Kinder erziehen und Rente: Das sollten Sie wissen

Kinder erziehen und Rente: Das sollten Sie wissen

Beruf oder Familie? Schaut man sich die Statistiken zur Rente an, wären Frauen besser damit beraten, auf den Beruf zu setzen. Denn sie bekommen durchschnittlich nur etwa die Hälfte der Rente, die Männer erhalten. Zu den wesentlichen Gründen dafür gehören unter anderem Unterbrechungen im Erwerbsleben – beispielsweise nach einer Geburt – und Teilzeitarbeit. Zwar berücksichtigt der Gesetzgeber Zeiten für die Kindererziehung bei der gesetzlichen Rente. Doch mit der richtigen privaten Vorsorge können Sie zusätzlich selbst etwas tun, um später gut leben zu können.

 
 

Wie funktioniert das mit der gesetzlichen Rente überhaupt?

Angestellte zahlen von ihrem monatlichen Gehalt einen bestimmten Anteil in die gesetzliche Rentenversicherung ein. So erarbeiten sie sich Monat für Monat einen Anspruch darauf, nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben eine monatliche Rente zu erhalten. Die Höhe der Rente orientiert sich dabei an der Höhe des Gehalts. Die eingezahlten Rentenversicherungsbeiträge werden in Entgeltpunkte umgerechnet. Je mehr Entgeltpunkte man hat, umso höher fällt die Rente später aus. Je höher das Gehalt und je länger man einzahlt, umso mehr Entgeltpunkte erhält man.

Kindererziehungszeiten: Entgeltpunkte für junge Mütter

Wer nicht arbeitet, der sammelt auch keine Entgeltpunkte. Damit Mütter bei der Rente nicht benachteiligt sind, hat sich der Gesetzgeber daher etwas überlegt, um die Zeit zu honorieren, in der sie kleine Kinder betreuen. Die Zeit nach der Geburt eines Kindes werden als Kindererziehungszeiten bezeichnet. Für diese Zeiten erhalten Frauen Entgeltpunkte. Dabei rechnet der Gesetzgeber folgende Zeiten der Kindererziehung an:

  • Kind, das vor dem 1. Januar 1992 geboren wurde: 24 Monate Kindererziehungszeit
  • Kind, das ab dem 31. Dezember 1991 geboren wurde: 36 Monate Kindererziehungszeit

Pro Jahr erhalten Frauen einen Entgeltpunkt. Dabei spielt die Höhe des vorherigen Gehalts keine Rolle.

Diese 36 Monate bzw. 24 Monate gelten immer – unabhängig davon, ob Sie tatsächlich über den gesamten Zeitraum zu Hause bleiben. Kehren Sie schon nach einem Jahr ins Berufsleben zurück, erhalten Sie trotzdem die Entgeltpunkte für die Kindererziehungszeiten. Zusätzlich sammeln Sie durch die Arbeit weitere Entgeltpunkte. Diese werden denen aus der Kindererziehungszeit hinzugerechnet – allerdings nur bis zu einer festgelegten Beitragsbemessungsgrenze.

Kinderberücksichtigungszeiten: Wichtig für Wartezeiten

Neben den Kindererziehungszeiten gibt es noch die Kinderberücksichtigungszeiten. Diese gelten, bis Ihr Kind das zehnte Lebensjahr vollendet hat. Sie wirken sich nicht direkt auf die Rente aus: Sie sammeln damit also keine Entgeltpunkte. Die Kinderberücksichtigungszeiten spielen aber eine wichtige Rolle bei den Wartezeiten für die Altersrente. Sie füllen zum Beispiel Lücken im Lebenslauf, in denen Sie aufgrund Ihrer Kinder nicht gearbeitet haben. Diese Zeiten werden Ihnen dann trotzdem angerechnet. So haben Sie unter Umständen die Möglichkeit, vorzeitig in Rente zu gehen, wenn Sie die Wartezeiten für langjährige Versicherte erfüllen.

Wussten Sie, dass …
… Frauen im Jahr 2016 in Deutschland 22 % weniger verdienten als Männer? Im Vergleich: Im EU-Durchschnitt sind es nur 16 %.“
(Quelle: Statistisches Bundesamt, 2017)

Warum Frauen häufig nur eine niedrige gesetzliche Altersrente bekommen

Sie haben sicherlich schon davon gehört, dass Altersarmut Frauen häufiger betrifft als Männer. Das hängt damit zusammen, dass die Erwerbsbiografien von Männern und Frauen oft ungleich verlaufen. Männer arbeiten häufiger in Vollzeit und haben am Ende mehr Beschäftigungsjahre angesammelt. Frauen treten hingegen nach der Geburt von Kindern oft kürzer. Viele bleiben zu Hause, um die Kleinen zu betreuen, und steigen erst nach einiger Zeit wieder in den Beruf ein. Nach dem Wiedereinstieg arbeiten viele Mütter dann in Teilzeit – entweder, weil sie das wollen, oder weil die Kinderbetreuung es nicht anders zulässt. Das wirkt sich natürlich ebenfalls auf die gesetzliche Altersrente aus.

