Die Corona-Krise trifft auch den Ausbildungsmarkt bis ins Mark. Praktika sind aufgrund der Pandemie ebenso schwer umzusetzen wie Jobmessen, und zahlreiche Unternehmen streichen Ausbildungsplätze, weil sie in finanzielle Schieflage geraten sind. Dabei wäre es angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland dringend notwendig, in Lehrstellen zu investieren.
Zahlreiche Lehrstellen bleiben unbesetzt
Mittlerweile ist die Zahl der Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz auf mehr als 78.000 gestiegen. Das liegt vor allem daran, dass nur noch 19,6 Prozent der Betriebe in Deutschland ausbilden – ein alarmierend niedriger Wert, der auch die Bundesregierung auf den Plan gerufen hat. Durch eine gezielte Förderung der betrieblichen Ausbildung soll die Zahl der Lehrstellen nun deutlich aufgestockt werden. Bis zu 6000 Euro soll ein Unternehmen pro Azubi erhalten. Das wäre eine Verdopplung der bisherigen Prämie.
Gleichzeitig bleiben aber zahlreiche Lehrstellen unbesetzt. Der Grund für diese Diskrepanz: Wegen der Corona-Pandemie können Tage der offenen Tür, Berufsmessen und weitere eminent wichtige Events zur Berufsorientierung nicht mehr oder nur noch digital stattfinden. Dadurch ist es für Unternehmen kaum möglich, mit Jugendlichen in Kontakt zu treten und sich auszutauschen.
Freie Ausbildungsplätze in Hessen und Rheinland-Pfalz
Auch auf dem Ausbildungsmarkt in Hessen und Rheinland-Pfalz ist die Situation prekär. Erst vor kurzem hat die Regionaldirektion Hessen der Agentur für Arbeit bekanntgegeben, dass in Hessen knapp 13 Prozent weniger Ausbildungsplätze registriert wurden als im Vorjahr. Damit bestehe die Gefahr, dass junge Menschen nach ihrem Schulabschluss ohne berufliche Perspektive dastünden, so Frank Martin, Geschäftsführer der Regionaldirektion Hessen.
… im Bereich „Lebensmittelherstellung und -verkauf“ auf 100 Ausbildungsstellen nur 23 Bewerber kommen? Der Beruf des Tischlers ist dafür umso beliebter: Hier kommen 225 Bewerber auf 100 Stellen.“ (Quelle: Arbeitsagentur, 2020)
Lehrstelle gesucht? So finden Sie freie Ausbildungsplätze
Jetzt, wo es ohnehin schwer ist, persönlich mit Unternehmensvertretern in Kontakt zu treten, bietet es sich mehr denn je an, sich online über die Lehrstellensuche zu informieren. Und die Aussichten sind besser, als Sie vielleicht annehmen: Auf den einschlägigen Portalen gibt es nämlich noch jede Menge freie Stellen. Schauen Sie sich ruhig mal um – womöglich finden Sie ja Ihren Traumjob!
Übrigens: Auch die Nassauische Sparkasse bietet Berufseinsteigern die Chance, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Ob Ausbildung oder duales Studium: Bei der Naspa genießen Sie eine fundierte Ausbildung mit ausgezeichneten Perspektiven.
IHK-Lehrstellenbörse
Die Lehrstellenbörse der IHK ist die ideale Plattform, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Zudem sind dort zahlreiche duale Studiengänge gelistet, auf die Sie sich bewerben können. Und falls Sie sich doch noch nicht hundertprozentig sicher sind, welcher Beruf zu Ihnen passt, bietet sich die Praktikumsbörse der IHK an. Tipps zur Bewerbung und zur Vorbereitung auf Ihre Ausbildung runden das Angebot der IHK-Lehrstellenbörse ab.
Ausbildung.de
Mit der Lehrstellensuche von Ausbildung.de finden Sie sicher einen attraktiven Ausbildungsplatz in Ihrer Umgebung. Um die Suche etwas einfacher zu gestalten, bietet das Portal auch einen praktischen „Berufscheck“, mit dem Sie im Nu herausfinden können, welcher Beruf Ihnen wie auf den Leib geschneidert ist. Dazu hält die Seite aktuelle News zur Corona-Situation vor. Ergänzend dazu können Sie sich Tipps zum Bewerbungsschreiben und zum Vorstellungsgespräch holen.
Termin beim BiZ vereinbaren
Als Teil der Agentur für Arbeit haben Berufsinformationszentren (kurz: BiZ) die Funktion, jungen Erwachsenen den Einstieg ins Berufsleben zur erleichtern. Ausgewiesene Experten beraten Sie dabei, welche Branche am besten zu Ihnen passen könnte, machen deutlich, auf was es bei einem Bewerbungsschreiben ankommt und stellen Ihnen auch Kontaktdaten von Betrieben zur Verfügung. Berufsinformationszentren gibt es in ganz Deutschland und mit Sicherheit auch in Ihrer Nähe. Eventuell müssen Sie jedoch vorab einen Termin vereinbaren. Detailliertes Infomaterial finden Sie auch auf der Website Ihres örtlichen BiZ.
Tipp: Neben den genannten Stellenbörsen lohnt es sich auch, die sozialen Medien nach Ausbildungsangeboten zu durchforsten. Viele Unternehmen nutzen Instagram, Facebook und Co. längst als Kanäle für die Gewinnung neuer MitarbeiterInnen.