Ehrenamt: Wer etwas gibt, bekommt viel zurück

Ehrenamt: Wer etwas gibt, bekommt viel zurück

Anderen Menschen helfen, die Umwelt schützen oder Kulturdenkmäler vor dem Verfall bewahren: Ehrenamtler stehen für ihre Ideale ein und gestalten die Gesellschaft mit. Kurz: Sie wollen die Welt ein wenig schöner und gerechter machen. Idealismus und Uneigennützigkeit treiben viele an. Doch es gibt noch andere Gründe, ehrenamtlich aktiv zu werden und seine Fähigkeiten einzubringen.

Was bringt ein Ehrenamt?

Viele ehrenamtlich Tätige schätzen das Gefühl, etwas zu bewirken, Freude zu schenken und zu erhalten. So sind beispielsweise alte und einsame Menschen über jede Abwechslung dankbar. Wenn Sie für einen Naturschutzverein Bäume pflanzen, um einen Wald aufzuforsten, oder als Studierender für Ihre Fachschaft ein Projekt auf die Beine stellen, sehen Sie schon bald die Ergebnisse Ihres Engagements.

In einem Ehrenamt geben Sie Wertschätzung weiter und erfahren Anerkennung, die Sie vielleicht in anderen Lebensbereichen wie Studium und Beruf weniger erfahren. Ein Ehrenamt bietet vielen einen Ausgleich, die in Beruf oder Ausbildung nicht alle Fähigkeiten einbringen können oder nicht ausgelastet sind. Wenn Sie während Ihrer Tätigkeit unterschiedlichsten Menschen begegnen und sich neuen Aufgaben widmen, schauen Sie über den Tellerrand. Werden Sie einmal mit Konflikten konfrontiert und finden Sie Lösungen für Probleme, macht Sie das um wertvolle Lebenserfahrung reicher. In einem Ehrenamt erhalten Sie die Möglichkeit, neue Kompetenzen zu erwerben beziehungsweise auszubauen. Gerade in beruflicher Hinsicht ist dies wichtig.

Befinden Sie sich noch im Studium oder in einer Ausbildung, sind Sie für die Berufswelt besser gewappnet. Natürlich ist ein Ehrenamt auch ein Pluspunkt im Lebenslauf. Arbeitgeber werten es als Zeichen für Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein. Sie erkennen, dass Sie sicherlich keine Person sind, die sich auf die faule Haut legt. Auch bei einer Bewerbung um ein Stipendium zur Finanzierung eines Studiums oder eines Auslandssemesters punkten Sie damit. Wer nach der Schule noch keinen Plan hat, kann sich im Rahmen eines Freiwilligendienstes wie FSJ, FÖJ oder FKJ ausprobieren.

Ehrenamt finden

Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich zu engagieren. Wer nicht gleich selbst einen Verein gründen oder ein soziales Projekt ins Leben rufen will, sucht sich einfach eine Einsatzstelle. Ob Arbeiterwohlfahrt, Kältehilfe für Obdachlose, Tierheim oder Freiwillige Feuerwehr: Viele staatliche Institutionen, private Vereine und andere Einrichtungen der Zivilgesellschaft bieten Interessierten ein Betätigungsfeld.

Oft sind bereits feste ehrenamtliche Strukturen vorhanden, sodass Sie bei den ersten Schritten begleitet werden und Ihnen ein Ansprechpartner zur Seite steht. Am einfachsten gestaltet sich die Suche über Online-Börsen: Für die Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz gibt es eigene Suchmaschinen. Dabei ist es möglich, die Suche nach Einsatzbereichen, Stadt, Landkreis und Kommune einzugrenzen. Gibt es eine passende Stelle, erhalten Sie eine ausführliche Aufgabenbeschreibung sowie die Kontaktdaten der Initiative. Zudem vermitteln Ehrenamtsagenturen in mehreren hessischen Regionen Interessierte an Vereine. Für ein Ehrenamt in Wiesbaden ist beispielsweise das Freiwilligenzentrum Wiesbaden e. V. die richtige Anlaufstelle. Eine ehrenamtliche Tätigkeit in Frankfurt finden Sie auch über das Portal „Frankfurt hilft“.

Was gilt es zu beachten?

Damit Sie sich sinnvoll engagieren können, gibt es Angebote, die Sie auf Ihren Einsatz vorbereiten. Ähnlich wie in einem Arbeitsverhältnis müssen Sie zudem vorher einige Dinge
regeln
. Klären Sie Folgendes ab:

  • Versicherungsschutz: Unfall- und Haftpflichtversicherung sind auch für ein Ehrenamt unerlässlich. Das Land Hessen hat hierfür Verträge abgeschlossen, die speziell Ehrenamtliche absichern. Erkundigen Sie sich dennoch vorher, ob dieser Schutz für Ihre Einsatzstelle gilt.
  • Weiterbildungsmöglichkeiten: Es gibt viele Fortbildungen, die sich speziell an ehrenamtlich Tätige richten und die in der Regel kostenfrei sind. Ganz gleich, ob Sie Vorlesepate sind, in einem Hospiz arbeiten wollen oder noch Kenntnisse im Vereinsmanagement benötigen: Bringen Sie bei Ihrer Einsatzstelle sowie den Freiwilligenagenturen entsprechende Angebote in Erfahrung.
  • Aufwandsentschädigung: Für die Anfahrt und die Umsetzung von Aktivitäten entstehen Ihnen mitunter Ausgaben. Viele Vereine entschädigen daher ihre Ehrenamtler mit einer Aufwandspauschale. Für Ihre Steuererklärung bedeutet dies, dass davon bis zu 720 Euro pro Jahr steuerfrei sind.
  • Vergünstigungen: Engagierte erhalten mitunter Ermäßigungen. Wenn Sie zum Beispiel in Hessen die Ehrenamtskarte beantragen, bezahlen Sie für viele Museen, Theater- und Konzertbesuche weniger Eintritt.
  • Bescheinigung: Lassen Sie sich Ihr Ehrenamt bescheinigen. Dies ist nicht nur für Bewerbungen wertvoll. Während eines Ehrenamts in Hessen erhalten Sie einen sogenannten Kompetenznachweis, der Ihnen zeigt, welche Fähigkeiten und Qualifikationen Sie bereits erworben haben.