Der Dispokredit: Wenn’s auf dem Girokonto eng wird

Der Dispokredit: Wenn's auf dem Girokonto eng wird

Emma ärgert sich. Vor einer Woche ist ihre alte Waschmaschine kaputtgegangen – natürlich zum schlechtesten Zeitpunkt. Es ist Semesteranfang und Emma hat diesen Monat schon viel Geld für Fachliteratur ausgegeben. Für eine neue Maschine hat sie gerade nicht genug auf dem Konto. Bleibt ihr jetzt nur noch der Gang in den Waschsalon?

Der Dispokredit beim Naspa-Girokonto

Emma weiß, dass bei Eröffnung ihres Naspa-Girokontos seinerzeit auch eine Linie für den Dispokredit vereinbart wurde. Da sie den Dispo bislang nicht in Anspruch genommen hat, weiß sie allerdings nicht so genau, wie hoch er ist. Im Online-Banking findet sie bei den Kontodetails zu ihrem Girokonto die gewünschte Information. Dort steht als Kreditlinie 500 Euro. Das bedeutet, dass sie ihr Girokonto um 500 Euro überziehen darf – das ist genug, um davon eine Waschmaschine bei einem Händler für gebrauchte Haushaltsgeräte zu kaufen.

Voraussetzung für die Kreditlinie sind unter anderem regelmäßige Geldeingänge, zum Beispiel ein Gehalt. Die Höhe des Dispos beträgt meistens das Zwei- bis Dreifache des monatlichen Geldeingangs.

Immer da, wenn man ihn braucht

Um den Dispositionskredit zu nutzen, muss Emma nichts tun. Sie braucht ihn weder zu beantragen noch die Naspa zu informieren. Nachdem der Händler die Waschmaschine geliefert hat, bezahlt sie die Rechnung in Höhe von 250 Euro per Überweisung. Nun ist der Saldo auf ihrem Girokonto negativ. Theoretisch könnte sie den Dispokredit weiterhin nutzen. Vielleicht benötigt sie ein weiteres Fachbuch oder ein Versicherungsbeitrag wird fällig. Bis sie die Kreditlinie von 500 Euro erreicht hat, kann sie den Kredit jederzeit und so oft sie möchte in Anspruch nehmen.

Wussten Sie, dass …
Sie den Dispokredit erst dann nutzen können, wenn Sie volljährig sind? Da Jugendliche nur beschränkt geschäftsfähig sind, dürfen sie ihr Girokonto nur im Guthaben führen.“

Flexible Nutzung und Rückzahlung

Ein Dispokredit ist flexibler als ein Ratenkredit. Während ein Ratenkredit einmalig finanzielle Mittel zur Verfügung stellt und mit festen Raten zurückzahlbar ist, kann der Dispokredit mal mehr und mal weniger in Anspruch genommen und getilgt werden. Genauso flexibel wie die Inanspruchnahme ist die Rückzahlung des Dispokredits. Es gibt keinen festen Termin für die Kreditrückzahlung und keine festen monatlichen Raten. Sobald Geld auf Emmas Konto eingeht, gleicht sie damit den negativen Saldo aus. Ist Emmas Konto mit 250 Euro im Minus und sie erhält 450 Euro Gehalt für ihren Studentenjob, tilgt sie damit den Dispo und ist anschließend 200 Euro im Plus.

Sie muss auch nicht sofort den gesamten Betrag zurückzahlen. Angenommen, Emmas Eltern greifen ihr beim Kauf der Waschmaschine unter die Arme und überweisen ihr 100 Euro. Dadurch sinkt der in Anspruch genommene Dispositionskredit und ihr Konto ist nur noch 150 Euro im Minus. Eine Woche später erhält sie 50 Euro von ihrer Oma – der Saldo beträgt nun 100 Euro. Vielleicht braucht sie noch einen Drucker für ihr Studium. Dann kann sie den Kredit erneut in Anspruch nehmen. Der Drucker kostet 70 Euro – der Kontostand auf ihrem Girokonto liegt dann bei minus 170 Euro. Mit dem nächsten Gehalt und der nächsten Unterhaltszahlung ihrer Eltern füllt sie das Konto wieder auf und ist damit schuldenfrei. Für diese Flexibilität bezahlt Emma Sollzinsen.

Zinsen beim Dispokredit

Die Dispozinsen sind nicht fest, sondern sie können sich verändern – sie sind variabel. Sie orientieren sich an einem bestimmten Referenzzins. Steigt oder sinkt der Referenzzinssatz, steigt oder sinkt der Dispozins um die entsprechenden Prozentpunkte. Solange Emma den Dispo nicht nutzt, ihr Konto also im Plus führt, bezahlt sie auch keine Sollzinsen. Erst wenn sie das Konto überzieht, fallen die Zinsen an. Emma zahlt diese nur für den tatsächlich beanspruchten Betrag, in ihrem Fall für die 250 Euro, nicht für den gesamten Kreditrahmen. Die Zinsen werden pro Tag erhoben und im Rahmen des regulären Kontoabschlusses von Emmas Girokonto abgerechnet.

Nur für kurzfristige Engpässe

Immer verfügbar, keine festen Rückzahlungsraten oder Termine – das ist natürlich verführerisch. Für die Flexibilität zahlen sie aber einen höheren Sollzins als beispielsweise für einen Privatkredit. Daher ist der Dispokredit kein Dauerkredit, sondern eine Möglichkeit, um schnell und unbürokratisch einen finanziellen Engpass zu überwinden. Sie sollten ihn trotz der Flexibilität schnell zurückzahlen, um die anfallenden Zinsen gering zu halten. Benötigen Sie eine größere Summe, ist ein „richtiger“ Kredit wie der Privatkredit der Naspa die bessere Wahl. Dieser hat günstigere Konditionen. Ihr Naspa-Berater hilft Ihnen gerne dabei, die passende Finanzierung zu finden.