Wie bewirbt man sich, wenn man keine oder kaum Berufserfahrung hat? Diese Frage stellen sich viele Studenten und Schüler, die sich auf ein Praktikum bewerben. Die Antwort ist einfach: Überzeugen Sie durch Motivation und Persönlichkeit. Wenn Sie wissen, wo Sie ansetzen können, ist das gar nicht so schwer.
Bestandteile der Bewerbung
Die Bewerbung für ein Praktikum hat die gleichen Bestandteile wie die Bewerbung für eine Arbeitsstelle. Sie besteht aus einem Anschreiben, dem tabellarischen Lebenslauf sowie Ihren Zeugnissen. Dazu gehören zum Beispiel das Abschlusszeugnis, das letzte Schulzeugnis oder Zeugnisse von vorangegangenen Praktika oder Nebenjobs.
Ein guter erster Eindruck
Auch wenn es nur um einen Praktikumsplatz geht: Verfassen Sie die Bewerbung mit Sorgfalt. Sie ist Ihr erster Kontakt mit dem Wunschunternehmen. Nur wenn Sie einen guten ersten Eindruck hinterlassen und das Interesse des Personalbearbeiters wecken, haben Sie die Chance auf ein Vorstellungsgespräch. Das beginnt bereits mit der Ansprache. Adressieren Sie Ihr Anschreiben an den richtigen Ansprechpartner. Häufig steht dieser in der Stellenbeschreibung. Finden Sie dort keinen Namen, lohnt es sich, beim Unternehmen anzurufen und nachzufragen. So zeigen Sie, dass Sie wirklich an der Stelle interessiert sind.
Formulieren Sie das Anschreiben kurz und knackig. Erläutern Sie, wieso Sie sich ausgerechnet für diese Stelle bewerben, was Ihr Interesse an dem Unternehmen geweckt hat und welche Fähigkeiten und Kenntnisse Sie mitbringen. Beziehen Sie sich dabei stets auf die Anforderungen in der Stellenausschreibung. Strukturieren Sie Anschreiben und Lebenslauf, damit diese gut leserlich sind. Benutzen Sie Absätze im Anschreiben und Spiegelstriche und Hervorhebungen im Lebenslauf. Übertreiben Sie es dabei jedoch nicht: Ein schlichtes Layout ist in den meisten Fällen ausreichend. Anders sieht es aus, wenn Sie sich im kreativen Bereich bewerben, zum Beispiel für ein Praktikum in einer Grafikabteilung. In diesem Fall darf Ihre Bewerbung durchaus etwas ausgefallener sein.
Tipp: Immer mehr Personalabteilungen setzen bei der Vorauswahl der Bewerbungen auf künstliche Intelligenz. Ein Computeralgorithmus scannt die eingegangenen Bewerbungen und trifft eine Vorauswahl. Um den Computer zu überzeugen, achten Sie darauf, bestimmte Schlagwörter aus der Stellenanzeige in Ihrem Anschreiben zu erwähnen – etwa die exakte Stellenbeschreibung. Lassen Sie das Anschreiben von einer anderen Person auf Rechtschreibfehler checken. Anders als ein Mensch erkennt der Algorithmus nämlich keine Buchstabendreher – und sortiert Sie so vielleicht unberechtigt aus, weil Sie sich an wichtiger Stelle verschrieben haben.
Einen guten Eindruck hinterlassen Sie, wenn Sie sich mit einem seriösen Bewerbungsfoto bewerben. Dafür sind Urlaubsbilder, Passbilder oder selbstgeschossene Schnappschüsse nicht geeignet. Lassen Sie stattdessen ein professionelles Bewerbungsbild bei einem Fotografen machen. Ebenfalls wichtig: Achten Sie darauf, dass die Bewerbung keine Rechtschreibfehler enthält. Lassen Sie sie vor dem Abschicken von jemandem gegenlesen, der sich mit Rechtschreibung und Grammatik auskennt.
Wie bewerben ohne Berufserfahrung?
Vielleicht kennen Sie das: Ihre Kommilitonen haben hervorragende Noten und bereits Erfahrungen bei zahlreichen Praktika gesammelt – natürlich bekommen sie dann auch ihr Wunschpraktikum. Es kann frustrierend sein, wenn Sie nicht zu den Besten Ihres Studiengangs gehören, aber das bedeutet nicht, dass Sie chancenlos sind. Firmen, die nach Praktikanten suchen, sind sich bewusst, dass Sie noch keine abgeschlossene Ausbildung mitbringen. Daher sollten Sie versuchen, mit Ihrer Motivation, Ihrem Engagement und Ihrer Persönlichkeit zu punkten.
Auch wenn Sie noch nicht in dem angestrebten Berufsfeld gearbeitet haben, haben Sie sicherlich Erfahrungen gesammelt, die Ihr Wunscharbeitgeber honoriert. Die Mitarbeit bei Studenteninitiativen oder ehrenamtliche Tätigkeiten zeigen, dass Sie sich engagieren. Auch in Nebenjobs konnten Sie sich Fähigkeiten und Soft Skills aneignen, die unter Umständen für die Praktikumsstelle von Nutzen sind. Beim Kellnern oder Kassieren gewinnen Sie beispielsweise Erfahrung im Umgang mit Kunden und sind organisiert. Auslandserfahrungen wie ein Auslandsjahr oder ein Auslandssemester zeigen, dass Sie selbstständig sind und belegen gleichzeitig Ihre Sprachkenntnisse. Praxisprojekte an der Universität können Sie dann nennen, wenn diese einen direkten Bezug zur ausgeschriebenen Stelle haben. Das Gleiche gilt für Hobbys. Auch dabei gilt: Nicht alles ist für den Praktikumsplatz von Belang. Stimmen Sie Ihren Lebenslauf genau auf die Stellenausschreibung ab und erwähnen Sie nur das, was für das Praktikum relevant ist.