Eine neue Wohnung finden und mieten

Eine neue Wohnung finden und mieten

Sie ziehen erstmalig in die eigene Wohnung oder brauchen einfach einmal einen Tapetenwechsel? Bis Sie in Ihre Traumwohnung ziehen, gilt es, mitunter ein paar Hürden zu nehmen und Fallstricke zu umgehen.

Wohnungssuche

Bevor Sie sich auf die Suche begeben, sollten Sie ein paar Vorüberlegungen anstellen. Schließlich wollen Sie sich in der neuen Bleibe wohlfühlen. Dabei gibt es neben Größe und Lage viel zu beachten. Ebenso sollte die Miete nicht Ihr Budget übersteigen.

 

Wunschprofil erstellen

Erstellen Sie sich etwa anhand der folgenden Fragen ein Wunschprofil:

  • Wie groß soll die Wohnung sein und wie viele Zimmer benötigen Sie?
  • Welche Lage ist für Sie ideal (hinsichtlich Verkehrsanbindung, Nähe zu Arbeitsplatz oder Uni, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten)?
  • Wie hoch darf die Miete inklusive Nebenkosten und Kaution sein?
  • Was sollte zur Wohnung dazugehören (zum Beispiel Garage, Balkon, Garten, Keller)?
  • Welche Ausstattung sollte bereits vorhanden sein (zum Beispiel Einbauküche oder Spüle)?
  • Welchen Wohntyp bevorzugen Sie (Alt- oder Neubau, Maisonette oder Appartement)?
  • Welche weiteren Merkmale sind Ihnen noch wichtig (zum Beispiel Helligkeit, Etage, Raumaufteilung)?

Mietangebote finden

Effektiv gestaltet sich die Suche über Online-Immobilienportale. Anstatt sämtliche Inserate zu durchforsten, legen Sie anhand einer Suchmaske die Kriterien fest, denen Ihre Wohnung entsprechen soll. Daraufhin werden Ihnen nur passende Angebote angezeigt. Aber auch die klassischen Annoncen einer Lokalzeitung sind oft vielversprechend. Es empfiehlt sich, nach dem Erscheinen der Zeitung zeitnah Kontakt zu den Vermietern aufzunehmen. Hilfreich ist es ebenfalls, sich im eigenen Bekanntenkreis umzuhören.

Ob Sie ein Angebot finden, das genau Ihrem Wunschprofil entspricht, hängt vom jeweiligen Wohnungsmarkt sowie von Ihren Finanzen ab. Gerade in Großstädten wie Frankfurt am Main ist die Nachfrage groß und der Wohnraum knapp – dementsprechend schießen die Mietpreise in die Höhe. Wer keine Abstriche machen will, kann einen Makler engagieren, was jedoch mit dem Zahlen einer Provision verbunden ist. Hat hingegen der Vermieter einen Makler beauftragt, darf er die Kosten mittlerweile nicht mehr auf Sie übertragen.

Mietkosten einschätzen

Achten Sie beim Lesen der Wohnungsinserate auf die Angaben zur Miete. Neben dem Preis pro Quadratmeter – Kaltmiete beziehungsweise Nettomiete – ist eine Aufstellung der Nebenkosten wichtig. Hierzu gehören eine monatliche Vorauszahlung für Betriebskosten sowie je nach Heizungsart und Warmwasseraufbereitung die Kosten hierfür. Weitere verbrauchsabhängige Kosten wie Strom und Gas sind nicht enthalten.

Zudem können Sie mithilfe des Mietspiegels überprüfen, ob die Höhe der Kaltmiete gerechtfertigt ist. In einigen hessischen Kommunen gilt seit 2015 für Neuvermietungen eine Mietpreisbremse. Laut dieser Regelung darf die Kaltmiete maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.

Mietkosten einschätzen

Wohnung mieten

Bevor Sie die Wohnung mieten, sollten Sie sich persönlich ein Bild von ihr machen und den Mietvertrag gründlich lesen.

Wohnungsbesichtigung

Vereinbaren Sie den Besichtigungstermin für eine Zeit, zu der Sie sich bei Tageslicht einen Eindruck von der Wohnung machen können. Nehmen Sie eine zweite Person mit, um sich ein besseres Urteil bilden zu können. Überprüfen Sie den Zustand während Ihres Rundgangs unter anderem auf diese Punkte hin:

  • Befindet sich die Wohnung in einem guten Zustand oder ist sie renovierungsbedürftig?
  • Sind genügend Steckdosen vorhanden?
  • Wo befindet sich der Waschmaschinenanschluss?
  • Sind Fenster und Türen ausreichend abgedichtet?
  • Welchen Eindruck macht die Umgebung auf Sie?

Gerade in Großstädten und bei besonders begehrten Wohnobjekten sind oft Massenbesichtigungen üblich. Bereiten Sie gegebenenfalls bereits ein paar Unterlagen vor, um sich gegenüber den anderen Interessenten zu profilieren. Denn zumeist ist Schnelligkeit gefragt. Üblicherweise kommen Sie nicht umhin, beim Vermieter im Anschluss folgende Unterlagen einzureichen.

  • Mieterselbstauskunft
  • Mietschuldenfreiheitsbescheinigung Ihres bisherigen Vermieters
  • Schufa-Bonitätsauskunft als Nachweis Ihrer Kreditwürdigkeit
  • Einkommensnachweise oder Bürgschaft

Sehr persönlich dürfen die Fragen der Selbstauskunft allerdings nicht sein. Zwar sind Sie beispielsweise verpflichtet, den Vermieter über die Anzahl einziehender Personen zu informieren. Fragen wie u. a. solche zur Familienplanung, zu Religion und Gesundheit sind jedoch unzulässig.

Mietvertrag

Allzu voreilig sollten Sie den Mietvertrag auch bei Ihrer Traumwohnung nicht unterschreiben. Prüfen Sie, welche Vereinbarungen der Vertrag enthält. Wichtig sind etwa:

  • Angaben zu Mietobjekt, Vermieter und einziehenden Personen
  • Kaltmiete und Nebenkosten
  • Mietkaution
  • Mieterhöhung (Index- oder Staffelmiete)
  • Besondere Kündigungsfrist
  • Sonstige Vereinbarungen (etwa Hausordnung, zeitliche Befristung)

Wohnungsabnahme

Prüfen Sie die Wohnung bei der Übergabe erneut auf eventuell vorhandene Mängel. Damit Sie für diese nach Ihrem Auszug nicht haften, sollten Sie darauf bestehen, dass sie in einem Übernahmeprotokoll vermerkt werden.