Ein Haus zu bauen erlaubt es Ihnen, Ihre eigenen vier Wände nach Lust und Laune zu gestalten. Doch bevor Sie den ersten Spatenstich tun, brauchen Sie das richtige Grundstück. Das zu finden ist gar nicht so einfach. Neben dem Preis ist vor allem die Lage wichtig. Lesen Sie, was zukünftige Bauherren beim Hausbau beachten sollten.
Grundstücksangebote finden
Das passende Grundstück für Ihre Wohnträume finden Sie über mehrere Wege: Im Internet inserieren Privatleute, Makler und Sparkassen Baugrundstücke auf Immobilienportalen. Auch im Anzeigenteil Ihrer lokalen Zeitung finden Sie Angebote. Städte und Gemeinden bieten häufig selbst Grundstücke an. Kaufen Sie ein Grundstück bei einem Bauträger, kümmert sich dieser anschließend um die Bebauung. Allerdings können Sie in diesem Fall das Haus in weit geringerem Maß nach Ihren eigenen Wünschen gestalten.
Welches Grundstück ist das richtige?
Lieber ruhig und abgeschieden oder mitten im Geschehen? Wenn Sie ein Haus bauen möchten, haben Sie eine bestimmte Vorstellung, wie Ihre Umgebung aussehen soll. Die Lage des Baugrundstücks spielt deshalb eine große Rolle bei Ihren Überlegungen. Schauen Sie sich auch die nähere Umgebung an. Gibt es Einkaufsmöglichkeiten und Arztpraxen in der Nähe? Sind Ihr Arbeitsplatz und die Schule für den Nachwuchs nah genug gelegen? Ist das Gebiet gut mit dem Auto zu erreichen und ist es an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen?
Achten Sie auf mögliche Störfaktoren in der Umgebung wie landwirtschaftliche Betriebe, Müllbeseitigungs- und Kläranlagen oder Gewerbegebiete. Große Straßen, die Lage in einer Flugschneise oder Windräder können ein Grundstück abwerten. Wie die Gegend aktuell und zukünftig genutzt wird, erfahren Sie im Flächennutzungsplan Ihrer Gemeinde. Diesen können Sie beim Bauamt oder im Internet einsehen.
Hat es ein Baugrundstück in die engere Auswahl geschafft, informieren Sie sich, ob Sie dort überhaupt bauen dürfen – und wenn ja, was. Der Bebauungsplan für das entsprechende Gebiet gibt Auskunft darüber, ob Sie ein Haus errichten dürfen. Sie können ihn beim Bauamt Ihrer Gemeinde einsehen, häufig finden Sie ihn auch online. Oftmals ist neben der Nutzungsart festgelegt, welchen Anteil des Grundstücks Sie bebauen dürfen, wie viele Geschosse zulässig sind und welche Haustypen und Dachformen erlaubt sind.
Wichtig ist auch, ob das Grundstück überhaupt schon erschlossen worden ist, denn nur auf erschlossenem Land können Sie bauen. Bei der Erschließung wird das Grundstück an das Straßennetz, an die Strom- und Wasserversorgung sowie an das Abwassersystem angeschlossen. Erschlossene Abschnitte bezeichnet man als fertiges freies Bauland, ist die Erschließung noch im Gange, spricht man von fertigem Bauland. Fragen Sie nach, ob der Verkäufer für die Erschließung schon bezahlt hat. Manchmal fordern die Gemeinden das Geld für die Erschließung erst später ein. In diesem Fall tragen Sie als aktueller Grundstückseigentümer die Kosten, die häufig mehrere Tausend Euro betragen.
Klären Sie im Vorfeld ab, in welchem Zustand das Grundstück ist. Stehen alte Gebäude darauf oder gibt es Bäume, die Ihrem Bauvorhaben im Weg stehen? Diese zu beseitigen ist häufig mit Aufwand und Kosten verbunden. Ärgerlich sind Altlasten wie Bodenverschmutzungen durch Öl oder Asbest. Deren Beseitigung geht zu Lasten des aktuellen Eigentümers, auch wenn die Verunreinigungen älter sind. Eine Nachfrage im Altlastenkataster des zuständigen Umweltamts schafft Klarheit, ob sich in der Vergangenheit Firmen und Industrieanlagen auf dem Areal befanden, die eine Verschmutzung wahrscheinlich machen. Werfen Sie einen Blick ins Grundbuch, um herauszufinden, ob es auf dem Grundstück Überleitungsrechte von Stromversorgern oder Wegerechte von Nachbarn oder Landwirten gibt, von denen Sie wissen sollten.
Kaufpreis und Nebenkosten des Grundstücks
Wie viel Ihr Grundstück kostet, hängt unter anderem von der Lage, der Bodenbeschaffenheit und dem Erschließungszustand ab. Eine erste Orientierung geben Ihnen die Bodenrichtwerte. Darunter versteht man den amtlichen Durchschnittspreis für ein Grundstück in einem bestimmten Gebiet. Entsprechende Bodenrichtwerttabellen oder -karten erhalten Sie beim Gutachterausschuss für Grundstückswerte für Ihre Region oder auf dessen Webseite. Zum eigentlichen Grundstückspreis kommen weitere Nebenkosten hinzu. Für den Kauf zahlen Sie Grunderwerbssteuer. Diese beträgt in Hessen 6,0 Prozent des Kaufbetrags (Stand: Mai 2016). Der Kaufvertrag wird von einem Notar aufgesetzt, der auch das Grundbuchamt über den Kauf informiert. Die Kosten für den Notar tragen Sie als Käufer. Haben Sie einen Makler für das Baugrundstück beauftragt, zahlen Sie zusätzlich eine Maklerprovision.