Wissenswertes zum Thema Praktikum

Wissenswertes zum Thema Praktikum

Im Großen und Ganzen herrscht am Arbeitsmarkt Optimismus – rund jede zweite Fachkraft schätzt ihre Chancen auf einen erfüllenden Job als gut ein. Doch gerade junge Absolventen trauen sich einen direkten Einstieg in den Beruf oft nicht zu; sie absolvieren daher lieber erst ein Trainee oder ein Praktikum. Im Jahr 2013 machten 18 Prozent der deutschen Absolventen ein Praktikum; 20 Prozent gaben an, gleich mehrere Praktika nach dem Studium oder der Ausbildung gemacht zu haben. Und laut einer aktuellen Studie haben 20 Prozent der befragten 20- bis 35-jährigen Deutschen sogar bereits 5 oder mehr Praktika hinter sich. Allein in Frankfurt und Umgebung finden Sie über 15.000 Praktikumsplätze.

 

Das Praktikum: Ausbeute oder wertvolle Berufserfahrung?

Die Meinungen zum Thema Praktikum nach dem Studium oder der Ausbildung gehen weit auseinander – kein Wunder, denn auf die Frage „Ist ein Praktikum sinnvoll?“ gibt es oft keine eindeutige Antwort. Zu verschieden sind Inhalte, Dauer und Bezahlung eines Praktikums.

Manchmal kommt für junge Bewerber allerdings nur ein Praktikum infrage, um den Einstieg in das Berufsleben zu vollziehen. Das kann frustrierend sein, sind die meisten Praktikumsstellen doch entweder schlecht oder gar nicht vergütet. Dennoch kann ein Praktikum ein wichtiger Karrierebaustein sein, der den Weg in den gewünschten Beruf leichter macht.

Bewerbungstrainer raten jedoch dazu, sich durchaus auch ein Trainee-Programm oder einen Direkteinstieg zuzutrauen; ein Praktikum kann im schlimmsten Fall schließlich auch Zeitverschwendung sein. Es kommt vor, dass Unternehmen ihre Praktikanten nicht fördern, sondern lediglich als billige Arbeitskraft sehen. In solch einem Fall bringt Sie ein Praktikum nicht weiter. Überlegen Sie sich daher gut, ob ein Praktikum für Sie persönlich sinnvoll ist. Eine Studie belegt, dass 81 Prozent der befragten deutschen Praktikanten vollwertig gearbeitet haben; 75 Prozent gaben sogar an, dass ihre Arbeitsleistung fest eingeplant wurde. Die Zahlen deuten darauf hin, dass Unternehmen immer öfter mit unterbezahlen Praktikanten eine Vollzeitkraft ersetzen – dabei sollen Praktika doch eigentlich der Orientierung dienen.

Wann ergibt ein Praktikum nach Ausbildung oder Studium wirklich Sinn?

Ein Praktikum ergibt dann wirklich Sinn, wenn Sie während Ihres Studiums oder Ihrer Ausbildung für Ihren Traumjob wichtige Qualifikationen noch nicht erworben haben. Fehlen diese, scheitert die Bewerbung oft, da es Ihnen an praktischer Erfahrung fehlt. Auch wenn Sie sich noch nicht ganz sicher sind, welchen Karriereweg Sie einschlagen wollen, kann ein Praktikum wertvoll sein. Es bietet Ihnen die Möglichkeit, in das zukünftige Berufsfeld hineinzuschnuppern. Ein weiterer guter Grund, ein Praktikum zu absolvieren, ist der Wunsch nach einem neuen Karriereweg: Angenommen, Sie haben ein BWL-Studium abgeschlossen, stellen aber fest, dass Sie lieber im redaktionellen Bereich arbeiten wollen. In diesem Fall fehlen Ihnen wichtige Kompetenzen, die Sie während eines Praktikums erhalten können.

5 goldene Regeln fürs Praktikum

Damit Sie von Ihrem Praktikum auch profitieren, sollten Sie einige Aspekte beachten: Hier finden Sie einen kleinen Ratgeber, der Ihnen zeigt, wie Sie Ihr Praktikum am effizientesten für Ihre Karriere nutzen:

  1. Kennen Sie Ihre Kompetenzen: Irgendein Praktikum bringt Sie nicht weiter: Überlegen Sie sich bei der Suche nach einem Praktikum genau, wo Ihre Stärken und Interessen liegen. Nur dann sind Sie später mit Herzblut bei der Sache.
  2. Suchen Sie gezielt: Je genauer Sie wissen, was Sie beruflich machen wollen, desto spezifischer können Sie nach einem Praktikumsplatz suchen, der zu Ihnen und Ihren Zielen passt. Informieren Sie sich im Vorfeld detailliert über mögliche Berufe und Berufsbezeichnungen, die Sie interessieren; erst danach suchen Sie nach Stellen. Streben Sie ein Praktikum in Wiesbaden, Frankfurt oder Limburg an? Dann nutzen Sie am besten Jobbörsen im Internet, beispielsweise StepStone oder Monster: Diese bieten zahlreiche Filtermöglichkeiten, sodass Sie gezielt nach einem Ort, einer Position oder der Dauer des Praktikums suchen können.
  3. Optimieren Sie Ihre Bewerbungsunterlagen: Erläutern Sie in Ihrem Anschreiben präzise Ihre Motivation – warum wollen Sie gerade in diesem Bereich und bei diesem Unternehmen ein Praktikum absolvieren? Fassen Sie sich dabei kurz und bleiben Sie möglichst sachlich.
  4. Seien Sie selbstbewusst: Besonders, wenn Sie sich wünschen, dass auf das Praktikum eine Festanstellung folgt, gilt es Selbstbewusstsein zu zeigen. Erläutern Sie Ihre Stärken, doch bleiben Sie dabei realistisch und tragen Sie nicht zu dick auf. Scheuen Sie sich nicht, Ihrem Vorgesetzten schon im Vorstellungsgespräch mitzuteilen, welche Projekte Sie interessieren und was Sie lernen wollen.
  5. Networking nicht vergessen: Fakt ist: Sie wissen nie, welcher Kontakt Sie einmal weiterbringt. Darum arbeiten Sie ab Tag eins aktiv daran, Beziehungen zu knüpfen – bringen Sie sich in Besprechungen ein und gehen Sie mit Ihren Kollegen in der Mittagspause oder nach der Arbeit etwas essen. So bauen Sie sich allmählich ein nützliches berufliches Netzwerk auf, das Ihnen vielleicht sogar zu einer unbefristeten Festanstellung verhilft.