Au-pair: Babysitten mit Familienanschluss

Au-pair: Babysitten mit Familienanschluss

„Au pair“ ist Französisch und bedeutet „auf Gegenleistung“. Der Name ist Programm. Als Au-pair lebt man in einem fremden Land in einer Gastfamilie. Man kümmert sich um die Kinder und den Haushalt, im Gegenzug bekommt man ein Zimmer, Essen und Trinken sowie ein Taschengeld. Viele Mädchen – und immer mehr Jungen – nutzen die Zeit als Au-pair, um nach der Schule ein paar Monate zum Beispiel in den USA, Kanada oder Australien zu verbringen. Das Besondere daran: Als Au-pair hat man unmittelbaren Familienanschluss. Viele Au-pairs kommen als Fremde und gehen als Familienangehörige.

Wie sieht das Leben eines Au-pairs aus?

Die Hauptaufgabe des Au-pairs besteht darin, die Eltern bei der Kinderbetreuung zu entlasten und bei alltäglichen Arbeiten zu unterstützen. Wie genau das aussieht, ist individuell verschieden. Manchmal muss man die Kinder zum Kindergarten oder zur Schule bringen, sie später wieder abholen, ihnen etwas kochen, mit den Kindern Hausaufgaben machen und dann so lange für sie sorgen, bis die Eltern von der Arbeit nach Hause kommen. Gelegentlich kommen auch Babysitten am Abend oder Wochenenddienste dazu. Einfache Haushaltsarbeiten wie Aufräumen oder Saubermachen gehören ebenfalls zu den Tätigkeiten, für die Au-pairs verantwortlich sind.

Wie lange dauert ein Au-pair?

Die meisten Vermittler bieten Au-pair-Aufenthalte zwischen 6 und 12 Monaten an. Die meisten Au-pairs gehen für ein Jahr in die USA, nach England oder Kanada. Diese Zeitspanne bietet auch die größte Chance, anzukommen und sich langsam in die neue Familie zu integrieren. Läuft es zwischen Gasteltern, Kindern und Au-pair sehr gut, kann man das Jahr auch verlängern. Doch spätestens nach 2 Jahren ist Schluss. Wer nicht so lange bleiben will, kann zum Beispiel auch ein Sommer-Au-pair absolvieren. Dann lebt man nur für etwa 4 Monate in der Gastfamilie.

Was man noch wissen muss: Eine Au-pair-Stelle ist kein Ganztags-Job. In der Regel ist die Wochenarbeitszeit auf circa 30 Stunden begrenzt. Zudem hat man Anspruch auf mindestens ein freies Wochenende pro Monat. Bleibt also genug Zeit, die Stadt und die Region zu erkunden, in der man nun lebt; aber auch genug Zeit, einen Sprachkurs am College oder einer anderen Bildungseinrichtung zu absolvieren – manchmal ist das sogar eine notwendige Voraussetzung des Au-pair-Programms. Und da man auch Urlaub bekommt, kann man die freien Tage dazu nutzen, durch das Land zu reisen und es dadurch besser kennenzulernen.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

  • Ihr Alter liegt zwischen 18 und 30 Jahren.
  • Sie haben die Schule abgeschlossen.
  • Sie sind ledig und haben keine eigenen Kinder.
  • Sie haben Erfahrungen in der Kinderbetreuung. (Oft ist ein Nachweis über 200 Stunden erforderlich, davon 150 außerhalb der eigenen Familie).
  • Sie besitzen einen Führerschein. Außerhalb der EU benötigen Sie einen Internationalen Führerschein.
  • Sie besitzen ein einwandfreies (polizeiliches) Führungszeugnis.
  • Sie sind Nichtraucher.
  • Sie besitzen zumindest grundlegende Kenntnisse der Landessprache (in der Regel Englisch, Französisch oder Spanisch).

Was kostet ein Au-pair-Jahr?

Es gibt eine Reihe von Vereinen, Beratungsorganisationen und Vermittlungsagenturen, die Au-pairs und Gasteltern zusammenbringen und alle rechtlichen und organisatorischen Fragen klären. Dafür zahlt man als Au-pair zwischen 150 und 500 Euro. Wer bis zum Ende bei einer Familie bleibt, bekommt manchmal auch einen Teil des Geldes zurück. Zudem muss man als Au-pair meist Hin- und Rückflug selbst bezahlen, die notwendigen Versicherungen tragen aber in der Regel die Gasteltern. Da die Kosten je nach Programm für ein und dasselbe Land stark variieren können, lohnt es sich, die Au-pair-Angebote kritisch zu vergleichen.