Frauen bekommen im Alter im Durchschnitt weniger Rente als Männer. Dafür gibt es viele Gründe: So erhalten sie oftmals ein geringeres Gehalt und zahlen dementsprechend weniger in die gesetzliche Rentenversicherung ein als männliche Angestellte. Zudem sorgen Auszeiten vor und nach der Geburt eines Kindes oft für einen Einschnitt in der Erwerbsbiografie; auch reduzieren viele Mütter ihre Arbeitszeit zugunsten der Erziehung. Mütter üben statistisch gesehen häufiger einen Teilzeitjob oder eine geringfügige Beschäftigung aus – was sich wiederum auf die späteren Rentenansprüche auswirkt. Um im Alter finanziell abgesichert zu sein, sollten sich schon junge Frauen und vor allem Mütter mit den vielfältigen Möglichkeiten der Altersvorsorge für Frauen auseinandersetzen.
Heute schon an morgen denken: Altersvorsorge für Frauen
Ob Basis-Rente, betriebliche Altersversorgung, Riester-Rente oder private Rentenversicherung – wer für das Alter vorsorgen möchte, der kommt um eine zusätzliche Investition in eine betriebliche oder private Altersvorsorge nicht herum. Um beruhigt in die Zukunft schauen zu können, sollten Sie Ihre Bemühungen auf den drei Säulen der Altersvorsorge aufbauen; im besten Fall kombinieren Sie verschiedene Vorsorgeprodukte miteinander.
- Basisvorsorge: Gesetzliche Rente oder Basis-Rente
- Geförderte Zusatzvorsorge: Betriebliche Altersvorsorge, Riester-Rente
- Private Zusatzvorsorge: Private Rentenversicherung
Die gesetzliche Rente als Fundament der Altersvorsorge
Die gesetzliche Rente ist für jede erwerbstätige Frau die Basis für finanzielle Sicherheit im Alter. Wer im Laufe seines Erwerbslebens kontinuierlich in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, erwirtschaftet sich in Abhängigkeit von der Höhe seiner Beiträge einen individuellen Rentenanspruch und bekommt diesen im Alter als monatliche Zahlung von der Rentenkasse ausgezahlt. In Anbetracht des sinkenden Rentenniveaus lässt sich bereits jetzt voraussagen, dass die gesetzliche Rente allein für viele Menschen – aus den oben aufgeführten Gründen insbesondere für Frauen – zukünftig nicht mehr ausreichen wird, um den bisherigen Lebensstandard zu halten. Daher sollten Frauen im Laufe ihres Erwerbslebens in weitere Vorsorgeprodukte investieren, um eine entstehende Rentenlücke bestmöglich zu schließen.
Die Basis-Rente für Selbstständige und Freiberuflerinnen
Selbstständige und Freiberuflerinnen schaffen sich mit der Basis-Rente ein finanzielles Polster für das Alter – sofern sie nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert sind. Dabei funktioniert die Basis-Rente – auch unter dem Namen „Rürup-Rente“ bekannt – nach einem ähnlichen Prinzip: Während der Ansparphase zahlen Sie einen Teil Ihres Einkommens in die Basis-Rente ein und erwirtschaften sich damit Ihren individuellen Rentenanspruch.
Da die Basis-Rente kapitalgedeckt ist, können auf lange Sicht insbesondere junge Frauen von ihr profitieren. Denn anders als bei der gesetzlichen Rentenversicherung können Sie mit der Basis-Rente zusätzliche Erträge in Form von Überschussbeteiligungen erzielen. Das heißt: Je früher und länger Sie investieren, desto mehr zahlt sich die Basis-Rente im Alter aus.
Gleichzeitig bietet die staatlich geförderte Basis-Rente während der Ansparphase die gleichen steuerlichen Vorteile wie die gesetzliche Rente. So sind die Beiträge, die Sie in die Basis-Rente einzahlen, als Vorsorgeaufwendungen in der Steuererklärung absetzbar. Die Basis-Rente bleibt zudem auch bei Arbeitslosigkeit oder Insolvenz bestehen; es ist also nicht erforderlich, sie im Falle eines finanziellen Engpasses aufzulösen. Auf Wunsch sorgen Sie mithilfe der Basis-Rente sogar für Ihre Familie vor.
Mit der betrieblichen Altersversorgung Steuern sparen
Als Teil der zweiten Säule ist die betriebliche Altersversorgung (bAV) die ideale Möglichkeit, für das Rentenalter vorzusorgen und gleichzeitig Steuern und Sozialabgaben zu sparen. Sie sparen einen Teil Ihres Bruttogehalts und bekommen Ihre Versorgungsansprüche am Ende der Vertragslaufzeit entweder als Einmalzahlung oder als monatliche Zusatzrente ausgezahlt. Der maximale Sparbetrag pro Jahr liegt bei 8 Prozent der Beitragsbemessungsgrenzen der gesetzlichen Rentenversicherung West (GVR West) oder bei 7.800 Euro. Der Höchstbetrag für die Sozialversicherungsfreiheit beträgt 3.504 Euro jährlich (Stand: Januar 2023). Da die Beiträge von Ihrem Bruttolohn abgezogen werden und sich damit Ihre Steuerlast verringert, büßen Sie rechnerisch nichts von Ihrem Nettolohn ein. Erst mit Erhalt der Leistungen werden die Beiträge versteuert – meist zu einem geringeren Steuersatz als während des Erwerbslebens.
