Kennen Sie das? Sie wollen nur schnell ein Päckchen Kaugummi im Supermarkt kaufen, doch das Bezahlen dauert länger als die Auswahl des Produkts. Egal, ob Sie nach den passenden Münzen in Ihrem Geldbeutel fischen oder mit der Kredit- oder Girocard zahlen: Das EHI Retail Institute aus Köln hat ermittelt, dass Sie etwa eine viertel bis halbe Minute benötigen, um mit den gängigen Methoden zu bezahlen. Mit einer NFC-Kreditkarte geht es deutlich schneller.
Was bedeutet NFC?
Die Abkürzung NFC steht für „Near Field Communication“, zu Deutsch „Nahfeldkommunikation“. Dabei handelt es sich um einen Übertragungsstandard, mit dem Sie Daten zwischen zwei Geräten austauschen können, ohne dass diese direkt per Kabel verbunden sind. Die Übertragung funktioniert kontaktlos, aber nur über kurze Distanzen hinweg. NFC kommt bereits in vielen Bereichen zum Einsatz. Möglicherweise sind Sie der NFC-Technologie schon im Alltag begegnet, ohne es zu wissen. NFC-Chips stecken zum Beispiel in Bezahlkarten für die Mensa oder fürs Fußballstadion und in Zugangskarten für Firmengebäude.
Kontaktlos mit der Kreditkarte bezahlen
Seit Juli 2017 beinhalten alle neu ausgegebenen Kreditkarten der Naspa einen NFC-Chip. Sie können damit in allen Geschäften, die mit einem modernen Kartenlesegerät ausgestattet sind, kontaktlos bezahlen. Ob der Händler diese Bezahlweise ermöglicht, erkennen Sie am „Kontaktlos“-Symbol auf dem Lesegerät, das dem Zeichen für WLAN ähnelt. Dieses muss sich auch auf Ihrer Kreditkarte befinden, damit Sie damit per NFC bezahlen können. Ihre Kreditkarte hat diese Technologie noch nicht? Sobald das Ablaufdatum Ihrer Kreditkarte näher rückt, wird automatisch eine Folgekarte mit der Kontaktlos-Technologie für Sie erstellt.
… im Jahr 2022 68 Prozent der Deutschen schon einmal kontaktlos mit ihrer Girocard gezahlt haben? Das waren 6 Prozent mehr als im Vorjahr.“ (Quelle: Initiative Deutsche Zahlungssysteme, 2022)
Kontaktlos bezahlen mit der Kreditkarte bietet einige Vorteile. Sie brauchen Ihre Kreditkarte vorher nicht aufzuladen. Der zu zahlende Betrag wird wie eine normale Kreditkartenzahlung behandelt. Sie stecken die Karte fürs Bezahlen nicht in das Kartenlesegerät, sondern halten sie im Abstand von wenigen Zentimetern davor. Bei Beträgen bis 50 Euro benötigen Sie noch nicht einmal Ihre PIN. Dadurch ist die Bezahlung in wenigen Sekunden erledigt. Selten greifen missbrauchsreduzierende Maßnahmen wie Transaktionszähler, die auch bei kleinen Beträgen zu einer PIN-Eingabe führen können. Bei Einkäufen über 50 Euro ist die Eingabe der PIN immer notwendig. Das Verfahren ist für Sie kostenlos.
Tipp: Nicht nur Ihre Kreditkarte lässt sich kontaktlos nutzen. Trägt Ihre Sparkassen-Card das „Kontaktlos“-Symbol, setzen Sie sie an der Kasse genauso ein wie eine NFC-Kreditkarte.
So funktioniert die Kreditkarte mit NFC
Das Bezahlen mit der NFC-Kreditkarte ist denkbar einfach. Sie sagen an der Kasse, dass Sie mit Kreditkarte bezahlen. Das Display des Kartenlesers zeigt an, ob er auch kontaktlose Zahlungen akzeptiert. Wenn ja, halten Sie die Karte in wenigen Zentimetern Abstand über das Display. Ein Signalton bestätigt, dass die Kreditkarte erkannt wurde. Bei Beträgen über 50 Euro geben Sie die PIN Ihrer Kreditkarte ein. Anschließend erscheint eine Bestätigung der Zahlung auf dem Display. Ihre gesamten Ausgaben finden Sie übersichtlich auf Ihrer Abrechnung.
Wie sicher ist das NFC-Verfahren?
Kontaktlos bedeutet nicht schutzlos. Kontaktloses Bezahlen ist genauso sicher wie das normale Bezahlen, wenn nicht sogar sicherer. Schließlich müssen Sie Ihre Kreditkarte nicht mehr aus der Hand geben. Zusätzlicher Pluspunkt: Da kein Bargeld mehr von Hand zu Hand wandert, ist die Bezahlung sehr hygienisch. Und keine Sorge: Es gibt keine Mehrfachabbuchungen, falls die Karte aus Versehen mehr als einmal an das Händlerterminal gehalten wird. Auch wenn zufällig gleichzeitig zwei unterschiedliche Karten in den Empfangsbereich des Terminals geraten sollten, erkennt das Gerät den Fehler und bricht den Zahlvorgang ab.