Unser Alltag ist längst digital: Mit dem Smartphone organisieren wir unseren Alltag von den Finanzen über die Kommunikation bis zur Freizeit. Was vielen dabei nicht bewusst ist: Die Digitalisierung verbraucht Energie – und zwar eine ganze Menge. Darum werden die Forderungen nach nachhaltiger Digitalisierung und digitaler Nachhaltigkeit immer lauter. Doch was genau ist damit gemeint?
Egal ob eine Suche bei Google oder ein gestreamter Film: Bei beiden Vorgängen wird Energie verbraucht. Nun können Suchmaschinenanbieter ihren Strom aus regenerativen Energien ziehen, oder sie können pro Suchanfrage Bäume pflanzen – dann bleibt trotzdem noch ein Energieverbrauch aufseiten des Nutzers. So soll bei einer Suchanfrage ein alter Computer beispielsweise mehr Energie verbrauchen als ein Smartphone. Dafür muss das Smartphone häufig ans Stromnetz, um zu laden. Und: Smartphones werden in der Regel häufiger ersetzt als ein Computer oder ein Laptop. Auch die Produktion der Geräte benötigt Energie. Diese Beispiele zeigen: Das Thema ist komplex.
Wo ist der Unterschied?
Wer sich damit ausführlicher auseinandersetzen will, muss den Unterschied zwischen digitaler Nachhaltigkeit und nachhaltiger Digitalisierung kennen:
- Nachhaltige Digitalisierung: Technologien, die die Grundlage für Digitalisierung sind, sollen ökologischer werden. Dazu gehört, dass Energie aus Windkraft oder Solarpanels gewonnen wird, aber auch, dass bei der Entwicklung von Produkten deren Wiederverwertbarkeit eingeplant wird. Ein Beispiel: Hersteller nehmen gebrauchte Geräte zurück, um sie fachgerecht zu recyclen.
- Digitale Nachhaltigkeit: Die Digitalisierung kann helfen, die Umwelt und das Klima zu schonen – beispielsweise in smarten Städten. Dort kann zum Beispiel die Luftverschmutzung durch die intelligente Steuerung von Ampeln gesenkt werden. Oder in der Landwirtschaft: Hier lässt sich der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren, wenn man entsprechend ausgerüstete Drohnen einsetzt.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat dazu eine eigene Seite ins Internet gestellt: https://www.bmbf.de/de/digitalisierung-und-nachhaltigkeit-10466.html
Was Sie selbst dazu beitragen können
- Es gibt unzählige sogenannte „grüne Apps“. Wenn Sie nach diesem Begriff im Internet suchen, finden Sie Anwendungen, die Ihnen dabei helfen, ökologischer zu leben. Sie reichen vom Saisonkalender für Obst und Gemüse über Mitfahrgelegenheiten bis zur richtigen Abgabestelle für Elektroschrott. Schauen Sie doch einfach einmal, was zu Ihnen passt.
- Müssen Sie wirklich streamen? Wenn Sie bestimmte Videos oder Musikstücke immer wieder hören und schauen, verbrauchen Sie weniger Strom, wenn Sie den Film oder den Song einmal herunterladen und von der Festplatte aus hören oder sehen. Und auch wenn ein Fernseher vielleicht ein altmodisches Gerät ist: Wer über Antenne, Kabel oder Satellit das Fernsehprogramm sieht, verbraucht weniger Energie, als wenn er über das Internet schaut.
- Ecosia ist ein bekanntes Beispiel für eine grüne Suchmaschine: Das Unternehmen pflanzt Bäume, wenn man die Suchmaschine benutzt.
- Sie können auch beim Stromanbieter einen Ökotarif wählen.
- Vielleicht können Sie den Kauf eines neuen Smartphones, Tablets, Laptops oder eines PCs noch ein wenig hinauszögern.