Dank technischer Innovationen ist Autofahren heute so sicher wie noch nie. Doch auch die beste Sicherheitstechnik hilft nicht, wenn der Fahrer versagt. Zu schnell in der Kurve, unangepasste Geschwindigkeit auf einer nassen Straße oder ein plötzliches Hindernis – wie reagiert man in einer solchen Situation? Fahrsicherheitstrainings helfen Ihnen, Ihre Fahrkünste besser einzuschätzen und zeigen, wie Sie gefährliche Situationen gar nicht erst entstehen lassen.
Vorausschauendes Fahren lernen
Fahrsicherheitstrainings sind spezielle Übungseinheiten für die Fahrer von Kraftfahrzeugen. Sie werden nicht nur für Pkw-Fahrer, sondern auch für Motorrad- Bus- oder Lkw-Fahrer angeboten. Es gibt unterschiedliche Trainings für diverse Zielgruppen, zum Beispiel für Fahranfänger, Wohnmobil- oder Oldtimerfahrer. Neben Basiskursen, die grundlegendes Wissen vermitteln, werden auch Aufbau- und Intensivkurse durchgeführt.
Die speziell geschulten Trainer sprechen mit Ihnen verschiedene Gefahrensituationen durch und erklären, wie Sie sich dabei am besten verhalten. Anschließend üben Sie, wie Sie etwa abrupt bremsen oder richtig lenken, wenn das Auto hinten ausbricht. Sie lernen auch, wie Sie richtig im Auto sitzen und welche Lenkradhaltung Sie einnehmen sollten, um in brenzligen Situationen möglichst schnell reagieren zu können.
Der Ablauf eines Fahrsicherheitstrainings
Ein Fahrsicherheitstraining hat meist zwischen 8 und 12 Teilnehmer und dauert, je nach Kurs, oft einen ganzen Tag. Es kostet ab 100 Euro aufwärts. Um daran teilnehmen zu können, benötigen Sie einen gültigen Führerschein. Manche Anbieter stellen Ihnen vor Ort einen Wagen zur Verfügung, meistens benutzen Sie aber Ihr eigenes Auto. Der Vorteil ist, dass Sie Ihren Wagen so besser kennenlernen und besser einschätzen können, wie er sich bei einem Bremsmanöver oder auf unterschiedlichen Fahrbahnbelägen verhält. Sie können beispielsweise in Ruhe ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn das ABS oder andere Fahrzeugtechniken Ihres Autos einsetzen.
Während der Übungen sind Sie in der Regel per Funk mit dem Trainer verbunden. So kann er Sie korrigieren, auch ohne dass er neben Ihnen im Wagen sitzt. Die Übungen sind so konzipiert, dass Ihnen oder Ihrem Wagen nichts passieren kann, wenn Sie den Anweisungen folgen. Zu den Übungen gehören Bremsmanöver auf unterschiedlichen Straßenbelägen, Slalom- und Kurvenfahrten, Rückwärtsfahren in einem Hindernisparcours sowie das Abfangen eines ins Schleudern geratenen Fahrzeugs.
Fahrsicherheitstrainings finden normalerweise auf speziellen Fahrsicherheitsplätzen oder in einem Fahrsicherheitszentrum statt. Dabei handelt es sich um weitläufige Trainingsflächen mit großen Sicherheitszonen, sodass Sie Ihr Fahrzeug ohne Risiko austesten können. Auf langen, geraden Strecken führen Sie Brems- und Ausweichmanöver durch. Oft simulieren aus dem Boden schießende Wasserfontänen plötzliche Hindernisse. Auf Kreisbahnen und kurvigen Straßenabschnitten üben Sie die richtige Lenktechnik in Kurven. Unterschiedliche Straßenbeläge bieten Ihnen die Möglichkeit, Fahr- und Bremsmanöver bei ungewohnten Straßenverhältnissen zu üben. Auf einer flutbaren Fläche können Sie gefahrlos ausprobieren, wie sich Aquaplaning anfühlt und was Sie im Notfall tun sollten.
Fahrsicherheitstrainings in Hessen
Fahrsicherheitszentren gibt es in ganz Deutschland. Sie sind normalerweise vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) zertifiziert und ihre Trainingsprogramme orientieren sich an DVR-Richtlinien. Anbieter von Fahrsicherheitskursen sind zum Beispiel Autoclubs wie der ADAC, der ACE oder der AvD, Prüforganisationen wie TÜV oder DEKRA sowie die Deutsche Verkehrswacht. In Hessen können Sie Fahrsicherheitstrainings beispielsweise in folgenden Trainingszentren absolvieren:
- ADAC Fahrsicherheitszentrum Rhein-Main in Gründau
- ADAC Trainingsanlage Wetzlar
- ADAC Trainingsanlage Fulda/Dietershausen
- ADAC Trainingsanlage Bauschheim