Haben Sie sich die Scheine in Ihrem Geldbeutel schon einmal genauer angeschaut? Auf jedem sind fiktive Bauwerke abgebildet, die für eine bestimmte Epoche stehen. Der 5-Euro-Schein zeigt die Antike, der 500-Euro-Schein moderne Architektur. Letzterer gehört aber bald der Vergangenheit an, denn 2019 soll der 500-Euro-Schein abgeschafft werden. Wir erklären Ihnen, wie das abläuft und was das für Sie bedeutet.
Wie wird der Schein aus dem Verkehr gezogen?
Die Entscheidung, den Schein abzuschaffen, ist nicht neu. Bereits 2016 hatte der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) beschlossen, dass der 500-Euro-Schein Ende 2018 eingestellt werden soll. Das Datum hat sich mittlerweile nach hinten verschoben. In Deutschland und Österreich geben die Bundesbank und die österreichische Nationalbank den Fünfhunderter noch bis zum 26. April 2019 aus. In den anderen Euro-Ländern ist früher Schluss, nämlich am 26. Januar 2019.
Der Begriff „Abschaffung“ trifft es im Zusammenhang mit dem 500-Euro-Schein eigentlich nicht ganz. Korrekt ist: Die Bundesbank und die anderen nationalen Zentralbanken werden den Schein ab den oben genannten Terminen nicht mehr ausgeben. Als Verbraucher haben Sie mit der Bundesbank normalerweise selten Kontakt. Sie ist sozusagen die Bank der Naspa sowie aller anderen Sparkassen und Banken in Deutschland. Die Kreditinstitute können bei den Filialen der Bundesbank Bargeld einzahlen oder sich auszahlen lassen. Das Bargeld benötigen sie zum Beispiel, um Geldautomaten zu befüllen.
Durch den Ausgabestopp erfolgt die Abschaffung des 500-Euro-Scheins schleichend. Die Sparkassen und Banken erhalten keine neuen Fünfhunderter mehr und die Scheine, die sie bei der Bundesbank einzahlen, werden einbehalten. Nach und nach werden immer weniger der großen Scheine im Umlauf sein.
Sie erinnern sich vielleicht daran, dass die 5-Euro-, 10-Euro-, 20-Euro- und 50-Euro-Scheine seit 2013 nach und nach ein neues Design bekommen. Ab dem 28. Mai 2019 wird die neue Euro-Banknotenserie komplett sein. Die Bundesbank bringt dann die überarbeiteten 100- und 200-Euro-Scheine in Umlauf. Der Fünfhunderter wird gar nicht neu aufgelegt – der 200-Euro-Schein ist dann die Banknote mit dem höchsten Wert im Euro-System.
… es solche hohen Banknoten in anderen Währungen überhaupt nicht gibt? In den USA ist der 100-Dollar-Schein die wertvollste Banknote, in Großbritannien ist es der 50-Pfund-Schein.“
(Quelle: Sparkasse.de)
Ist der 500-Euro-Schein noch gültig?
Der 500-Euro-Schein soll nach dem Willen der EZB zwar nach und nach von der Bildfläche verschwinden, wertlos wird er jedoch nicht. Er bleibt gesetzliches Zahlungsmittel, er wird nur nicht mehr neu ausgegeben. Scheine, die noch in Umlauf sind, behalten ihren Wert und können weiterhin eingesetzt werden. Es ist also nicht nötig, dass Sie Ihre 500-Euro-Scheine bei der Naspa in eine kleinere Stückelung wechseln.
Warum wird die 500-Euro-Banknote abgeschafft?
Haben Sie schon einmal einen 500-Euro-Schein in der Hand gehalten? Im tagtäglichen Zahlungsverkehr ist der violette Schein selten. Viele Geschäfte nehmen ihn gar nicht an. Wenn Sie einen Gebrauchtwagen kaufen oder verkaufen, kommen Sie möglicherweise mit dem Schein in Kontakt.
Ansonsten wird er vor allem dazu genutzt, hohe Bargeldsummen in möglichst geringer Stückelung aufzubewahren. Eine Million Euro lässt sich zum Beispiel in Form von 2.000 500-Euro-Scheinen aufbewahren. Würden Sie stattdessen 200-Euro-Scheine verwenden, bräuchten Sie Platz für 5.000 Scheine und bei 100-Euro-Banknoten wären es sogar 10.000 Scheine. Das ist auch ein Grund, warum die EZB den Fünfhunderter aussortiert. Sie geht davon aus, dass Kriminelle den 500-Euro-Schein für Aktivitäten wie Geldwäsche und Drogenhandel benutzen.