Die Vorteile eines Studiums liegen klar auf der Hand: Hochschulabsolventen erwartet in der Regel ein höheres Gehalt und sie sind statistisch gesehen seltener von Arbeitslosigkeit betroffen. Nicht jedem liegt die theorielastige Hochschulausbildung. Zudem setzt nicht jeder Beruf einen akademischen Abschluss voraus. Ob Sie ein Studium aufnehmen oder mit einer Ausbildung beginnen, hängt demnach von Ihrem Berufswunsch ab. Mitunter führen verschiedene Wege in einen Beruf. So können Sie auch nach einer Berufsausbildung den Studienabschluss nachholen.
Vorteile eines Studiums
Es reizt Sie, sich selbst Wissen anzueignen und auf diese Weise zum Experten eines Fachgebiets zu werden? Wenn Sie nach der Schule des Lernens nicht überdrüssig sind, dann starten Sie sogleich ins Studium. Einige Berufsziele wie Rechtsanwalt, Arzt oder Lehrer erreichen Sie nur über diesen Weg. An der Universität werden Ihnen komplexe Inhalte und größere Zusammenhänge vermittelt, die Sie darauf vorbereiten, eine besonders qualifizierte Tätigkeit aufzunehmen. Wenn Sie beispielsweise einmal als Geschäftsführer eine Firma leiten wollen, sind Sie mit einem Studium in Betriebswirtschaftslehre besser gewappnet als mit einer Lehre als Bürokaufmann, während der Sie zumeist nur einen Unternehmensbereich kennenlernen.
Ein Studienabschluss verbessert Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Immer mehr Arbeitgeber setzen einen Studienabschluss voraus. Zudem verdienen Akademiker in aller Regel um einiges mehr. Wer während seines Studiums die Praxis nicht aus den Augen lässt und mittels Praktika und Nebenjobs regelmäßig in die Berufswelt eintaucht, dem wird der Einstieg ins Berufsleben besser gelingen.
Vorteile einer Ausbildung
Mit einer Lehre starten Sie direkt nach der Schule ins Berufsleben. Schnell stehen Sie auf eigenen Beinen. Denn dabei erhalten Sie ein Ausbildungsgehalt. Im Vergleich zu Studierenden sind Sie weniger auf die Unterstützung Ihrer Eltern angewiesen und brauchen sich nicht um weitere Finanzierungsmöglichkeiten zu kümmern.
Eine Ausbildung weist einen stärkeren Praxisbezug auf. Schließlich sind Sie fest in den Arbeitsalltag eingebunden und lernen alle Facetten Ihres künftigen Berufs unmittelbar kennen. Durch den regelmäßigen Besuch einer Berufsschule erhalten Sie den theoretischen Input. Dieser ist weniger umfangreich als im Studium und bezieht sich direkter auf Ihre Tätigkeiten.
Nach einer Ausbildung müssen die Aussichten auf einen Job nicht schlechter aussehen als jene für Hochschulabsolventen. Auf die Ausübung einiger Berufe, beispielsweise den des Buchhändlers, Elektronikers oder Altenpflegers, bereitet nur eine Lehre optimal vor. Oftmals bestehen für Azubis gute Übernahmechancen. Schließlich haben sich diese bereits im Betrieb bewiesen, sodass der Arbeitgeber eine Weiterbeschäftigung bedenkenlos anstreben kann. Mitunter reichen auch Weiterbildungen aus, wenn Sie späterhin wünschen, in Ihrem Unternehmen die Karriereleiter hinaufzusteigen.
Alternative: duales Studium
Falls Sie sich nicht zwischen akademischer Lehre und Berufsausbildung, entscheiden können, so stellt ein duales Studium eine gute Lösung dar. Denn hierbei absolvieren Sie Lehre und Studium parallel. Während Ihnen die Hochschule oder Berufsakademie wissenschaftliche Inhalte vermittelt, setzen Sie das Erlernte sogleich in die Praxis um. Sie arbeiten entweder tageweise oder während eines längeren Blocks in einem Unternehmen, sodass Sie kontinuierlich Berufserfahrungen sammeln. Nach circa drei Jahren erhalten Sie sowohl einen staatlich anerkannten Kammerabschluss als auch einen Bachelorgrad. Seien Sie sich jedoch dessen bewusst, dass dies mit einer hohen Arbeitsbelastung verbunden ist. Denn ein duales Studium ist recht straff organisiert. Statt wochenlanger Semesterferien steht Ihnen zudem nur ein Jahresurlaub zur Verfügung.
Zweitausbildung als Option: Studieren mit Berufsabschluss und Ausbildung nach Studium
Lineare Lebensläufe ohne Brüche werden immer seltener, denn der Arbeitsmarkt unterliegt ständigem Wandel und auch Berufsbilder verändern sich. Ausbildung oder Studium? Das muss keine Entscheidung für immer sein.
Mit Berufsabschluss studieren
Auch nach der Ausbildung steht Ihnen die Hochschule offen. Allerdings erhalten Sie nur unter bestimmten Voraussetzungen auch für eine Zweitausbildung eine finanzielle Unterstützung in Form von BAföG oder Stipendium. Gegenüber Ihren Kommilitonen haben Sie dann den Vorteil, dass Sie das Berufsleben bereits kennen und das Studium dadurch zielstrebiger angehen.
Eine vorgeschobene Ausbildung ist insbesondere dann die beste Option, wenn Sie noch nicht alle Voraussetzungen für Ihr Wunschfach erfüllen. Besteht für Ihren Studiengang durch den Numerus clausus eine Zulassungsbeschränkung, wird Ihnen die Ausbildungszeit als Wartesemester angerechnet. Wenn Sie ohne Abitur ein Studium aufnehmen wollen, haben Sie mit einem Berufsabschluss bessere Zulassungschancen.
Nach dem Studium eine Ausbildung beginnen
Eine Ausbildung nach einem Studium kann einen Ausweg darstellen, wenn man sich beruflich neu orientieren will oder trotz Studienabschluss keinen Arbeitsplatz findet. Nicht jeder Betrieb lehnt die Bewerbung eines Akademikers um einen Ausbildungsplatz aufgrund von Überqualifikation ab, wenn die Motivation gut begründet ist.