In Teilzeit sammeln Frauen weniger Entgeltpunkte, da ihr Gehalt niedriger ist. Nicht nur das: In Teilzeitjobs sind die Aufstiegschancen meist nicht so hoch, sodass betroffene Frauen auch weniger Möglichkeiten haben, durch Beförderungen ihr Gehalt zu verbessern. Hinzu kommt, dass Frauen auch heute noch häufig geringere Gehälter bekommen als Männer in einer vergleichbaren Position. Zudem arbeiten sie häufiger in Berufen, die generell niedriger entlohnt werden, zum Beispiel im sozialen Bereich.

Private Altersvorsorge gehört zur finanziellen Eigenständigkeit

Wir können unser Leben nicht durchplanen. Sie wissen am Anfang Ihres Berufslebens in der Regel nicht, wie Ihr weiterer Weg aussieht. Vielleicht sind Sie sich noch gar nicht sicher, ob Sie überhaupt Kinder haben wollen. Vielleicht kommt in ein paar Jahren auch alles anders, als Sie denken. Deshalb: Seien Sie darauf vorbereitet, dass Ihr (Erwerbs-)Leben möglicherweise anders aussieht, als Sie sich das heute vorstellen. Sorgen Sie dafür, dass Sie in Zukunft finanziell auf eigenen Beinen stehen, um für alles gewappnet zu sein.

Zur finanziellen Selbstständigkeit gehört mehr als das monatliche Einkommen. Denken Sie auch an später – und zwar rechtzeitig. Je früher Sie damit anfangen, privat für Ihre Rente vorzusorgen, umso mehr haben Sie im Alter davon. Von Ihrem ersten Gehalt können Sie vielleicht nicht viel zurücklegen, aber auch kleine Beträge können über Jahrzehnte zu einer beträchtlichen Summe anwachsen.

Beispiel: Magdalena ist 27 Jahre alt und arbeitet als Grafikdesignerin in einer kleinen Werbeagentur. Sie legt jeden Monat 25 Euro für ihre Altersvorsorge zur Seite. Hält sie das 40 Jahre durch, hat sie bei einem Zinssatz von 3,0 Prozent am Ende 22.988 Euro auf dem Konto. Beginnt sie erst 10 Jahre später damit und hat nur 30 Jahre Zeit bis zur Rente, kommen nur 14.505 Euro zusammen. Die Differenz beträgt 8.483 Euro – Magdalena hat aber in den zusätzlichen 10 Jahren nur 3.000 Euro eingezahlt.

Der Grund für den Unterschied ist der Zinseszinseffekt. Magdalena bekommt für ihr Erspartes Zinsen. Diese Zinsen erhöhen ihr Guthaben – und werden ebenfalls verzinst. Je mehr Geld sie spart, umso höher ist dieser Effekt. Wer sehr früh mit dem Sparen anfängt, spürt diesen Effekt auch bei kleinen Beiträgen wie den oben genannten 25 Euro. Magdalena steht noch am Anfang ihrer Karriere. Ihr Gehalt wird steigen – und dann kann sie noch mehr zurücklegen und ihr Polster für die Rente ausbauen.

Die richtige Altersvorsorge mit der Naspa finden

Als Frau haben Sie mehrere Möglichkeiten, um privat für die Rente vorzusorgen. Welche Sie wählen, hängt auch davon ab, was Ihnen wichtig ist:

  • Was ist Ihr Ziel? Eine lebenslange Rente oder eine eigene Immobilie als Altersvorsorge?
  • Wie viel wollen Sie zurücklegen? Und wie wichtig ist Ihnen Flexibilität bei den Sparraten?
  • Wie viel Risiko darf es sein? Wollen Sie möglichst hohe Renditen erzielen oder geht Ihnen Sicherheit vor?
  • Möchten Sie staatliche Förderungsmöglichkeiten, zum Beispiel bei der Riester-Rente, in Anspruch nehmen?

Ihr Naspa-Berater hilft Ihnen, sich im Dschungel der unterschiedlichen Vorsorgeangebote zurechtzufinden. Gemeinsam finden Sie das Altersvorsorgeprodukt, das zu Ihrem Leben jetzt und in Zukunft passt. Vereinbaren Sie jetzt Ihren Beratungstermin!