Der eine lauscht am liebsten dem Dozenten, der andere liest sich das Wissen am schnellsten selbst an – wenn Sie effizient lernen möchten, sollten Sie wissen, welcher Lerntyp Sie sind. Man unterscheidet vier Typen: Visueller, auditiver, kommunikativer und motorischer Lerntyp. Es gibt zahlreiche Online-Tests, mit denen Sie herausfinden, ob Sie besser beim Lesen, Zuhören oder praktischen Arbeiten lernen. Haben Sie Ihren Lerntyp ermittelt, ist es viel einfacher, eine geeignete Lernstrategie zu finden, mit der Sie sich Vokabeln, Formeln und Wissen einprägen.
Visueller Lerntyp
Sie erinnern sich daran, wo bestimmte Informationen in Ihren Vorlesungsaufzeichnungen stehen? Sie verstehen Diagramme und Grafiken auf den ersten Blick? Dann sind Sie vermutlich ein visueller Lerntyp. Sie lernen am besten, wenn Sie sich Informationen durchlesen oder Illustrationen anschauen. Das Vokabellernen mit Karteikarten fällt Ihnen nicht schwer und Zusammenhänge verstehen Sie am leichtesten, wenn Sie sie in Form von bewegten oder starren Bildern wie Erklärvideos, Schemata oder Grafiken vor sich sehen. Sie erleichtern sich die Arbeit, wenn Sie Ihren Lernstoff selbst zusammenschreiben oder ihn mit Textmarkern markieren bzw. unterstreichen. Zeichnen Sie Skizzen, erstellen Sie eine Mindmap oder erstellen Sie eigene Diagramme, um das Klausurwissen aufzubereiten.
Auditiver Lerntyp
Der auditive Lerntyp nimmt gehörte Informationen besonders gut auf. Es fällt ihm leicht, sich diese zu merken und sie wiederzugeben. In der Vorlesung und im Seminar lehnen Sie sich am besten entspannt zurück und lauschen dem Vortrag. Dadurch lernen Sie wahrscheinlich mehr, als wenn Sie sich die ganze Zeit Notizen machen. Beim Lernen hilft es Ihnen, die Texte und Notizen laut vorzulesen. Auch wenn es im ersten Moment ungewohnt wirken mag, aber führen Sie ruhig Selbstgespräche beim Lernen. Sie können sich den Stoff schneller einprägen, wenn Sie sich die Dinge selbst erklären. Achten Sie dabei darauf, dass Sie sich in einer ruhigen Umgebung befinden. Der auditive Lerntyp wird schnell abgelenkt, wenn es um ihn herum laut ist. Die Mensa oder die Unibibliothek sind daher als Lernorte eher ungeeignet.
Motorischer Lerntyp
Menschen, die am besten motorisch lernen, sind sehr praktisch veranlagt. „Learning by doing“ funktioniert bei Ihnen am besten. Sie begreifen Dinge am schnellsten, wenn Sie sie selbst durchführen oder jemanden dabei beobachten. Sie müssen selbst Erfahrungen sammeln, Dinge ausprobieren und sie praktisch anwenden. Leider funktioniert das bei theoretischem Lernstoff nicht immer. In diesem Fall behelfen Sie sich anders: Bewegen Sie sich während des Lernens und machen Sie kurze Spaziergänge zwischendurch. Laufen Sie zum Beispiel in Ihrem Zimmer auf und ab, um das Gelernte zu verarbeiten. Oft hilft es auch, wenn Sie Ihre Hände beschäftigen. Kneten Sie einen kleinen Ball oder spielen Sie mit Ihrem Stift, um sich Daten, Theorien oder historische Ereignisse besser einzuprägen.
Kommunikativer Lerntyp
Für die einen Studenten sind sie das einzig Wahre, für andere sind sie ein Graus: Lerngruppen, die sich vor Klausuren treffen, um den Stoff gemeinsam zu erarbeiten. Tatsächlich gibt es einen Lerntyp, der in diesem Umfeld am besten lernt. Der kommunikative Lerntyp begreift die Dinge am besten, wenn er sich mit anderen darüber austauscht, diskutiert und gemeinsam lernt. Er stellt gerne Fragen, beantwortet die Fragen von anderen oder erörtert seine Meinung. Alleine in Ihrem Zimmer fällt es Ihnen vermutlich sehr schwer, Ihre Vorlesungsskripte durchzuarbeiten. Treffen Sie sich doch stattdessen mit einem oder mehreren Kommilitonen, die ebenfalls gerne in der Gruppe lernen. Erarbeiten Sie den klausurrelevanten Stoff gemeinsam und fragen Sie sich gegenseitig ab. In einigen Fällen hilft Ihnen vielleicht auch ein Rollenspiel, um den Stoff zu verinnerlichen.
Wer sich in einem oder mehreren der beschriebenen Lerntypen wiederfindet und obige Tipps beherzigt, könnte sich in Zukunft vielleicht noch besser, weil schneller, entspannter und dabei nachhaltiger neues Wissen aneignen.