Bevor man sich in seinem ersten Job beweisen kann, heißt es meist: den Arbeitsmarkt sondieren, Bewerbungen schreiben, in Vorstellungsgesprächen überzeugen. Vor dem Abschluss des Arbeitsvertrags muss man dann noch das Einstiegsgehalt aushandeln. Und mit dem ersten Arbeitstag kommen dann zu den fachlichen weitere Aufgaben: Wie integriere ich mich ins Team und sorge für einen guten Eindruck bei den Kollegen?
So bekommen Berufseinsteiger einen Fuß in die Tür
Doch bevor es soweit ist, müssen Berufseinsteiger erst eine Hürde im Kopf beseitigen. Denn viele Auszubildende und Studierende glauben, dass sie nur dann später erfolgreich sind, wenn ihnen der perfekte Karrierestart im Traumjob gelingt. Das ist natürlich ein Trugbild: Der lineare Aufstieg wird immer seltener, der berufliche Werdegang ist heutzutage gekennzeichnet von Unterbrechungen, Neuanfängen und Umstiegen. Auch die Wege zum ersten Job sind in den letzten Jahren vielfältiger geworden:
- Befristeter Arbeitsvertrag: Er ist in vielen Branchen derzeit die wahrscheinlich beliebteste Form des Berufseinstiegs. Der Neuling erhält einen Arbeitsvertrag über eine begrenzte Dauer: Bei den meisten Befristungen endet der Vertrag nach 1 oder 2 Jahren. Der Vorteil für den Arbeitgeber liegt darin, dass er den Absolventen gründlich testen kann – auch über die Probezeit hinaus.
- Unbefristeter Arbeitsvertrag: Wer sich während einer Befristung als geeigneter Mitarbeiter erweist, erhält oft einen unbefristeten Vertrag. In einigen Branchen steht Berufseinsteigern aber auch der Direkteinstieg in die Festanstellung offen. Hier gilt es dann, die Probezeit zu überstehen und sich zur unverzichtbaren Fachkraft weiterzuentwickeln.
- Traineestelle: Oftmals gelingt als Trainee der Berufseinstieg nach dem Studium. Dabei handelt es sich um ein strukturiertes Programm, bei dem Hochschulabsolventen die wichtigsten Abteilungen im Unternehmen näher kennenlernen. Trainees verdienen zwar zu Beginn weniger als Direkteinsteiger, besitzen aber stärker vorgezeichnete Karrierewege in Fach- und Führungsaufgaben.
- Freie Mitarbeit: In vielen Berufsfeldern ist es nicht unbedingt üblich, Mitarbeiter fest anzustellen. Der Berufseinstieg ist hier zum Beispiel über Honorarverträge möglich, mit denen bestimmte Aufgaben abgerechnet werden. Wer regelmäßig solche Einsätze bei verschiedenen Auftraggebern verbuchen kann, befindet sich schon auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Eine weitere Option bietet der Projekt- oder Werkvertrag, der nur für ein bestimmtes Projekt geschlossen wird.
- Praktikum: Während des Studiums sind Praktika eine großartige Möglichkeit, in verschiedene Berufsfelder „hineinzuschuppern“ und Qualifikationen für spätere Jobs zu sammeln. Selbst der Berufseinstieg gelingt oft, bieten doch viele Unternehmen im Raum Frankfurt Praktikanten nach ihrem Studienabschluss eine Festanstellung an. Da sie aber relativ schlecht bezahlt werden, sollten Praktika nach dem Studium eine Ausnahme bleiben.
Finanzielle Tipps für den Berufseinstieg
Berufseinsteiger werden mit dem ersten Gehalt auch in finanzieller Hinsicht neu gefordert. Schließlich war die Entlohnung in der Ausbildung eher knapp bemessen; das gilt ebenso für das BAföG – das man darüber hinaus in den nächsten Jahren zu einem Teil wieder zurückzahlen muss. Mit einem Gehaltsrechner aus dem Internet weiß man schnell, wieviel Gehalt man überhaupt ausgezahlt bekommt. Vom Bruttogehalt gehen nämlich in jedem Fall die Einkommenssteuer und die Beiträge zur Rentenversicherung sowie zur Kranken- und Pflegeversicherung ab.
Daher heißt es nun, alle Kosten zu bedenken: Miete, Essen, Verträge für Internetanschluss und Smartphone, Kleidung, eventuell das Auto. Um die Übersicht bei Einnahmen und Ausgaben nicht zu verlieren, hilft ein Haushaltsbuch. Wichtig für Berufseinsteiger sind eine private Haftpflichtversicherung sowie eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Zudem sollte man ein bisschen Geld für den Notfall zurücklegen, zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto. Die Faustformel: 3 Nettomonatsgehälter als Reserve, beispielsweise für Reparaturen.