Die freie Trauung ist eine Alternative zur kirchlichen Trauung. Gehören Sie und Ihr Partner zum Beispiel unterschiedlichen Religionen an oder sind Sie aus der Kirche ausgetreten, ist eine freie Hochzeit die beste Alternative, wenn Sie trotzdem Wert auf eine romantische Zeremonie legen. Die freie Hochzeit ist nicht an einen Ort gebunden: Ob im Park, in einer gemieteten Location oder im eigenen Garten – hinsichtlich des Ortes gibt es keine Beschränkungen. Achtung: Um eine standesamtliche Hochzeit kommen Sie nicht herum, denn nur, wenn Sie standesamtlich verheiratet wurden, ist Ihre Ehe rechtsgültig.
Wer führt freie Trauungen durch?
Freie Hochzeiten werden überwiegend von freien Theologen durchgeführt: Diese arbeiten nicht oder nicht mehr für die Kirche, sondern sind freiberuflich tätig. Auch sogenannte freie Redner können Sie buchen – diese haben nicht unbedingt Theologie studiert, sondern bringen ganz unterschiedliche berufliche Backgrounds mit. Freie Theologen oder Redner bieten ihre Arbeit als Dienstleistung an und sind in Arbeitsgemeinschaften verbunden – bekannt ist vor allem die „Arbeitsgemeinschaft Freier Theologen“. Tippen Sie auf deren Internetseite einfach Ihre Postleitzahl ein, um Dienstleister in Ihrer Nähe zu finden.
Der Ablauf einer freien Trauung
Im Unterschied zu einer kirchlichen Trauung gibt es bei freien Trauungen keinen festgelegten Ablauf – das Brautpaar kann selbst entscheiden, wie sein großer Tag aussehen soll. Natürlich gibt es trotzdem einige Rituale, die in den meisten freien Trauungen enthalten sind. Im Folgenden bekommen Sie einen Eindruck vom möglichen Ablauf der Zeremonie:
- Der Einmarsch: Ähnlich wie in der Kirche schreitet die Braut – meist zusammen mit ihrem Vater – ihrem zukünftigen Ehemann und dem Redner entgegen. Anschließend heißt der Redner das Paar willkommen und bittet alle, sich zu setzen. Bei freien Hochzeiten gehen Braut und Bräutigam übrigens oft gemeinsam zum Altar – auch das ist also eine Option.
- Die Rede: Vor der Hochzeit treffen Sie sich mehrere Male mit dem Redner, um die Traurede zu besprechen. Schließlich wollen Sie, dass diese möglichst persönlich wird. Was in der Rede mit welchem Schwerpunkt gesagt wird, legen allein Sie als Brautpaar fest. Sobald sich Ihre Gäste gesetzt haben und Sie beide nebeneinander stehen, beginnt die Traurede.
- Das Eheversprechen: Diese Tradition kennen Sie mit Sicherheit aus Amerika – inzwischen ist es auf freien Hochzeiten in Deutschland ebenfalls üblich, ein Eheversprechen zu geben. Dieses besteht aus einem kurzen Text, den Sie vor dem großen Tag vorbereiten. Sinn eines Eheversprechens ist es, dem Partner vor versammelter Gesellschaft die eigenen Gefühle mitzuteilen. Erlaubt ist, was authentisch ist und von Herzen kommt. Viele Paare scheuen sich vor der öffentlichen Preisgabe Ihrer Gefühle: Wenn Sie sich dabei nicht wohlfühlen, lassen Sie den Teil ruhig weg; schließlich soll der Tag genau nach Ihren Vorstellungen verlaufen.
- Die Ringe: Danach werden Sie von dem Redner gefragt, ob Sie bereit sind, Ihren Partner zum Mann bzw. zur Frau zu nehmen. Antworten beide mit „Ja“, werden die Ringe getauscht und der Bräutigam darf die Braut küssen.
- Die Eheurkunde: Genauso wie bei der Trauung im Standesamt bekommen Sie auch bei einer freien Hochzeit eine Urkunde, die die vollzogene Trauung schriftlich bestätigt. Nach der Zeremonie wird sie vom Brautpaar und den Trauzeugen unterschrieben.
- Der Ausmarsch: Zu stimmungsvoller Musik verlässt das Brautpaar schließlich den Ort der Trauung. Oftmals haben jetzt die Blumenkinder ihren großen Auftritt.
Was kostet eine freie Hochzeit?
Was eine freie Trauung kostet, lässt sich nicht pauschal beantworten, denn der Preis hängt hauptsächlich von Ihren Vorstellungen ab. Redner und freie Theologen bekommen für ihre Dienstleistungen ein Honorar – dieses variiert von Anbieter zu Anbieter. Im Durchschnitt können Sie mit Kosten zwischen 700 und 1.500 Euro rechnen.