Was sollte man zu einem MBA-Studium wissen?

Was sollte man zu einem MBA-Studium wissen?

Das Studium liegt schon eine Weile zurück, doch in Ihrer Karriere geht es nicht so richtig weiter? Sie wollen sich weiterbilden, aber dafür nicht in Vollzeit zurück an die Uni gehen? Mit einem MBA-Abschluss können Sie sich einfach und schnell weiterbilden – oft genau für den Bereich, in dem Sie später arbeiten wollen. Doch lohnt sich ein MBA-Studium wirklich? Und was muss man dazu wissen?

Was ist ein MBA?

Die Abkürzung MBA steht für Master of Business Administration. Dieser Studiengang soll die Grundlagen des Managements und der Betriebswirtschaftslehre vermitteln, die sich auf viele Bereiche und Branchen anwenden lassen. Zusätzlich gibt es spezialisierte MBAs, bei denen Sie sich gezielt Wissen aneignen, beispielsweise für das Gesundheitsmanagement oder die Logistik.

Einen MBA können Sie studieren, wenn Sie bereits einen ersten akademischen Abschluss wie Bachelor oder Diplom in der Tasche haben. Bei einigen Programmen wird auch längere Berufserfahrung als gleichwertig zu einem Studienabschuss angesehen. Berufserfahrung wird generell oft vorausgesetzt – auch bei Menschen, die schon einen Hochschulabschluss mitbringen.

Interessant ist ein MBA für Menschen, die in ihrem Beruf ins Management aufsteigen oder die Branche wechseln möchten und sich dafür vielfach anwendbare Qualifikationen aneignen wollen. Erdacht wurde dieser Masterstudiengang auch für Menschen, die aus einem BWL-fremden Fach wie Medizin, Geisteswissenschaften oder Jura kommen und für den nächsten Karrieresprung Wissen zu Finanzen und Führung brauchen. Allerdings ist das Angebot heute so groß, dass auch studierte BWLer und BWLerinnen, die ihr Wissen vertiefen oder auffrischen wollen, passende Kurse finden.

Einen MBA-Abschluss können Sie je nach Hochschule als Vollzeitstudium oder als berufsbegleitendes Studium absolvieren. Ein Fernstudium ist genauso möglich wie eine Ausbildung mit Präsenzveranstaltungen. In jedem Fall sollte ein MBA-Studium gut ausgewählt und geplant sein, da es meist kostenintensiv ist und Ihnen für die Zeit der Ausbildung einiges an Disziplin abverlangt.

Wussten Sie, dass …
… seit der Corona-Pandemie immer mehr Anbieter einen Online-MBA im Programm haben?“
(Quelle: Süddeutsche, 2022 )

Vor- und Nachteile eines MBA-Studiums

Ein MBA-Studium verspricht, in einem relativ kurzen Zeitraum von ein bis zwei Jahren gezielt Wissen zu vermitteln, das Sie für einen Karrieresprung und den damit verbundenen Gehaltsanstieg brauchen. Hinzu kommt, dass Sie Neues lernen und Kontakte knüpfen, die Ihnen berufliche Möglichkeiten eröffnen und Ihr persönliches Netzwerk vergrößern.

Allerdings sollten Sie sich bewusst sein, dass ein MBA-Studium auch Nachteile haben kann. Beispielsweise kann es für viele Menschen ernüchternd sein, wenn sie merken, dass der erlangte Titel allein nicht automatisch mehr Gehalt und die erhoffte Position bedeutet. Vielmehr muss das Wissen danach auch angewendet werden – es lohnt sich also, bereits vor dem Studium in Erfahrung zu bringen, ob Arbeitgeber den abgestrebten Abschluss als positiv wahrnehmen. Ein MBA-Studium, gerade wenn es berufsbegleitend absolviert wird, ist außerdem kräftezehrend. Studierende müssen oft viel Organisationstalent und Durchhaltevermögen haben, wenn sie Beruf, Studium und Privatleben unter einen Hut bekommen wollen. Für viele MBA-Studiengänge fallen Gebühren an, die Sie, neben Ihrem alltäglichen Lebensunterhalt, aufbringen müssen. Auch das kann anstrengend sein.

