Seitwärts

Seitwärts

Frankfurt, 26. April 2024, Kolumne von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank

Es ist Konsolidierungszeit an den Aktienmärkten. Auch in der zurückliegenden Woche schwächelte der DAX, ohne dass es zu einem größeren Rücksetzer kam. Insgesamt verharrt der deutsche Aktienmarkt auf seinem neuen Niveau, das knapp 15 Prozent über seinem Stand von vor einem Jahr liegt. Von den bisherigen Höchstständen hat der Markt bislang in der Spitze etwa 5 Prozent korrigiert. Ob es bei dieser Korrektur bleibt, oder ob etwa ereignisgetrieben nochmal ein paar Prozent angezogen werden, ist Börsen-Kaffeesatzleserei. Wichtig ist für die Anleger, dass die erreichten Kursniveaus fundamental angemessen sind. Zwar meldete die US-Wirtschaft ein schwächer als erwartetes Wirtschaftswachstum für das erste Quartal, in Europa weisen die neuesten Stimmungsindikatoren aus der Wirtschaft jedoch auf eine leichte Belebung der Konjunktur hin. So stieg das ifo-Geschäftsklima zum dritten Mal in Folge an, was im Allgemeinen als Trendwechsel interpretiert wird. Sollte die Weltnachfrage nach Investitionsgütern sowie die Binnennachfrage nach Konsumgütern tatsächlich wieder anziehen, so hätte auch die deutsche Wirtschaft nach längerer Durststrecke das Tal der Tränen erst einmal hinter sich gelassen.

Nachdem die Börsenrallye bislang schwerpunktmäßig von einigen Sektoren wie der Elektrotechnik oder den Unternehmensdienstleistungen getragen wurde, würde ein breiter Konjunkturaufschwung auch die Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt verstärken. Die Unternehmensgewinne entwickeln sich weiterhin gut und rechtfertigen die gegenwärtigen Kursniveaus. Die gerade angelaufene Quartals-Berichtssaison der börsennotierten Gesellschaften brachte insbesondere in den USA eine überdurchschnittliche Quote an positiven Überraschungen. Der Rohölpreis ist von seinen Anstiegen im Zuge des iranischen Raketenangriffs auf Israel wieder spürbar zurückgegangen. Allerdings spricht das gegenwärtige Niveau für eine lebhafte Nachfrage, was ebenfalls ein Indiz für eine anziehende Weltkonjunktur darstellt.

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