Die Abschlussarbeit ist der letzte große Schritt vor dem Ende eines jeden Studiums. Einige Studenten sehen darin die größte Hürde, andere wiederum haben Freude daran, ihr angelerntes Fachwissen in einem größeren Umfang anwenden zu können. Was früher die Diplomarbeit war, ist heute die Bachelor- und Masterarbeit. Der Bologna-Reformprozess soll die Studiengänge in Europa harmonisieren. Für die höhere internationale Mobilität zwischen den Studiengängen müssen Studenten jetzt zwei schriftliche Arbeiten für ihre Studienabschlüsse in Kauf nehmen, wenn sie ihr Studium mit dem Master abschließen möchten.
Aber auch diese letzten Hürden lassen sich mit einer guten Planung, Organisation und etwas Durchhaltevermögen erfolgreich nehmen.
Hochschule oder Arbeitsplatz?
Zuerst einmal sollten Sie sich Gedanken darüber machen, wo Sie ihre Abschlussarbeit schreiben möchten. Naheliegend ist es, sie an der Hochschule zu schreiben, an der Sie Ihr Studium absolvieren. Doch gerade für Praktiker, die ein aktuelles Thema mit relevantem Nutzen untersuchen möchten, bietet es sich an, schon die Bachelorarbeit in einem Unternehmen zu schreiben.
Vor allem für natur-, wirtschaftswissenschaftliche und technische Fächer wie IT, BWL oder Ingenieurwesen bieten Unternehmen oft Praktika verbunden mit der Behandlung eines Abschlussthemas an. Das hat gleich mehrere positive Aspekte:
- Sie sammeln Berufserfahrung.
- Es gibt in der Regel schon eine grundlegende Idee zum Thema der Abschlussarbeit.
- Vor Ort stehen Ihnen fachkundige Personen bei Fragen zur Seite.
- Wenn die Stelle in einer neuen Stadt ist, gewinnen Sie schnell neue Eindrücke.
Dagegen sind die an Hochschulen angebotenen Themen häufig sehr theoretisch – ein Graus für jeden Praktiker.
Das Thema ist die halbe Miete
Zu behaupten, die Themenfindung sei schon die halbe Bachelorarbeit bzw. Masterarbeit, ist sicher etwas übertrieben. Aber sie ist definitiv ein wichtiger Faktor für das Scheitern oder das Gelingen einer Abschlussarbeit. Damit die Themenfindung leichter fällt, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:
- Welches Seminar- oder Vorlesungsthema hat mich im Studium am meisten interessiert?
- Inwieweit ist das Thema schon behandelt worden? Wie viel Literatur ist vorhanden?
- Gibt es eine interessante Fragestellung, die noch nicht behandelt wurde?
- Ist das gewählte Thema relevant für das Studienfach?
- Ist das Thema hinreichend eingegrenzt?
- Welcher Betreuer ist der richtige für mich?
- Habe ich einen vernünftigen Zeitplan mit ausreichend Puffer erstellt?
Falls Sie selbst kein Thema finden, können Sie sich auch direkt an einen Dozenten wenden. Entweder schlägt dieser direkt ein Thema vor oder gibt Impulse für die Themenfindung.
Mit Plan ans Ziel
Wer eine Master- oder Bachelorarbeit schreiben möchte, sollte nicht drauflos stürmen, sondern gut planen. Dadurch lässt sich viel Stress vermeiden. Wer sich an die folgenden 8 Tipps hält, geht gut vorbereitet an die Abschlussarbeit und erspart sich so einige Stressfaktoren.
1. Frühzeitig beginnen
Egal, ob Betreuer suchen, Literaturrecherche oder das Schreiben selbst: Am Ende lohnt es sich, wenn man nichts unnötig aufschiebt. Behalten Sie Stichtage und Ihr Vorankommen im Auge, damit Sie vor Abgabeschluss nicht unter Zeitdruck stehen.
2. Literaturrecherche nicht vernachlässigen
In Zeiten des Internets vernachlässigen Studenten immer häufiger die traditionelle Literaturrecherche. Doch sollte eigentlich jeder am Ende des Studiums wissen: An Fachbüchern und Bibliotheksbesuchen kommt man nicht vorbei. Neben der Zeit für eine intensive Literaturrecherche sollten Sie auch einplanen, dass nicht immer alle Bücher sofort zur Verfügung stehen.
3. Ausreichend vorbereiten
Ob Formalien zur Bachelorarbeit von der Universität, die Einrichtung von Formatvorlagen oder die Wahl des Literaturverwaltungsprogramms – informieren Sie sich über alles rechtzeitig und bereiten Sie es vor dem Schreiben vor.
4. Werkzeuge beherrschen
Beherrschen Sie wirklich alle Features von Word, die Sie für die Bachelorarbeit brauchen? Müssen Sie auch andere Programme wie beispielsweise Excel nutzen? Wie fit sind Sie im Umgang mit diesen? Prüfen Sie vor dem Schreiben Ihren Wissensstand und ob es einige Funktionen gibt, die Sie noch nicht kennen, die aber hilfreich sind.
5. Quellen ordentlich strukturieren
Nichts ist schlimmer als ein Quellenchaos kurz vor Abgabe der Bachelor- oder Masterarbeit. Seien Sie hier nicht nachlässig und notieren Sie alles genau von Anfang an. Das erspart Ihnen viel Stress und unnötige Besuche in der Bibliothek oder Recherchen im Internet.
6. Formatvorlagen nutzen
Egal, welches Textverarbeitungsprogramm Sie nutzen: Benutzen Sie eine Formatvorlage während des Schreibens. So sind Layout-Änderungen kurz vor der Abgabe kein Problem.
7. Nicht auf Hilfe verzichten
Wenn Sie gerade in einer Krise stecken, weil Sie merken, dass Ihnen beim Schreiben der rote Faden verlorengegangen ist: Wenden Sie sich an Ihren Betreuer. Und nicht nur hier sollten Sie Hilfe annehmen. Akademischer Austausch, Familie und Freunde sowie Korrekturleser sind wichtig für eine erfolgreiche Abschlussarbeit.
8. Ausreichend Zeit einplanen
Der letzte Punkt ist wohl der allerwichtigste: Eine gute Zeitplanung für alle Arbeitsschritte ist der beste Garant für weniger Stress. Dabei sollten Sie auch immer genügend Puffer für Unvorhergesehenes berücksichtigen.
Wenn Sie sich bei Bachelorarbeit bzw. Masterarbeit an diese Herangehensweise halten, sollten Sie gut ans Ziel Ihres Studiums kommen: den akademischen Abschluss. Außerdem sparen Sie sich auf dem Weg dahin viel Stress und gewinnen dafür mehr Spaß beim Arbeiten an Ihrem Thema.