Früher waren sie ein Nischenprodukt, heute sind sie beim Autokauf eine Überlegung wert: E-Autos werden immer beliebter. Kein Wunder: Die akkugetriebenen Fahrzeuge sind umweltfreundlich und haben im täglichen Umgang einige Vorteile. Die Akkus haben immer mehr Reichweite, die Anzahl an Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum steigt und die Preise sinken. Doch was sollten Sie vor dem Kauf bedenken und welche Förderungsmöglichkeiten gibt es für Elektromobilität?
Warum ein Elektroauto kaufen?
Der Hauptvorteil eines E-Autos liegt auf der Hand: Im Unterhalt sind sie nachhaltiger als ein Verbrennermotor. Der „Treibstoff“ kommt aus der Steckdose, die vielleicht auch noch mit Ökostrom betrieben wird, nicht aus der Zapfsäule. Es entstehen keine Abgase und die Stromer sind wesentlich leiser. Doch es gibt noch weitere Vorzüge, die nicht immer gleich ins Auge springen. E-Autos sind einfacher bei der Wartung und Reparatur. Bestimmte Verschleißteile wie Zündkerzen, Kupplung und Zahnriemen sind im Auto nicht verbaut und brauchen demnach nicht überprüft werden. Auch der Ölwechsel entfällt. Dadurch ist die jährliche Inspektion günstiger.
Hinzu kommen Vorteile im Straßenraum. In manchen Parkhäusern und auf Parkplätzen mit Ladesäule parken Sie kostenlos, solange Sie die Batterie Ihres Autos aufladen. Um Umweltzonen, wie es sie in einigen Städten gibt, brauchen Sie sich mit einem E-Auto keine Gedanken machen. Bei der Besteuerung werden Elektroautos ebenfalls bevorzugt. Wagen, die zwischen dem 18. Mai 2011 und dem 31. Dezember 2025 gekauft werden, sind maximal 10 Jahre von der Kfz-Steuer befreit. Die Steuerbefreiung gilt allerdings höchstens bis zum 31. Dezember 2030. Endet die Steuerbefreiung, sind bloß 50 Prozent der Steuer fällig (Stand: August 2021).
Das richtige E-Auto finden
Immer mehr Autohersteller bringen neue elektrogetriebene Modelle auf den Markt. Gar nicht so einfach, sich zu entscheiden, welches E-Auto man kaufen soll! Bevor Sie sich auf die konkrete Suche machen, sollten Sie sich überlegen, welcher Autotyp für Sie sinnvoll ist. Dabei helfen die folgenden Fragen:
- Wofür benötigen Sie das Auto? Fahren Sie oft längere Strecken oder nutzen Sie es hauptsächlich, um zur Arbeit und zum Supermarkt zu gelangen?
- Wie viele Leute nutzen das Auto? Haben Sie eine Familie oder verwenden Sie das Gefährt alleine bzw. mit Ihrem Partner?
- Transportieren Sie gelegentlich größere Gegenstände oder brauchen Sie gar ein Fahrzeug mit Anhängerkupplung?
Für Leute, die mit dem Auto hauptsächlich zur Arbeit pendeln oder es als Zweitwagen möchten, sind kleine, akkugetriebene Cityflitzer eine gute Option. Sie haben vielleicht nicht die größte Reichweite, aber für den Alltag sind sie vollkommen ausreichend und günstig in der Anschaffung. Fahren Sie häufiger weite Strecken, haben eine große Familie oder brauchen Stauraum, empfiehlt es sich, ein größeres Elektroauto zu kaufen. Auch in diesem Segment haben Sie mittlerweile eine gute Auswahl – vom kompakten Kleinwagen bis zum schnittigen SUV.
Über die Ökobilanz des Elektroautos wird viel diskutiert. Zwar ist es in der Benutzung umweltfreundlicher, da es Strom statt Benzin verwendet. Allerdings ist die Herstellung bislang oft noch nicht besonders nachhaltig. Gerade die Produktion der Batterien verbraucht viel Energie und seltene Rohstoffe. Allerdings gilt: Je länger Sie das Auto nutzen, umso besser wird seine Ökobilanz, da es im Alltag auf lange Sicht nachhaltiger ist als ein Verbrenner.
