Freiwilligendienst im Ausland: Reisen und helfen

Freiwilligendienst im Ausland: Reisen und helfen

Im Alltag fehlt Ihnen die Zeit für eine ehrenamtliche Tätigkeit? Wollen Sie Ihrem Urlaub etwas mehr Sinn verleihen? Freiwilligenarbeit im Ausland bietet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten, neue Länder zu entdecken und gleichzeitig etwas Gemeinnütziges zu tun.

Arbeitskraft gegen Lebenserfahrung

Meeresschildkröten in Costa Rica schützen, Trinkwasserbrunnen in Afrika bauen oder Kinder in einem Waisenhaus in Nepal betreuen – Hilfe wird überall gebraucht. Wenn Sie darüber nachdenken, Freiwilligendienste im Ausland zu machen, sollten Sie anpacken können sowie flexibel und eigenständig sein. Da Sie normalerweise in einer Gruppe von „Volunteers“ arbeiten, sollten Sie ausgeprägte Teamfähigkeit mitbringen. So schließen Sie schnell neue Bekanntschaften, mit denen Sie in Ihrer Freizeit Ihr Reiseland erkunden können.

Für Ihre Hilfe erhalten Sie kein Geld, aber dafür sammeln Sie neue Eindrücke, gewinnen an Lebenserfahrung und frischen Ihre Fremdsprachenkenntnisse auf. Während Ihrer Arbeit leben Sie entweder in speziellen Unterkünften oder bei einer Gastfamilie. Denken Sie daran, dass der Wohnstandard in vielen Ländern niedriger als in Deutschland ist. Darauf sollten Sie sich einlassen können, denn sonst werden Sie sich bei Ihrem Aufenthalt nicht wohlfühlen.

Kinder, Tiere oder Natur: Hier können Sie helfen

Die Projekte, an denen Sie sich im Ausland beteiligen können, sind vielfältig. Es gibt viele Angebote in Entwicklungs- und Schwellenländern in Afrika, Asien oder Südamerika, aber ebenso auch Projekte in Australien, Europa oder Nordamerika. Sie können zum Beispiel in den folgenden Bereichen tätig werden:

  • Arbeit mit Kindern: Sie betreuen Kinder, helfen ihnen bei den Hausaufgaben, gestalten ihre Freizeit oder unterrichten sie. Solche Projekte finden oft in Waisenhäusern, Kindertagesstätten oder Schulen statt.
  • Tierschutz: Sie kümmern sich in Nationalparks, Tierpflege- oder Tieraufzuchtstationen um wilde Tiere. Sie ziehen Jungtiere groß, behandeln verletzte Tiere und versorgen sie. Dazu gehören auch die Reinigung von Gehegen oder Käfigen sowie leichte Reparaturarbeiten.
  • Natur- und Umweltschutz: Sie helfen den Einheimischen in Nationalparks, Naturreservaten und auf Ökofarmen, indem Sie kräftig mit anpacken. Je nach Projekt legen Sie neue Wege an oder pflegen diese, forsten Regenwälder auf oder unterstützen die Öffentlichkeitsarbeit.
  • Gesundheitsbereich: Sie helfen in Krankenhäusern oder anderen Gesundheitszentren. Sie versorgen Patienten, betreuen diese oder arbeiten in der Prävention, zum Beispiel in der AIDS-Aufklärung.
  • Bau und Infrastruktur: Projekte in diesem Bereich sind vor allem dann etwas für Sie, wenn Sie handwerklich geschickt sind. Sie helfen vor Ort dabei, Straßen oder Gebäude wie Krankenhäuser, Schulen oder Brunnen zu sanieren bzw. zu bauen.

Private Anbieter

Um im Ausland zu helfen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei privaten Agenturen buchen Sie den Freiwilligendienst wie eine Reise und bezahlen dafür. Der Anbieter sucht das passende Projekt und kümmert sich um Unterkunft und Verpflegung. Ansonsten sind Sie relativ flexibel. Sie haben eine große Auswahl an Projekten, die Sie mehrere Wochen oder Monate unterstützen können. Haben Sie Fragen oder Probleme, können Sie sich jederzeit an die jeweilige Organisation wenden.

Öffentlich geförderte Programme

Auch staatliche und karitative Organisationen bieten die Möglichkeit, im Ausland einen Freiwilligendienst abzuleisten. Allerdings handelt es sich dabei meist um längere Aufenthalte, normalerweise für sechs bis zwölf Monate. Die Projekte werden öffentlich gefördert. Dadurch zahlen Sie, anders als bei privaten Anbietern, normalerweise nichts oder nur einen geringen Beitrag. Viele Angebote haben eine Altersbeschränkung und richten sich explizit an junge Menschen bis etwa 30 Jahre – zum Beispiel Abiturienten, die ein Auslandsjahr vor dem Studium absolvieren, oder Studenten, die zwischen Bachelor- und Masterstudium eine Pause brauchen.

Ihr Auslandsaufenthalt wird normalerweise gut vorbereitet. Sie besuchen Seminare in Deutschland und/oder im Zielland, in denen erfahrene Helfer Sie auf Ihren Einsatz sowie Besonderheiten vor Ort vorbereiten. Teilweise schreiben Sie Zwischenberichte und im Normalfall besuchen Sie Nachbereitungsseminare, in denen Sie Ihre Erfahrungen mit anderen Teilnehmern austauschen.

Es gibt verschiedene öffentliche Programme, im Rahmen derer Sie einen Freiwilligendienst leisten können. Die Bewerbung erfolgt meist direkt beim Projektträger.