Sie haben Ihren Motorradführerschein in der Tasche, jetzt fehlt nur noch die richtige Maschine. Doch das ist gar nicht so einfach, denn die Auswahl an neuen und gebrauchten Fahrzeugen ist groß. Lesen Sie hier, was Sie beim Kauf eines Motorrads oder Mopeds beachten sollten.
Welche Maschine ist die richtige?
Bevor Sie ein Motorrad, einen Roller oder ein Moped Ihr Eigen nennen, sollten Sie sich überlegen, was Sie überhaupt haben möchten. Je nach Führerscheinklasse dürfen Sie nur Motorräder in einer bestimmten Größe oder mit einem bestimmten Hubraum fahren. Selbst wenn Sie einen Schein der Klasse A haben und keinen Einschränkungen unterliegen: Neulinge greifen am Anfang lieber zu einer kleinen Maschine mit weniger PS.
Wichtig ist auch, wofür Sie Ihr Zweirad nutzen möchten. Wollen Sie hauptsächlich auf der Straße fahren oder sich querfeldein über Feldwege, Wiesen und Waldwege schlagen? Wollen Sie sich den Lebenstraum einer ausgedehnten Motorradreise erfüllen oder nur im Stadtverkehr schnell vorankommen? Fahren Sie alleine oder wollen Sie jemanden auf Ihrer Maschine mitnehmen? Informieren Sie sich vor dem Kauf auf Internetseiten, in Foren oder in speziellen Motorradmagazinen, welche Maschine für Sie infrage kommt. Bei Führerscheinneulingen kann auch der Fahrlehrer Tipps geben, welches Gefährt sich am besten eignet.
Ein neues Motorrad ist teuer. Preise über 10.000 Euro sind keine Seltenheit. Ein Mofa oder einen Roller bekommen Sie ab 900 Euro. Günstiger sind gebrauchte Maschinen. Diese können Sie von einem Privatverkäufer oder bei einem Händler erwerben. Damit das vermeintliche Schnäppchen sich nicht als Reinfall entpuppt, sollten Sie das gebrauchte Zweirad von oben bis unten durchchecken. Sind Sie technisch nicht versiert, nehmen Sie eine fachkundige Person zum Kauf mit. Überprüfen Sie zum Beispiel, ob das Motorrad Spuren eines Unfalls zeigt, Rost angesetzt hat und ob der Tank innen und außen in Ordnung ist.
Von Händler oder Privatperson?
Die beste Zeit zum Motorradfahren sind die warmen Monate, doch wenn Sie ein Motorrad kaufen möchten, sollten Sie bis zum Herbst oder Winter warten. Da in dieser Zeit die Nachfrage niedriger ist, sinken die Preise. Gebrauchte Motorräder kaufen Sie von Privatpersonen oder bei einem Händler, neue über den Handel. Gebrauchte Maschinen bei einem Händler haben den Vorteil, dass sie gründlich überprüft wurden und dass der Händler Ihnen mindestens 12 Monate Gewährleistung darauf gibt. Zudem haben Sie eine größere Auswahl aus verschiedenen Modellen und Finanzierungsmöglichkeiten.
Gebrauchte Motorräder von Privatverkäufern sind meist günstiger als vom Händler. Entsprechende Angebote finden Sie zum Beispiel auf Online-Portalen für gebrauchte Fahrzeuge oder in Tageszeitungen. Sie haben beim Preis oft mehr Verhandlungsspielraum. Allerdings ist der Kauf umständlicher, denn um das Motorrad zu begutachten, müssen Sie unter Umständen weite Wege auf sich nehmen.
Bevor Sie sich auf die Suche machen, sollten Sie die Finanzierung Ihres Zweirads klären. Gerade für ein neues Motorrad müssen Sie oft tief in die Tasche greifen. Wenn Sie nicht genug auf der hohen Kante haben, gibt es zwei Möglichkeiten, wie Sie sich Ihren Traum erfüllen können. Viele Motorradhersteller und Händler bieten Finanzierungsmodelle an. Auch Ihre Sparkasse unterstützt Sie beim Motorradkauf mit dem Privatkredit.
Das neue Motorrad in Ruhe ausprobieren
Beim Kauf eines Motorrads ist die Probefahrt unverzichtbar. Nur so merken Sie, ob es zu Ihnen passt und wie es sich fährt. Gerade bei einem Gebrauchten testen Sie, ob das Motorrad Mängel hat, die man ihm nicht ansieht. Starten Sie daher mit kaltem Motor, um das Startverhalten zu überprüfen. Um das Fahrzeug möglichst gut kennenzulernen, fahren Sie nicht nur im Stadtverkehr, sondern nach Möglichkeit auch auf einer schnellen Strecke, zum Beispiel einer Autobahn. Nutzen Sie einen großen leeren Parkplatz, um die Bremsen zu testen.
Zu guter Letzt: Der Kaufvertrag
Gefällt Ihnen das Motorrad, schließen Sie einen Kaufvertrag mit dem Verkäufer ab. Kaufen Sie von einer Privatperson, nutzen Sie zum Beispiel einen Musterkaufvertrag des ADAC. Achten Sie darauf, dass nachträglich montierte Motorradteile im Fahrzeugbrief eingetragen sind und diese eine Allgemeine Betriebserlaubnis oder noch besser: eine Herstellerfreigabe haben.