Jeder Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, seinen Mitarbeitern eine betriebliche Altersvorsorge über eine Direktversicherung, Pensionskasse, einen Pensionsfond, eine Unterstützungskasse oder per Direktzusage zu ermöglichen. Damit ist die bAV für alle erwerbstätigen Frauen in Anstellung eine lukrative Möglichkeit, die Rentenlücke im Alter zu schließen. Mit der betrieblichen Altersvorsorge sichern Sie darüber hinaus Ihre gesamte Familie ab. Und wenn Sie Ihren Arbeitgeber wechseln, nehmen Sie Ihre Ansprüche einfach mit.
Tipp: Sie können ebenso Ihre vermögenswirksamen Leistungen (VL) in eine betriebliche Altersvorsorge investieren. Ihr Vorteil: Anders als bei einem klassischen VL-Vertrag profitieren Sie von den steuerlichen Vergünstigungen, die eine bAV bietet.
Staatliche Zulagen sichern mit der Riester-Rente
Eine der beliebtesten Altersvorsorgeprodukte ist die Riester-Rente. Sparer, die Geld in eine Riester-Rente investieren, profitieren sowohl von staatlichen Zuschüssen als auch von Steuervergünstigungen. Eingezahlte Beiträge setzen Sie bei Ihrer jährlichen Steuererklärung in der Anlage AV ab und reduzieren damit Ihre Steuerlast. Vor allem Mütter können sich mithilfe einer Riester-Rente ein solides Polster für das Alter anlegen: Zusätzlich zur staatlichen Grundzulage erhalten sie eine jährliche Kinderzulage von bis zu 300 Euro pro Kind. Damit sich das Riestern und die Förderung auf lange Sicht lohnen, sollten Sie vier Prozent Ihres Vorjahresbruttoeinkommens in die Altersvorsorge investieren. Von diesem Prozentsatz werden Grund- und Kinderzulagen abgezogen. Aus der Restsumme berechnet sich Ihr jährlicher Mindesteigenbetrag.
… im 3. Quartal 2022 15,9 Millionen Menschen in Deutschland einen Riester-Vertrag besaßen? Davon investierten 1,7 Millionen Menschen mit Wohn-Riester in ein Eigenheim.
(Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, 2023)
Wenn Sie mit einer Riester-Rente für das Alter vorsorgen möchten, entscheiden Sie sich bei der Sparkasse zwischen zwei Sparvarianten: Mit einer Riester-Versicherung sichern Sie sich eine lebenslange Zusatzrente und können sich optional 30 Prozent Ihres angesparten Riester-Vermögens direkt beim Renteneintritt auszahlen lassen. Zudem kommen Sie in den Genuss von lukrativen Renditen und Überschussbeteiligungen. Riester-Bausparen eignet sich wiederum hervorragend für alle, die in ein Eigenheim fürs Alter investieren möchten: Sie erhalten ein zinsgünstiges Darlehen, stärken Ihre Eigenkapitalquote und verwenden Ihre Riester-Beiträge zur Tilgung Ihres Immobilienkredits.
Flexibel vorsorgen mit einer privaten Rentenversicherung
Zur dritten Säule der Altersvorsorge gehören alle privaten und nicht geförderten Vorsorgeprodukte, unter anderem die private Rentenversicherung. Mit einer privaten Rentenversicherung genießen Sie hohe Flexibilität beim Sparen: Sie entscheiden beim Abschluss selbst, wie hoch Ihr monatlicher Beitrag sein soll und wann Ihre Zusatzrente ausgezahlt wird. Zudem haben Sie die Wahl, ob Sie sich Ihr angespartes Kapital auf einmal auszahlen lassen oder es lieber als monatliche Rentenzahlung erhalten möchten. Insbesondere junge Frauen profitieren auf lange Sicht von einer privaten Rentenversicherung: Mit ihren Beiträgen sparen sie sich über Jahre und Jahrzehnte hinweg ein solides Kapital an, mit dem sie sich im Alter entspannt zurücklehnen können.
Mit der richtigen Vorsorge beruhigt in die Zukunft schauen
Wer für das Alter vorsorgen möchte, sollte ein Vorsorgeprodukt wählen, das zu seinen individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen passt – dabei spielen individuelle Faktoren wie ausgeübter Beruf, familiäre Situation und Alter eine Rolle. Angesichts der Vielzahl an Angeboten fällt es nicht immer leicht, das passende Produkt auszuwählen. Beschäftigen Sie sich daher eingehend mit den Besonderheiten der verschiedenen Altersvorsorgeprodukte, bevor Sie einen Vertrag abschließen. Ihr Naspa-Berater oder Ihre Naspa-Beraterin unterstützt Sie gern bei der Suche nach einem passenden Altersvorsorgeprodukt.