„Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muss ich fort.“ Und das alles, ohne etwas zu bezahlen? Reisen ohne Geld ist möglich. Mit etwas Vorplanung und Abenteuerlust im Gepäck kommen Sie weit. Mitunter müssen Sie Abstriche beim Komfort machen, werden aber dafür mit intensiven Erfahrungen belohnt. Wenn Sie zum Beispiel unterwegs das Geld für Ihre Reisekasse verdienen, lernen Sie Land und Leute besser kennen.
Kostenlose Fortbewegung
Wenn Sie Alternativen zu kostenpflichtigen Tickets nutzen, sparen Sie viel Geld. Hinsichtlich der Reisezeiten sollten Sie dabei flexibel sein und einen Zeitpuffer einplanen.
Daumen hoch und schon kann die Reise beginnen. Trampen ist sicherlich eine der aufregendsten Formen des Unterwegsseins. Oft ergeben sich dabei interessante Begegnungen mit Einheimischen. Ganz so einfach ist es jedoch nicht immer. Bis ein Auto hält, das einen in die gewünschte Richtung mitnimmt, können auch einmal ein paar Stunden vergehen. Beim Trampen ist daher Geduld gefragt. Da Sie keinerlei Gewissheit haben, wann Sie Ihr Ziel erreichen, können Sie nicht mit einer pünktlichen Ankunft rechnen. Überlegen Sie vorher, wo die meisten Autos langfahren. Geeignete Stellen für Tramper sind etwa Autobahnauffahrten, Tankstellen und Ampeln. Mehr Planungssicherheit verschafft Ihnen die vorhergehende Suche nach einer Mitfahrgelegenheit. Es gibt Online-Portale, die keine Vermittlungsgebühr verlangen und bei denen eine Fahrkostenbeteiligung entfällt. Sinnvoll ist es dabei, vor der Abfahrt Telefonnummern auszutauschen und einen festen Treffpunkt sowie Ausstiegsort zu vereinbaren.
Neben dem Auto gibt es weitere Möglichkeiten der kostenfreien Fortbewegung. Gerade, wenn Sie für Ihr Urlaubsziel größere Distanzen überwinden müssen, bietet sich natürlich ein Flug an. Einige Fluggesellschaften gewähren Ihren Kunden Freiflüge, sobald diese genügend Bonuspunkte gesammelt haben. Bonusmeilen erhalten nicht nur Vielflieger. Da viele Gesellschaften beispielsweise mit Online-Shops und anderen Dienstleistern kooperieren, erhalten Sie auch Punkte, wenn Sie die Angebote dieser Partner nutzen.
Einmal kostenfrei die sieben Weltmeere durchqueren? Klingt nach Wunschdenken? Nicht unbedingt. Wenn Sie auf einem Kreuzfahrtschiff anheuern, brauchen Sie für ihre Reise nichts zu zahlen. Regelmäßig suchen Reedereien neues Personal. Wer beispielsweise über Erfahrungen in der Gastronomie verfügt oder als Animateur arbeiten will, hat gute Chancen.
Darüber hinaus lassen sich Strecken auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen. Je nach Beschaffenheit der Route und den Witterungsbedingungen Ihres Reiselandes ist dabei etwas Fitness vonnöten. Wunderschöne Landschaftspanoramen und das hautnahe Erleben von Natur entschädigen jedoch für diese Strapazen.
Work and travel – unterwegs arbeiten
Füllen Sie Ihre Reisekasse auf, indem Sie unterwegs jobben. Mit Gelegenheitsarbeiten, zum Beispiel als Kellner, Hostel-Mitarbeiter oder Deutsch-Lehrer verdienen Sie sich entweder etwas dazu oder Ihnen wird im Gegenzug Kost und Logis gewährt. Allerdings benötigen Sie im Ausland, insbesondere für längere Tätigkeiten, zumeist eine Arbeitserlaubnis. Am einfachsten gestaltet sich die Beantragung eines Work-and-Travel-Visums, das Sie für viele Länder für eine zeitlich befristete Tätigkeit erhalten. Damit dürfen Sie unter anderem in Kanada, Südkorea oder Neuseeland bis zu 12 Monaten arbeiten. Allerdings existieren hierbei Altersgrenzen. Je nach Land sollten Sie nicht älter als 30 bzw. 35 Jahre alt sein. Das Visum beantragen Sie bei den dafür zuständigen ausländischen Behörden.
Gegen freie Unterkunft und Verpflegung in Thailand Teeblätter pflücken oder in den chilenischen Anden Schafe hüten: Die Organisation WWOOF (World Wide Opportunities on Organic Farms) macht es möglich. Dieses mittlerweile die ganze Welt umspannende Netzwerk bietet die Möglichkeit, auf ökologisch bewirtschafteten Farmen und bei Selbstversorgern zu arbeiten. Wenige Stunden täglich reichen dabei aus, sodass viel Zeit für Freizeit bleibt. Um teilzunehmen, müssen Sie sich auf der Online-Plattform der Organisation registrieren. Anschließend können Sie den gewünschten Bio-Bauernhof kontaktieren.
Kostenlose Unterkünfte
Die Kosten für die Unterkunft schlagen stark zu Buche. Zelten ist eine Lösung. Doch es ist nicht jedermanns Sache und wildes Camping nicht überall erlaubt, sodass Campingplatzgebühren fällig werden. Zum Glück gibt es Online-Plattformen, die kostenfreie Schlafplätze mit einem festen Dach über dem Kopf vermitteln. Diese beruhen auf dem Prinzip der Gastfreundschaft. Am bekanntesten ist das Couchsurfing-Netzwerk. Dabei suchen Sie sich einen Gastgeber, der Ihnen unentgeltlich Unterkunft gewährt. Der Vorteil einer kostenfreien privaten Unterbringung ist – abgesehen davon, dass Sie nichts zahlen müssen -, dass Sie so authentisch wie Einheimische wohnen und Kontakte knüpfen können.
Ebenso können Sie als Housesitter mietfrei wohnen. Während die Besitzer abwesend sind, hüten Sie das Haus und verrichten einfache Tätigkeiten wie das Gießen der Pflanzen, den Hausputz oder die Verpflegung der Haustiere. Oder tauschen Sie Ihre Wohnung mit den Mietern bzw. Besitzern einer Unterkunft in Ihrem Zielland.