Jetzt schon über die Altersvorsorge nachdenken? Es gibt ohne Zweifel spannendere Themen, wenn Sie gerade die Ausbildung oder das Studium begonnen haben oder Ihren ersten Job antreten. Wer denkt schon darüber nach, was in 30, 40 Jahren sein wird? Doch je eher Sie damit anfangen, umso mehr haben Sie später von der Rente.
Das deutsche Rentensystem
Das deutsche Rentensystem befindet sich im Wandel. Es basiert auf dem Prinzip, dass die heute Berufstätigen die Rente der heutigen Ruheständler zahlen. Gehen Sie in Rente, wird Ihre Rente von den zu diesem Zeitpunkt Einzahlenden getragen. Man bezeichnet dies auch als Umlageverfahren oder Generationenvertrag – eine Generation sorgt für die andere. Indem Sie in die Rentenkasse einzahlen, erwerben Sie einen Leistungsanspruch auf Rentenzahlungen, die Ihnen nach dem Erwerbsleben zustehen.
Damit diese Rechnung aufgeht, muss ein Gleichgewicht zwischen der Anzahl der Einzahler und jener der Rentenempfänger bestehen. So war es zum Beispiel in der Vergangenheit lange. In den 1950er-Jahren gab es mehr Menschen unter 30 Jahren als heute, und gleichzeitig weniger Menschen über 60 – auch aufgrund der beiden Weltkriege. In dieser Zeit hat das Rentensystem problemlos funktioniert.
Zeiten ändern sich
Bedingt durch den demografischen Wandel ist die Situation heute anders. Es werden weniger Kinder geboren, die Zahl junger Menschen ist bereits heute niedriger. Gleichzeitig werden die Menschen älter. Laut Statistischem Bundesamt hatten Frauen, die 1925 geboren wurden, bei der Geburt eine Lebenserwartung von knapp 69 Jahren. Für 1950 Geborene lag die Lebenserwartung bereits bei circa 79 Jahren und für im Jahr 2017 geborene Mädchen schätzt man, dass sie im Durchschnitt rund 93 Jahre alt werden. Das führt dazu, dass immer weniger Personen in die Rentenversicherung einzahlen, gleichzeitig aber mehr Rentner eine Rente beziehen.
Auch die Erwerbsbiografien der Deutschen ändern sich. Es gibt mehr befristete Arbeitsverträge, Teilzeitarbeit und geringfügige Beschäftigungsverhältnisse. Die Menschen steigen später in den Beruf ein, wechseln öfter den Arbeitgeber und die Lücken im Erwerbsleben werden häufiger, zum Beispiel durch längere Phasen von Arbeitslosigkeit. Die Folge: Sie haben weniger Gelegenheit dazu, in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen, die Rentenansprüche sinken.
… im Jahr 2016 35 Prozent der Jugendlichen etwas für ihre Altersvorsorge gespart haben?“
(Quelle: MetallRente Jugendstudie 2016)
Private Altersvorsorge: Früh anfangen lohnt sich
Wir können nicht in die Zukunft sehen. Niemand weiß, wie das Rentensystem aussehen wird, wenn Sie einmal in den Ruhestand gehen. Deshalb sollten Sie selbst vorsorgen und sich nicht darauf verlassen, dass Ihre gesetzliche Rente später hoch genug dafür sein wird, dass Sie damit Ihren Lebensstandard halten können. Sehen Sie die gesetzliche Rente als Grundstein für Ihre Altersvorsorge – und ergänzen Sie sie durch eine private Absicherung.
Altersvorsorge ist nicht so kompliziert, wie es manchmal aussieht. Sie brauchen weder mit beiden Beinen im Berufsleben zu stehen noch überdurchschnittlich gut zu verdienen, um sich Ihre private Vorsorge aufbauen zu können. Im Gegenteil: Fangen Sie früh mit dem Sparen an, sind Sie klar im Vorteil – selbst wenn es anfangs nur kleine Beträge sind, die auf Ihr privates Rentenkonto wandern:
- Altersvorsorge wird zur Gewohnheit: Wenn Sie früh mit dem Sparen anfangen, gewöhnen Sie sich schnell daran, jeden Monat etwas beiseitezulegen.
- Sie haben mehr Zeit: Je früher Sie mit dem Einzahlen beginnen, umso mehr Zeit haben Sie, eine beträchtliche Summe anzusammeln. Verlassen Sie sich nicht darauf, dass Sie später einfach mehr einzahlen, wenn Sie gut verdienen – niemand kann vorhersagen, ob und wann das wirklich eintritt.
- Lassen Sie Ihr Erspartes arbeiten: Egal für welche Art der Altersvorsorge Sie sich entscheiden: Sie erhalten Zinsen oder andere Kapitalerträge auf Ihr Erspartes. Diese kommen zu dem, was Sie selbst einzahlen, hinzu und werden ebenfalls verzinst. Sie erhalten quasi Zinsen auf die Zinsen. Das bezeichnet man als Zinseszinseffekt. Ihr Sparguthaben wird dadurch größer, ohne dass Sie mehr einzahlen müssten.
Welche Möglichkeiten privater Rentenvorsorge gibt es?
Doch welche Altersvorsorge ist die richtige? Das hängt von Ihrer persönlichen Situation ab, zum Beispiel davon, ob Sie studieren, angestellt sind oder selbstständig arbeiten. Auch geringe monatliche Sparbeträge sind möglich. So können Sie bereits während der Ausbildung oder im Studium mit Ihrer Altersvorsorge beginnen. Bei der Naspa stehen Ihnen folgende Möglichkeiten offen:
- Riester-Rente: Diese Form der privaten Altersvorsorge wird staatlich gefördert. Rentenversicherungspflichtige und einige andere berechtigte Personengruppen erhalten jedes Jahr staatliche Zulagen.
- Basis-Rente: Diese private Rente wird ebenfalls staatlich gefördert, richtet sich aber vor allem an Selbstständige und Freiberufler.
- Private Rentenversicherung: Ähnlich wie bei Riester- und Basisrente zahlen Sie hierbei monatliche Beiträge ein, um später eine Zusatzrente zu erhalten. Diese Form ist flexibler bei der Auszahlung. Sie können sich beispielsweise den gesamten Betrag auf einmal auszahlen lassen. Sie genießen jedoch keine staatliche Förderung bei diesem Modell.
- Betriebliche Altersvorsorge für Arbeitnehmer: Ihr Arbeitgeber zahlt auf Ihren Wunsch einen Teil Ihres Bruttogehalts in Ihre Altersvorsorge ein. Dabei sparen Sie oft noch Steuern und Sozialabgaben.
- Eigenheim als Rente: Den Lebensabend in der eigenen, abbezahlten Immobilie zu verbringen, ist auch eine Form der privaten Altersvorsorge. Schließlich müssen Sie keine monatliche Miete zahlen und haben so später mehr von Ihrer Rente. Zur Finanzierung eignen sich zum Beispiel Bausparprodukte wie ein Bausparvertrag oder Wohn-Riester.
Wer früher mit dem Sparen anfängt, profitiert später von einer höheren privaten Rente. Ihr Naspa-Berater berät Sie umfassend darüber, welche Form der privaten Altersvorsorge zu Ihnen passt.