… E-Autos immer beliebter werden? Von Januar bis Juni 2021 hatten 10,7 Prozent der Pkw-Neuzulassungen in Deutschland einen Elektroantrieb.“
(Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt, 2021)
Unbedingt vorher abklären: Welche Lademöglichkeiten haben Sie?
Fast noch wichtiger als die Akkureichweite Ihres zukünftigen E-Autos ist die Antwort auf die Frage, wo Sie das Gefährt aufladen möchten. Hausbesitzer haben es leicht. Sie können sich eine Wallbox an der Hauswand, im Carport oder in der Garage installieren lassen. Das ist ein spezieller Starkstromanschluss, mit dem Sie Ihren Stromer schnell aufladen können. Die meisten Autos lassen sich auch an eine Haushaltssteckdose anschließen, doch der Ladeprozess dauert deutlich länger und nicht jeder Stromanschluss ist für diese Belastung ausgelegt.
Mit dem Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz (WEMoG), das 2020 verabschiedet wurde, ist es für Mieter und Wohnungsbesitzer einfacher geworden, auf ihrem Stellplatz einen geeigneten Anschluss einrichten zu lassen. Allerdings hat nicht jeder das Glück, einen eigenen Parkplatz zu haben – gerade in den Innenstädten. Es gibt zwar immer mehr Ladesäulen für E-Autos in den Städten, aber vergessen Sie nicht, dass die Säulen in Ihrer Umgebung auch mal belegt sein können. Praktisch ist es natürlich, wenn Sie das Auto für die Fahrt zur Arbeit benötigen und es dort eine Ladestation gibt.
Diese Prämien gibt es beim Kauf eines Elektroautos
E-Autos sind auf den ersten Blick oft teurer als vergleichbare Verbrenner. Allerdings fördern der Staat und die Autohersteller den Kauf der Stromer mit der sogenannten Innovationsprämie. Beim Kauf eines E-Autos beträgt die Prämie bis zu 9.000 Euro, bei Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen ist sie 25 Prozent niedriger (Stand: August 2021). Die Förderung ist begrenzt und gilt voraussichtlich bis 31. Dezember 2025. Gefördert werden alle Elektroautos und Plug-in-Hybride, die auf der Liste der förderfähigen Fahrzeuge des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stehen. Alle Informationen zur Prämie und zur Antragstellung finden Sie auf der Website des BAFA. Es spielt übrigens keine Rolle, ob Sie das E-Auto kaufen oder leasen. Leasing-Fahrzeuge werden ebenfalls gefördert.
Zusätzlich bezuschusst die Bundesregierung den Einbau von Wallboxen bei Ihnen zuhause mit 900 Euro pro Ladepunkt. Den Antrag dafür stellen Sie bei der KfW-Bank. Weitere Informationen und das Antragsformular finden Sie auf der Website der KfW.
Tipp: Die Innovationsprämie macht das E-Auto für Sie günstiger. Wenn Sie zusätzlich noch einen Kredit für Ihr neues Auto benötigen, können Sie den Privatkredit der Naspa ganz einfach online beantragen.
Das sollten Sie bei der Kfz-Versicherung Ihres neuen E-Autos beachten
Auch für ein E-Auto ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung verpflichtend. Freiwillig, aber empfehlenswert, ist eine Vollkaskoversicherung, gerade bei hochpreisigen Fahrzeugen. Achten Sie darauf, dass der Tarif auch Schäden am Akku des Wagens abdeckt, zum Beispiel durch falsche Bedienung, denn diese können teuer werden.
Spezielle Versicherungstarife für E-Autos sind dafür nicht notwendig. Gängige Kaskoversicherungen haben die Besonderheiten von E-Autos bereits in ihre Tarife aufgenommen. Das gilt zum Beispiel auch für die Kfz-Versicherung der Sparkassenversicherung, die Sie über die Naspa abschließen können.