Endlich 18 Jahre alt, den Führerschein in der Tasche und in der Brust die Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit – beste Voraussetzungen also, um das erste eigene Auto zu kaufen. Auch wenn die Schule bald abgeschlossen ist oder der Studienbeginn bevorsteht (und damit der Umzug in eine andere Stadt), machen sich viele auf die Suche nach dem ersten motorisierten Untersatz. Einem mit vier Rädern selbstverständlich. Soll man vielleicht beim Händler um die Ecke den schicken 3er-BMW mitnehmen, den man seit Wochen bewundert? Doch Vorsicht: Das erste Auto sollte nicht vorrangig optischen Ansprüchen genügen – sondern vielmehr ein zuverlässiger Begleiter sein, den man sich auch langfristig finanziell leisten kann.
Worauf es bei der Auswahl des ersten eigenen Autos ankommt
Die erste Frage beim Autokauf lautet daher: Wie viel Auto kann ich mir überhaupt leisten? Das gilt zunächst für den Kaufpreis – wobei unter Umständen die zur Verfügung stehende Geldmenge von den Eltern, den Großeltern oder dem Erbonkel noch etwas aufgestockt wird. An der Frage, ob das erste Auto ein Neuwagen oder ein Gebrauchter sein sollte, scheiden sich die Geister: Neuwagen bieten eine längere Garantiezeit und verfügen über eine moderne Ausstattung auf dem aktuellen Stand der Technik, allerdings kosten sie auch dementsprechend mehr. Gebrauchtwagen sind günstiger, allerdings stehen bei ihnen auch früher Reparaturkosten an.
Man sollte daher sowohl an den Kaufpreis als auch an die Folgekosten denken: Wie viel Sprit verbraucht das Auto? Gerade schicke PS-Boliden erweisen sich schnell als überaus durstige Gesellen. Bei den Reparaturkosten liegen die Volumenmodelle – also die in Großserien hergestellten Autos der bekannten Marken – deutlich unter den Preisen für exotischere Modelle. Das zeigt sich insbesondere bei Importfahrzeugen, die hierzulande nicht angeboten werden – wie zum Beispiel beim Dodge Challenger, einem US-Sports-Car. Hier muss man für jedes Ersatzteil einen Aufschlag zahlen – und lange auf die Reparatur warten.
Neuwagen erhalten Sie bei einem Fachhändler, bei gebrauchten Modellen ist das Angebot weitaus vielfältiger: Kleinanzeigen, Internetportale und Gebrauchtwagenhändler konkurrieren um die Kundschaft. Fahranfänger sollten immer Preise und Konditionen genau vergleichen. Vor dem Kauf ist eigentlich auch eine Probefahrt durch die Stadt und über Land Pflicht – auch die erste große Liebe will man ja zunächst etwas besser kennenlernen; beim Autokauf sollte man es ähnlich halten. Wer den Zustand des Autos genauer überprüfen lassen will, kann einen unabhängigen Experten zurate ziehen. Die Automobilclubs, aber auch TÜV oder Dekra bieten solche Gebrauchtwagen-Checks gegen eine geringe Gebühr an.
Wichtigster Einzelposten beim ersten Auto bleibt die Prämie für die Kfz-Versicherung
Den größten Einzelposten bei den laufenden Ausgaben bilden – nach den Tankkosten – die Versicherungsbeiträge. Selbst bei Kleinwagen liegt die Jahresprämie für Fahranfänger im Schnitt bei 1.000 Euro und mehr. Günstiger fahren Sie mit einer Zweitwagenversicherung, also wenn das Auto als Zweitwagen über die Eltern versichert wird. Allerdings kann man die erworbene Schadenfreiheitsklasse nicht mitnehmen, wenn man später selbst eine Kfz-Versicherung abschließt. Eine andere Möglichkeit stellen die sogenannten Telematik-Tarife dar. Hier wirkt sich der persönliche Fahrstil direkt auf die Höhe der Versicherung aus. Sprich: Je umsichtiger man fährt, desto günstiger wird die Prämie.
Einfluss auf die Höhe der Autoversicherung hat außerdem die sogenannte Typklasse: Klein- und Kompaktwagen können meist günstiger versichert werden als Autos der Mittel- oder Oberklasse, weil diese Autotypen geringere Schäden verursachen und nicht so häufig gestohlen werden. Typklassen werden gesondert für die Kfz-Haftpflichtversicherung und die Vollkaskoversicherung berechnet. Während man die Haftpflichtversicherung in jedem Fall abschließen muss, kann es sich bei älteren Fahrzeugen auch lohnen, nur eine Teilkaskoversicherung abzuschließen. Diese ist etwas günstiger, deckt aber keine selbstverursachten Schäden am Auto ab. Manche Policen fördern zudem, dass Fahranfänger bei Sicherheitstrainings zusätzliche Fahrpraxis sammeln, indem sie den Versicherten nach so einem Training eher in eine günstigere Schadenfreiheitsklasse vorrücken lassen.