In den eigenen vier Wänden wohnt es sich am schönsten. Doch bevor Sie Ihr Haus bauen, müssen Sie sich überlegen, wie es aussehen soll – und das ist gar nicht so einfach. Für welchen Haustyp Sie sich entscheiden, ist zum Beispiel davon abhängig, wie viele Menschen darin wohnen werden und welches Material Sie bevorzugen. Wir stellen Ihnen hier drei beliebte Haustypen vor.
Fertighaus: Wie aus einem Guss
Noch vor dem ersten Spatenstich stehen Sie vor einer wesentlichen Entscheidung: Wollen Sie von Grund auf neu bauen oder ein Fertighaus erwerben? Fertighäuser werden heutzutage in vielen Varianten angeboten. Mithilfe eines Architekten können Sie Ihr Haus sogar ganz nach Ihren Wünschen planen.
Der Fertighausanbieter plant und baut Ihr Haus, doch die Vorarbeiten und den Innenausbau übernehmen Sie normalerweise selbst oder Sie beauftragen eine Firma damit. Dazu gehört insbesondere der Bau von Keller oder Bodenplatte. Steht das Fundament, transportiert der Fertighausanbieter die vorgefertigten Bauteile zur Baustelle und baut diese dort zusammen.
Fertighäuser sind innerhalb weniger Tage zusammengefügt. Dadurch sind die Baukosten geringer als bei Massivhäusern. Viele Anbieter haben Musterhäuser, die Sie sich vorab anschauen können, um ein Gefühl für Ihr mögliches Zuhause zu bekommen. Zudem bekommen Sie alles aus einer Hand. Sie haben nur einen Ansprechpartner und es gibt keine Abstimmungsschwierigkeiten mit mehreren Handwerkern.
Auch wenn sich ein Fertighaus mittlerweile weitgehend individuell gestalten lässt, haben Sie trotzdem weniger Gestaltungsmöglichkeiten als bei einem Architektenhaus. Je nach Bauweise ist die Schallisolierung schlechter als bei einem Massivhaus. Die Leichtbauweise aus Holz oder Stahl hat einen weiteren Nachteil: Ein solches Haus verliert schnell an Wert. Wollen Sie die Immobilie verkaufen, bekommen Sie möglicherweise deutlich weniger Geld dafür.
Blockhaus: natürlich Wohnen
Sie wollen jeden Morgen mit dem angenehmen Duft von Holz in der Nase aufwachen? Ein Blockhaus macht’s möglich. Diese Bauweise ist seit fast fünftausend Jahren in Teilen Europas, in Asien sowie dem Norden des amerikanischen Kontinents bekannt. Die Innen- und Außenwände der Häuser bestehen aus dicken Rundstämmen oder Vierkanthölzern, die übereinandergelegt werden und sich an den Ecken kreuzen. Meistens werden dafür Nadelhölzer wie Kiefer, Fichte oder Douglasie verwendet. Häuser in Holzbauweise haben eine gute Ökobilanz und dank ihrer guten Dämmungseigenschaften einen geringen Heizverbrauch. Moderne Blockhäuser sind meistens so gut gedämmt, dass sie den Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) entsprechen.
Blockhäuser sind vor allem aufgrund ihres guten Wohnklimas beliebt. Der Holzduft schafft eine heimelige Atmosphäre, das Holz reguliert die Luftfeuchtigkeit, was für Asthmatiker angenehm ist. Auch Allergiker fühlen sich in einem Blockhaus wohl, weil sich auf den Holzoberflächen weniger Staub absetzt. Im Sommer heizen sich die Innenräume nicht so schnell auf, im Winter kühlen sie nicht so leicht aus. Anders als bei einem gemauerten Haus muss der Rohbau nicht trocknen und die Wände müssen nicht verputzt oder tapeziert werden. Dadurch können Sie wesentlich früher einziehen.
Ein Haus aus dem Naturmaterial Holz hat jedoch einen großen Nachteil: Holz lebt und es arbeitet auch nach dem Bau. Es knackt und knarzt, weil es sich ausdehnt und zusammenzieht. Außerdem schrumpft es beim Trocknen minimal. Sind Rohre und Anschlüsse nicht fachgerecht verlegt, können sie beschädigt werden, wenn sich das Haus setzt. Beauftragen Sie für den Bau deshalb nur Firmen, die Erfahrung mit der Blockbauweise haben. Ein Holzhaus ist außerdem anfälliger für Schädlinge und Verwitterung als ein Steinhaus. Daher ist es wichtig, dass Sie die Wände alle vier bis fünf Jahre mit einem Holzschutzmittel behandeln.
Bungalow: Alles auf einer Ebene
Bei dem Wort „Bungalow“ denken Sie vielleicht zuerst an ein Ferienhäuschen. Tatsächlich sind die eingeschossigen Gebäude nicht selten normale Wohnhäuser. Kennzeichnend ist, dass sich die gesamte Wohnfläche auf einer Ebene befindet. Ein Keller oder ein Dachgeschoss, das kein Vollgeschoss ist, zählen nicht zur Wohnfläche.
Solch ein eingeschossiger Bau bietet einige Vorteile. Sie können Ihren Bungalow barrierefrei bauen, da Sie keine Treppen benötigen. Daher eignet sich dieser Haustyp auch für ältere Personen und kleine Kinder. Sie haben zudem viel Spielraum bei der Gestaltung, denn Sie brauchen keine Rücksicht auf tragende Wände zu nehmen. Sie können den Wohnbereich ganz nach Ihren Wünschen einteilen. Auch große Fensterfronten sind möglich. Beliebt ist der Winkelbungalow. Er wird über Eck gebaut, sodass eine von zwei Seiten geschützte Terrasse entsteht.
Da Sie ohne Treppen und trittschallgedämmte Decken auskommen, sparen Sie an dieser Stelle Baukosten. Bei einem Bungalow schlagen sich andere Faktoren auf den Preis nieder: Da er nur ein Geschoss hat, benötigt dieser Haustyp mehr Grundfläche – und damit auch ein größeres Grundstück sowie mehr Dachfläche. Aufgrund der vielen Außenwände benötigen Sie zudem eine gute Wärmedämmung.