Geldgeschenke an Verwandte im Ausland oder die Miete für das Ferienhaus in Portugal – nicht immer kann man in solch einem Fall auf die Kreditkarte zurückgreifen. Sie können mit Ihrem Girokonto auch Überweisungen ins Ausland vornehmen. Hier erfahren Sie, wie das funktioniert, wie lange es dauert und welche Daten Sie dafür benötigen.
SEPA-Überweisungen in Euro
Bereits seit 2008 ist es möglich, Überweisungen ins europäische Ausland als SEPA-Überweisung durchzuführen, seit 2014 ist das vereinheitlichte System Pflicht. Bei SEPA-Überweisungen können Sie nur Euro transferieren. Der Empfänger benötigt deshalb ein Konto, das in Euro geführt wird. Egal, ob Sie Geld innerhalb Deutschlands oder in Euro ins europäische Ausland überweisen – beide Mal füllen Sie eine SEPA-Überweisung aus. Dafür benötigen Sie Name und Vorname bzw. Firmenname des Empfängers sowie die IBAN (International Bank Account Number). Beachten Sie, dass die IBAN je nach Land unterschiedlich lang ist. In Deutschland hat sie beispielsweise 22 Stellen, in Frankreich 27 Stellen. Der BIC (Business Identifier Code), die internationale Bankadresse, brauchen Sie in den meisten Fällen nicht mehr angeben.
Eine SEPA-Auslandsüberweisung in ein EWR-Land kostet genauso viel wie eine Überweisung im Inland. Der Preis pro Buchung ist von Ihrem Kontomodell abhängig. Die SEPA-Überweisung ins Ausland können Sie ganz einfach im Online-Banking veranlassen. Sie erfolgt normalerweise innerhalb eines Bankarbeitstags. Geben Sie den Überweisungsbeleg in Ihrer Sparkasse ab, kann es einen Bankarbeitstag länger dauern.
Auslandsüberweisungen in einer anderen Währung
Wollen Sie eine Summe in einer fremden Währung überweisen, geben Sie eine Auslandsüberweisung in Auftrag. Diese unterscheidet sich insofern von der SEPA-Überweisung, dass sie länger dauert, die Gebühren höher sind und andere Empfängerdaten benötigt werden. Die Überweisung erfolgt per SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication), einem weltweiten Netz, das internationale Überweisungen ermöglicht.
Für den Auftrag benötigen Sie mehr Angaben als bei einer SEPA-Überweisung. Diese sind:
- Ihr Name und Ihre Anschrift
- Ihre Kontonummer bzw. Ihre IBAN
- Überweisungsbetrag und verwendete Währung
- Verwendungszweck
- Anschrift und Kontonummer bzw. IBAN des Zahlungsempfängers
- Bank des Zahlungsempfängers
- SWIFT-Adresse der Empfängerbank (entspricht dem BIC)
Bei der Auslandsüberweisung fallen Kosten bei Ihrer Sparkasse und bei der Empfängerbank an. Sie als Überweisender bestimmen, wie die Gebühren aufgeteilt werden. Dies kann auf drei Arten geschehen:
- OUR: Sie als Absender übernehmen alle Gebühren für die Überweisung, die Sie im Voraus bezahlen. Es ist möglich, dass fremde Gebühren nachbelastet werden.
- SHARE: Absender und Empfänger teilen sich die Kosten. Als Absender übernehmen Sie die Gebühren, die bei Ihrer Sparkasse anfallen. Der Empfänger zahlt die Kosten, die bei seiner Bank anfallen. Diese Variante wird bei der Auslandsüberweisung am häufigsten gewählt.
- BEN: Der Empfänger der Überweisung übernimmt alle Gebühren, Sie haben keine zusätzlichen Kosten.
Wie hoch die Kosten für die Überweisung sind, ist im Vorfeld schwer zu ermitteln. Fragen Sie am besten bei Ihrem Naspa-Berater nach, damit Sie wissen, was auf Sie zukommt. Bei einer Umrechnung des Auftrags von Euro in eine Fremdwährung fallen zusätzliche Kosten an.
Meldepflicht bei der SEPA- und der Auslandsüberweisung von hohen Summen
Wenn Sie Geld ins europäische oder anderweitige Ausland überweisen und der Betrag eine bestimmte Summe übersteigt, unterliegen Sie der AWV-Meldepflicht (AWV steht für Außenwirtschaftsverkehr). Zahlungen über 12.500 Euro bzw. den entsprechenden Gegenwert in der Fremdwährung müssen Sie zeitnah der Deutschen Bundesbank melden. Dies kann bequem online oder telefonisch erfolgen. Tun Sie dies nicht, können Sie mit einem Ordnungsgeld belegt werden. Die Deutsche Bundesbank nutzt diese Information für die Statistik der Außenwirtschaftsbilanz der Bundesrepublik, eine Meldung ans Finanzamt findet nicht statt. Weitere Informationen erhalten Sie direkt bei der Deutschen Bundesbank.