Auf jeden Fall ist es sinnvoll, genau zu schauen, welcher MBA zu Ihnen und Ihren persönlichen Zielen passt und die Ausbildungszeit mit allen Vor- und Nachteilen durchzuplanen. Falls Sie nach langer Recherche feststellen, dass das Studium doch nichts für Sie ist, ist das keine Schande. Es gibt viele andere interessante Fortbildungen und Master-Studiengänge, die Sie beruflich voranbringen können.

Welche Zugangsvoraussetzungen gibt es für einen MBA?

Welche Voraussetzungen ein bestimmter MBA erfordert, hängt von der Hochschule ab, an der Sie den Abschluss anstreben. Folgende Punkte können dabei eine Rolle spielen:

  • abgeschlossenes Erststudium
  • Berufserfahrung
  • TOEFL- oder IELTS-Zertifikat
  • bestandener Eignungstest
  • Empfehlungsschreiben
  • Motivationsschreiben

Das ist allerdings eine sehr generelle Liste. Es kann auch sein, dass eine Hochschule genug Berufserfahrung als gleichwertig zu einem abgeschlossenen Studium erachtet. Eine andere Ausbildungsstätte hingegen besteht vielleicht darauf, dass ein Bachelorabschluss eine bestimmte Anzahl an ECTS umfasst, rechnet aber Berufserfahrung mit an. Es lohnt sich genau hinzusehen und nachzufragen, wenn Sie nicht alle Voraussetzungen für den gewählten MBA mitbringen.

Wo und wie kann man ein MBA-Studium absolvieren?

Neben staatlichen gibt es auch private Hochschulen, die MBA-Studiengänge anbieten. Sie unterscheiden sich unter anderem in der Größe der Studiengruppen, den Studiengebühren und den Kontakten, die sie Ihnen in der Wirtschaft vermitteln können. Ob Sie sich Vollzeit oder Teilzeit Ihrem MBA-Studium widmen oder berufsbegleitend lernen, hängt von Ihren persönlichen Voraussetzungen ab. Generell sind alle drei Optionen möglich. Bei der Wahl des Ausbildungsorts sollte es auch eine Rolle spielen, ob Sie im Fernstudium oder bei Präsenzveranstaltungen besser lernen. Außerdem ist es wichtig, nach Rankings, Erfahrungsberichten und Akkreditierungen zu schauen, die Hochschulen auszeichnen.

Was kostet ein MBA-Studium und welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?

Je nach gewähltem Programm kostet ein MBA zwischen 8.000 und 50.000 Euro. Das umfasst Studiengebühren, aber auch Lehrmaterialien und eventuelle Reise- und Unterbringungskosten. Es gibt große Unterschiede und viele Faktoren, die Sie vor der Immatrikulation bedenken sollten. Haben Sie eine Summe errechnet, können Sie das Studium auf verschiedene Arten finanzieren.

Neben eigenen Ersparnissen und Unterstützung durch die Familie kommen vielleicht Stipendien von Hochschulen oder Stiftungen für Sie in Frage. Vom Arbeitgeber bekommt man seltener finanzielle Unterstützung, aber manchmal stellen die Unternehmen extra Urlaubstage für die Prüfungsphase oder ähnliches zur Verfügung. Eine gute Finanzierungsmöglichkeit sind Kredite wie der Privatkredit oder der KfW-Studienkredit bei der Naspa. Bafög ist theoretisch eine weitere Möglichkeit, praktisch aber oft nicht relevant, weil man für ein MBA-Studium meist einen Hochschulabschluss braucht und der Master damit zu einem Zweitstudium wird, das normalerweise nicht gefördert wird.

Bild: S-Com