Sie sind selten geworden, aber es gibt sie noch: Verrechnungsschecks werden zum Beispiel von Versicherungen ausgestellt, wenn es darum geht, Schäden zu begleichen oder Prämien auszuzahlen. Sie erhalten den Scheck normalerweise per Post – und fragen sich dann vielleicht, wie Sie ihn einlösen sollen. Hier finden Sie die Antwort.
Was ist ein Verrechnungsscheck?
Es gibt verschiedene Arten von Schecks. Als Privatperson haben Sie es meist mit einem Verrechnungsscheck zu tun. Anders als bei einem Barscheck darf die Naspa den Betrag auf dem Verrechnungsscheck nicht bar auszahlen. Stattdessen schreibt sie den auf dem Scheck vermerkten Betrag Ihrem Girokonto gut. Das hat einen entscheidenden Vorteil: Es lässt sich leicht nachvollziehen, welchen Weg das Geld genommen hat, sollte der Scheck aus Versehen in die falschen Hände geraten.
Ein Verrechnungsscheck weist normalerweise folgende Informationen auf:
- Vermerk, dass der Scheck „nur zur Verrechnung“ gedacht ist
- Name der Bank oder Sparkasse des Scheckausstellers
- der zu verrechnende Geldbetrag, einmal in Ziffern und einmal in Worten
- Ort und Datum, wo und wann der Verrechnungsscheck ausgestellt wurde
- Unterschrift des Ausstellers
… die Nutzung von Schecks zurückgeht? 2016 gab es 18,5 Millionen Schecktransaktionen in Deutschland. 2010 waren es noch 48,3 Millionen.“
(Quelle: Deutsche Bundesbank, 2017)
Verrechnungsscheck einlösen: So funktioniert’s
Verrechnungsschecks reichen Sie in einer Naspa-Filiale ein. Es ist nicht möglich, den Scheck im Rahmen des Online-Bankings einzulösen. Sie benötigen zusätzlich zum eigentlichen Scheck ein Formular zur Scheckeinreichung, das Sie in der Naspa-Filiale erhalten. Füllen Sie es in Ruhe aus, damit es später am Schalter schneller geht. Sie können mit einem Formular sogar mehrere Verrechnungsschecks auf einmal einreichen. Tragen Sie die Nummer des Schecks, die Bankdaten des Scheckausstellers und den Betrag ein. Fall Sie nicht ganz sicher sind, wie das Dokument richtig auszufüllen ist, stehen Ihnen die Naspa-Mitarbeiter mit Rat und Tat zur Seite.
Reichen Sie anschließend den Scheck samt Formular am Schalter ein. Der Betrag wird Ihnen auf Ihrem Girokonto gutgeschrieben. Es dauert einige Tage, bis Sie tatsächlich über das Geld verfügen, es also beispielsweise am Automaten abheben können. In dieser Zeit prüft die Naspa, ob das Konto des Scheckausstellers gedeckt ist.
Bis wann können Sie einen Scheck einlösen?
Gemäß Artikel 29 des Scheckgesetzes (ScheckG) gibt es bestimmte Vorlagefristen, innerhalb derer Sie einen Verrechnungsscheck einlösen können:
- Wenn der Scheck in Deutschland ausgestellt wurde: innerhalb von 8 Tagen ab Ausstellungsdatum
- Wenn der Scheck in einem anderen europäischen Land ausgestellt wurde: innerhalb von 20 Tagen ab Ausstellungsdatum
- Wenn der Scheck in einem außereuropäischen Land ausgestellt wurde: innerhalb von 70 Tagen ab Ausstellungsdatum
Auch nach Ablauf dieser Fristen können Sie den Verrechnungsscheck häufig immer noch einreichen, er verfällt nicht zwangsläufig; jedoch sind Sparkassen und Banken dann nicht mehr dazu verpflichtet, ihn einzulösen.