Haus kaufen – Finanzierung auf sicherem Fundament

Haus kaufen – Finanzierung auf sicherem Fundament

Das eigene Dach über dem Kopf: für viele ein Lebenstraum. Wer die Kosten realistisch einschätzt und die Finanzierung exakt plant, der baut sich kein Luftschloss.

Vorzüge eines Eigenheims

Gegenüber dem Mieten hat das Eigenheim viele Vorzüge. Schließlich fühlen Sie sich heimischer, wenn Sie sich keine Sorgen um eine Mieterhöhung oder Kündigung wegen Eigenbedarf machen müssen. Bei der Gestaltung Ihres Wohnreichs sind Ihnen keine Grenzen gesetzt. Anders als bei einem Mietverhältnis oder einer Eigentumswohnung dürfen Sie – ohne Rücksprache mit anderen – Umbauten, Sanierungsarbeiten und die Gestaltung von Terrasse und Garten ganz nach Ihren Vorlieben durchführen. Das macht zwar Arbeit und auch die finanzielle Belastung eines Hauskredits ist nicht zu unterschätzen. Auf lange Sicht jedoch zahlt sich der Hauskauf aus: Hausbesitzer sparen Miete, schaffen eine sichere und solide Altersvorsorge und verfügen über eine gute Erbmasse.

Wer das Haus weitervermietet, erzielt Einnahmen und kann dadurch ein beachtliches Vermögen aufbauen. Erweist sich das Wohnobjekt als rentabel, verfügen Sie über eine dauerhafte Einnahmequelle. Bedenken Sie dabei jedoch, dass dies etwas Ausdauer erfordert. Mitunter dauert es Jahrzehnte, bis die Mieteinnahmen sämtliche Ausgaben für Hauskauf und laufende Kosten decken und Sie ein Plus verzeichnen.

Eigenbudget und maximalen Kaufpreis errechnen

Ganz gleich, ob Sie ein Einfamilienhaus im Taunus oder ein Reihenhaus in Wiesbaden kaufen: Es darf Ihren finanziellen Rahmen nicht sprengen und nicht dauerhaft mit Engpässen verbunden sein. Vorab sollten Sie unbedingt klären, welche Kosten auf Sie zukommen und ob Sie sich den Hauskauf leisten können. Neben dem Kaufpreis müssen Sie die laufenden Kosten berücksichtigen. Unerlässlich ist daher eine detaillierte und nachhaltige Budgetplanung.

Je höher Ihr Eigenkapital, desto weniger Geld brauchen Sie zu leihen. Für den Kreditgeber senkt dies das Risiko und er gewährt Ihnen einen günstigeren Zinssatz. Es ist ratsam, mindestens 20 Prozent des Kaufpreises aus eigener Tasche aufzubringen.

Berechnen Sie in einem ersten Schritt, wie hoch die Belastung der monatlichen Rate zur Abbezahlung Ihres Darlehens sein darf, damit sie gut über die Runden kommen. Machen Sie zunächst einen Kassensturz und finden Sie heraus, wie viel Geld Sie – abzüglich der Lebenshaltungskosten – im Monat zurücklegen können.

Ihre jetzige Kaltmiete dürfen Sie als Guthaben anrechnen. Nebenkosten hingegen bestehen weiterhin. Zudem sollten Sie Geld für die Instandhaltung des Hauses zurücklegen. Wie hoch diese Beträge sind, richtet sich nach dessen Größe. Berechnen Sie anhand der Quadratmeter eine monatliche Pauschale. Ein Beispiel: Ihre Nettomiete beträgt derzeit 700 Euro und Sie sparen pro Monat 200 Euro, sodass Sie über ein Plus von 900 verfügen werden. Ziehen Sie die Betriebskosten – zum Beispiel 250 Euro – ab, erhalten Sie den Betrag, den Sie für die Tilgung des Darlehens maximal aufwenden können. In diesem Fall wären dies 650 Euro.

Die Höhe des Kredits ist wiederum abhängig davon, wie lange Sie Ihr Haus abbezahlen und wie hoch dabei der Zinssatz ist. Nutzen Sie hierzu etwa einen Online-Kreditrechner. Wenn Sie Ihren Schuldenberg innerhalb von 20 Jahren für eine Monatsrate von 650 Euro und eine Zinslast von 2,7 Prozent abtragen, sollte die Kreditsumme ca. 120.000 Euro nicht übersteigen.

Um den maximalen Kaufpreis zu berechnen, beziehen Sie Ihr Eigenkapital wie Kontoguthaben und Bausparvertrag mit ein und ziehen von dieser Summe die Nebenkosten des Kaufprozesses (zum Beispiel Notarkosten, Grundbuchgebühren und Grundgewerbesteuer) ab. Legen Sie zudem einen Notgroschen zurück. Etwa 3 Monats-Nettoeinkommen verschaffen Ihnen im Falle von Krankheit oder Arbeitslosigkeit einen finanziellen Puffer.

Finanzierungsmöglichkeiten

Ein Haus lässt sich auf verschiedenen Wegen finanzieren. Welcher der beste ist, entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Kreditgeber. Jede Bank oder Sparkasse, Bausparkasse oder Versicherung sollte mit Ihnen eine Baufinanzierung ausarbeiten, die ganz auf Ihre Situation zugeschnitten ist.

Üblich sind die folgenden Finanzierungsmodelle:

  • Bausparvertrag: Um Geld anzusparen und von einem Darlehen mit niedriger Zinslast zu profitieren, legen Sie für Ihren Vertrag eine bestimmte Summe fest, die Sie durch regelmäßige Einzahlungen ansammeln. Nach einer bestimmten Ansparphase und ab einer gewissen Summe wird Ihnen das Darlehen gewährt.
  • Annuitätendarlehen: Sie zahlen pro Monat oder Jahr in gleichbleibenden Raten Ihr Darlehen ab, was Ihnen Planungssicherheit gibt. Nimmt Ihre Restschuld ab, sinkt auch die Zinslast.
  • Festdarlehen: Hierbei tragen Sie zunächst für einen fest vereinbarten Zeitraum lediglich die Zinsen ab. Erst anschließend zahlt der Kreditnehmer die gesamte Summe auf einmal zurück.