Wenn die ersten Geldgeschenke zur Geburt eintreffen und das erste Kindergeld überwiesen wird, stellt sich vielen Eltern die Frage: Was machen wir jetzt mit dem Geld eigentlich? Für die täglichen Ausgaben nutzen oder doch lieber zurücklegen? Letzteres ist oft sinnvoll, damit der Nachwuchs später im Leben mit einem finanziellen Polster starten kann. Doch welche Möglichkeiten gibt es, Geld für die Kinder anzusparen?
Warum Sparen schon für Neugeborene oder Kleinkinder sinnvoll ist
Viele Familien können und wollen Geld für ihr Neugeborenes sparen. Dabei spielt die Höhe des Betrags erstmal nicht die Hauptrolle. Stattdessen ist es wichtiger, früh anzufangen und regelmäßig zu sparen. Denn Kleinkinder haben in puncto Geldanlagen einen immensen Vorteil gegenüber Erwachsenen: Sie verfügen über sehr viel Zeit. Zeit, in der das angelegte Geld zum Beispiel vom Zinseszinseffekt profitieren kann.
Wie viel Geld sollte man monatlich für seine Kinder sparen?
Klar ist: Je höher der Sparbetrag ausfällt, desto mehr kommt am Ende zusammen. Doch was zurückgelegt werden kann, hängt natürlich stark von der finanziellen Situation der Familie ab. Allerdings reichen schon kleine Beträge pro Monat aus, damit Ihr Nachwuchs nach 18 Jahren ein stolzes Sümmchen zur Verfügung hat. Wer jeden Monat 25 Euro einzahlt, zum Beispiel auf ein Tagesgeldkonto, kommt nach 18 Jahren auf einen Sparbetrag von 5.400 Euro – und die Zinsen sind darin noch nicht eingerechnet.
Sinnvoll kann es sein, sich schon am Anfang zu überlegen, für welchen Anlass gespart werden soll und wieviel Geld dafür benötigt wird.
- Ist das Geld für den Führerschein oder das erste eigene Auto gedacht?
- Soll damit ein finanzielles Polster für die Ausbildung oder das Studium geschaffen werden?
- Kann das Kind das Geld für eigene Wünsche verwenden, zum Beispiel für Freiwilligendienst im Ausland oder für Möbel in der ersten eigenen Wohnung?
Steht die ungefähre Zielsumme fest, können Sie sich den monatlichen Betrag ausrechnen, der für das Erreichen dieses Ziels notwendig ist. Zinsen und Dividenden helfen beim Sparen, die Inflation kann die zu erwartende Summe allerdings auch wieder senken.
Welche Möglichkeiten habe ich, um Geld für Kleinkinder und Neugeborene zu sparen?
Um langfristig Geld für Ihr Kind anzulegen, können Sie auf eine ganze Reihe an unterschiedlichen Finanzprodukten zurückgreifen. Wenn Sie jeden Monat einen bestimmten Betrag zurücklegen möchten, kommen möglicherweise Sparpläne in Frage. Wenn es um unregelmäßige Beträge geht, etwa Geldgeschenke zur Geburt, zu Geburtstagen und Weihnachten oder zu Anlässen wie Taufe, Erstkommunion, Firmung oder Konfirmation, ist ein Kinderkonto vielleicht besser geeignet.
- Kinderkonto: Dabei handelt es sich um ein spezielles Konto für Ihren Nachwuchs, auf das neben den Eltern auch Großeltern, Tanten und Onkel, sonstige Verwandten oder Paten Geld überweisen können. Die kostenlosen Kinderkonten sind in der Regel besser verzinst als Girokonten für Erwachsene, das Geld ist jederzeit verfügbar.
- Sparkassenbrief: Ein Sparkonto für Kinder bietet sich vor allem für einmalige Geldanlagen in größerem Umfang an. Die Laufzeit wird zu Beginn festgelegt, dafür wird ein bestimmter Zinssatz gezahlt.
- Zuwachssparen: Hierbei handelt es sich um eine Variante des klassischen Sparbuchs, bei der Treue belohnt wird. Je länger das Geld auf dem Sparbuch verbleibt, desto mehr Zinsen gibt es im Folgejahr.
- Sparplan: Hierbei können Sie einfach jeden Monat einen bestimmten Betrag zurücklegen. Neben Banksparplänen mit fester Verzinsung sind auch Wertpapiersparpläne möglich. Bei Sparplänen bleiben Sie flexibel: Sie haben die Möglichkeit, bestimmte Beträge einmalig einzuzahlen; bei Bedarf können Sie Sparbeträge auch mal aussetzen.
Weitere Informationen zu Produkten rund ums Sparen für Neugeborene oder Kleinkinder erhalten Sie auf der Seite „Sparen für Kinder“.
… Geld 2022 zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken gehörten? 44 Prozent der Befragten einer Umfrage gaben an, Geld oder Gutscheine schenken zu wollen.“
(Quelle: EY, 2022)
Sparen auf den Namen des Neugeborenen oder Kleinkinds?
Bei vielen Sparprodukten haben Sie die Möglichkeit, das jeweilige Konto bereits auf den Namen Ihres Kindes zu eröffnen. Sie können natürlich auch zunächst auf Ihrem eigenen Konto für Ihr Neugeborenes oder Ihr Kleinkind Geld sparen und die Summe dem Nachwuchs später auszahlen. Häufig ist es aber nicht verkehrt, wenn Sie von Anfang an eine überschaubare Summe auf einem Kinderkonto anlegen. Das Kinderkonto kann steuerliche Vorteile haben, weil Ihr Kind einen eigenen Steuerfreibetrag auf Kapitalerträge in Höhe von 1.000 Euro (seit 2023) hat. Dieser wird Ihren eigenen Erträgen nicht zugerechnet. Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrer bzw. Ihrem Steuerberater:in.
Achtung: Das Vermögen Ihres Kindes wird abzüglich eines Freibetrages zur Berechnung des Bafögs herangezogen.
Möchten Sie das Geld lieber auf einem Konto unter Ihrem Namen anlegen, hat das natürlich den Vorteil, dass Sie mehr Kontrolle darüber haben, wofür das Geld eingesetzt wird. Sie können das Ersparte dann zum Beispiel dafür nutzen, die Studienkosten Ihres Kindes zu finanzieren – auch wenn der Nachwuchs damit lieber auf Weltreise gehen würde.
Bild: S-Com