Mit einem Ferienjob im Ausland verdienen Sie sich als Schüler oder Student etwas für zu Hause dazu, aber füllen ebenso Ihre Reisekasse auf. Nach diesem Abenteuer sind Sie um einige wertvolle Erfahrungen reicher, da Sie Land und Leute in der Fremde kennengelernt haben. Das klappt mit Pauschalreisen deutlich weniger gut. Im Rahmen eines Ferienjobs im Ausland hingegen sind Sie voll in den Alltag integriert und haben intensiven Kontakt zu Einheimischen. Dabei wenden Sie Ihre bestehenden Sprachkenntnisse an und lernen viel und schnell dazu – einen besseren Sprachkurs gibt es nicht. Auch für den Lebenslauf stellt ein Ferienjob im Ausland einen Pluspunkt dar. Planen Sie Ihren Aufenthalt möglichst genau im Vorhinein, damit Sie gut vorbereitet sind.
Ferien finanzieren und reich an Erfahrung zurückkehren
Mit einem Ferienjob im Ausland verbinden Sie das Nützliche mit dem Angenehmen. Nach getaner Arbeit haben Sie Zeit, einmal auf die Urlauberseite zu wechseln. Halten Sie sich daher Freiräume offen. Wer seine Ferientätigkeit klug auswählt, braucht keinen Full-Time-Job abzuleisten, sondern nur ein paar Stunden pro Tag zu arbeiten. Ist das Reisebudget ausreichend aufgestockt, hindert Sie nichts daran, während der restlichen Zeit Ihres Aufenthalts das Land zu erkunden.
Zwar ist ein Ferienjob naturgemäß kürzer als ein Auslandssemester oder ein Jahr als Austauschschüler, in Ihrem Lebenslauf sollten Sie den Ferienjob jedoch keinesfalls unterschlagen. Denn nicht jeder bringt den Mut dazu auf. Es ist also ein Alleinstellungsmerkmal. Der Job abroad hebt Sie bei Bewerbungen von anderen Kandidaten ab, da Arbeitgeber diese Form der Eigeninitiative schätzen und Sie mit Arbeitserfahrung im Ausland interkulturelle Kompetenz beweisen. Da sich viele Unternehmen immer globaler aufstellen, kann ein solcher Ferienjob durchaus ein wichtiger Karrierebaustein sein.
Vielleicht kommen Sie im Rahmen eines Ferienjobs im Ausland auch auf den Geschmack und entscheiden sich später für einen längeren Aufenthalt. Kennen Sie das künftige Gastland bereits, sind Sie besser vorbereitet. Auch der Berufsorientierung dient ein Ferienjob: Wer sich nicht sicher ist, welchen Weg er nach der Schule einschlagen will oder seinen Studienwunsch auf Herz und Nieren testen möchte, kann sich unverbindlich und während eines überschaubaren Zeitraums ausprobieren.
Wie finde ich einen Ferienjob im Ausland?
Bei der Suche nach Aushilfsjobs in der Gastronomie oder Hotellerie werden Sie meist schnell fündig. In den von Touristen stark frequentierten Urlaubsorten sind Kellner, Zimmerservicekräfte und Animateure immer begehrt. Auch jenseits der Bettenburgen gibt es in der Tourismusbranche ausreichend Jobs. Wer eher naturnahe Erlebnisse sucht, kann sich auf Campingplätzen als Gästebetreuer bewerben. Alle diejenigen, die eher über pädagogisches Talent verfügen, eignen sich als Betreuer in einem Jugendcamp.
Wenn Sie das Zielland schon mehrmals bereist haben, über gute Fremdsprachenkenntnisse verfügen und auch in Sachen Landeskunde fit sind, lohnt sich die Bewerbung als Reiseleiter bei einem deutschen oder ausländischen Reiseveranstalter. Im landwirtschaftlichen Bereich sind auch stets Saisonarbeiter gefragt. Ob Weinernte in Frankreich oder Olivenpflücken in Italien: Wer körperliche Arbeit nicht scheut und lieber an der frischen Luft arbeitet, ist auf den Gütern und Bauernhöfen immer willkommen. Zumeist erhalten Sie neben dem Lohn freie Kost und Logis.
Wenn Sie nicht lange suchen möchten, engagieren Sie einfach eine Agentur. Diese vermittelt nicht nur Jobs, sondern kümmert sich auch um Formalitäten wie Visa und Arbeitserlaubnis. Allerdings sind Agenturen kostenpflichtig, sodass Sie darauf achten sollten, dass Ihnen der Ferienjob auch nach Abzug der Agenturgebühren genügend Geld einbringt. In manchen Ländern helfen Ihnen aber auch staatliche Arbeitsvermittlungsstellen kostenfrei weiter.
Damit der Ferienjob im Ausland zum vollen Erfolg wird
Ein Ferienjob im Ausland erfordert gründliche Vorbereitung. Erstellen Sie vor Ihrer Abreise eine Checkliste, damit Sie Ihre Reise gut gerüstet antreten und keine bösen Überraschungen erleben. Die folgenden Hinweise können Ihnen dabei helfen.
- Für ausländische Arbeitnehmer gelten zumeist Sonderbestimmungen. Erkundigen Sie sich daher vorher, ob Sie eine Arbeitserlaubnis benötigen oder Ihr Ferienjob einen bestimmten Zeitraum nicht überschreiten darf. Gehört das Land zur EU, gibt es diese Probleme nicht. In den USA dürfen Sie jedoch nur als Inhaber eines sogenannten J1-Visums arbeiten.
- Kümmern Sie sich rechtzeitig um einen Work-&-Travel-Aufenthalt, wenn Ihr Gastland eine Arbeitserlaubnis verlangt. Viele Staaten stellen dank eines bilateralen Work-&-Travel-Abkommens ein Einreisevisum inklusive Arbeitsgenehmigung aus. Dieses sollten Sie bereits großzügig im Voraus bei der zuständigen Behörde beantragen. Hierbei gilt eine Altersbeschränkung von 18 bis 35 Jahren, in einigen Ländern liegt sie auch bei 30 Jahren.
- In der Regel machen Sie während eines Ferienjobs nicht das große Geld und Sie überschreiten keine Steuerfreigrenze. Bringen Sie dennoch in Erfahrung, ob Sie im jeweiligen Land Abgaben entrichten müssen.
- Wenn Sie weder die Schule noch die Universität besuchen, sondern bereits arbeiten, sind Ihre Möglichkeiten des Nebenerwerbs und des Arbeitens im Urlaub mitunter eingeschränkt. Denn laut Bundesurlaubsgesetz sollte Ihr bezahlter Urlaub ausschließlich der Erholung dienen. Das betrifft zwar nicht jeden Ferienjob, Sie sollten es jedoch besser vorab klären.
- Schließen Sie eine Auslandskrankenversicherung ab. Im Falle einer Krankheit sind Sie im Ausland nämlich mitunter nicht versichert, und bei einer Behandlung können hohe Kosten entstehen. Informieren Sie sich zu diesem Thema im Voraus, denn schließlich gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht.