverzeichnis. In der Regel ist die Betreuung an kleineren Hochschulen besser. Auf einen Dozierenden kommen weniger Studierende, die Hörsäle sind nicht so überfüllt und auch ein ruhiger Platz in der Bibliothek ist Ihnen meist sicher.
Hessische Hochschullandschaft
Hessen hat eine vielseitige Hochschullandschaft. Neben den fünf Universitäten können Sie an zahlreichen staatlichen und privaten Hochschulen studieren. Die Frankfurter Goethe-Universität ist die größte Uni im Bundesland. Ein deutschlandweit einzigartiges Profil hat zum Beispiel die Hochschule Geisenheim University. Sie legt den Schwerpunkt auf Wein- und Gartenbau sowie Landschaftsarchitektur und Getränketechnologie.
Nutzen Sie für Ihre Entscheidungsfindung auch die Angebote der Studienberatung. Zudem öffnen die Hochschulen jedes Jahr an Hochschulinformationstagen ihre Pforten und bieten allen Besuchern viele Einblicke in den Studienalltag.
Hochschularten in Hessen
- Universitäten sind besonders forschungsorientiert und bieten eine große Fächervielfalt. Wer promovieren will, ist hier richtig.
- Staatliche und private Fachhochschulen weisen einen hohen Praxisbezug auf und kooperieren häufig mit Unternehmen. Die Privathochschulen erheben in der Regel Studiengebühren.
- Kunst- und Musikhochschulen legen den Schwerpunkt auf die Bildenden und Darstellenden Künste. Alle drei hessischen Hochschulen diesen Typs setzen vor einem möglichen Studienbeginn das Bestehen einer Eignungsprüfung voraus.
- Kirchliche Hochschulen werden von den Kirchen betrieben und fokussieren sich auf Evangelische beziehungsweise Katholische Theologie.
- Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung sind speziell für diejenigen ideal geeignet, die gern eine Karriere im Verwaltungsbereich anstreben möchten. Sie weisen einen umfassenden berufspraktischen Anteil auf.